Igel, Rehkitz und Co. Wildtier gefunden – was tun?

Junger Feldhase
Junge Hasen werden nicht in einer Höhle geboren. Sie liegen versteckt in Feldfurchen oder unter niedriger Vegetation. Die Mutter kommt die Jungen nur zwei- bis dreimal täglich säugen. Anders als die Mutter haben die Jungtiere noch keinen starken Eigengeruch, deswegen ist es sicher für sie sicher, ohne Mutter zusammengekuschelt auf dem Feld zu liegen. Sie bleiben unentdeckt vom Fuchs. Werden die Hasen mitgenommen, um zu Hause aufgepäppelt zu werden, bedeutet das für sie oft das Ende. Etwa 90 Prozent der Feldhasen, die von Menschenhand aufgepäppelt werden, sterben an Stress. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / blickwinkel
Ein Rehkitz schaut in die Kamera
Rehkitze liegen oft an einer geschützten Stelle getrennt von Ihrer Mutter, werden aber mehrmals täglich besorgt. Rehkitze sind sogenannte Ablieger, die bei Gefahr nicht weglaufen, sondern sich ducken und bewegungslos verharren, bis die Gefahr vorüber ist. Fieptöne sind kein Anzeichen für eine aktuelle Qual des Tieres, sondern der Hilferuf an das Muttertier. 100.000 Rehkitze kommen jährlich in Deutschland durch Erntemaschinen ums Leben. In Sachsen-Anhalt gibt es deswegen zehn Vereine, die sich darum kümmern, junge Rehe von den Feldern aufzuspüren, bevor die Erntemaschinen losfahren. (Symbolbild) Bildrechte: Rehkitzrettung Am Großen Stein e.V.
Zwei junge Igel sitzen im Naturschutzzentrum Krugpark in Wilhelmsdorf auf einem Tisch.
Wer einen Igel findet, dem es nicht gut geht, solle Funddatum, -uhrzeit, -gewicht und die Fundstelle notieren, rät ein Merkblatt des Vereins "Pro Igel". Als Futter empfiehlt er Katzen-Dosenfutter, Rührei ohne Gewürze und Wasser. Tabu seien hingegen Milchprodukte, Obst und Gemüse, da die Insektenfresser diese nicht verdauen können. Am besten aufgehoben ist ein Igel allerdings in einer Wildtierauffangstation. Ist ein Igel wieder fit, sollte er möglichst am Fundort freigelassen werden. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache
Kohlmeise
Im Wald, in Parks oder im Garten sitzen sie und fliegen nicht weg: junge Vögel, die schon ihr Nest verlassen, bevor sie richtig fliegen können. Das ist normal! Die Elternvögel füttern die auf dem Boden herumhüpfenden und bettelnden Jungen weiter. Gerade die wie Wollknäule anmutenden Eulenjungen, die sogenannten Ästlinge, werden häufig fälschlicherweise als "aus dem Nest gefallen" beurteilt und mitgenommen. Auch hier gilt: unbedingt am Fundort belassen. Wer hier helfen möchte, sollte Hunde und vor allem Katzen von den Jungvögeln fernhalten. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / blickwinkel
Füchse leben oft in Nachbarschaft mit Dachsen.
Auch der Fuchs lässt seine Jungen während der Futtersuche häufig allein. Außerdem unternehmen Fuchsjungtiere recht früh schon eigene Ausflüge. Bleiben Sie also erst einmal ruhig, wenn Sie einen jungen Fuchs sehen, und beobachten Sie. Falls Sie unsicher sind, was zu tun ist, kontaktieren Sie die Profis.(Symbolbild) Bildrechte: rbb/NDR/Doclights GmbH/coraxfilm
Ein Waschbär sucht in Mülltonnen in Kassel nach Futter
Waschbärwelpen unternehmen schon recht früh eigene Ausflüge, bei denen sie unbeholfen wirken, aber nicht verlassen sind.
Bitte füttern Sie Waschbären nicht und nehmen Sie Findelkinder nicht im Haus auf, um sie aufzupäppeln und später auszusetzen oder gar als Haustiere zu halten. Waschbären sind Wildtiere, die beißen und kratzen! (Symbolbild)
Bildrechte: imago images / Eibner
Eine Wildkatze sitzt auf einem Baumstamm.
In Halle wurde im Juni 2023 zum ersten Mal eine Europäische Wildkatze gesichtet. Zuvor waren die Tiere nur im Harz, an der Mittelelbe und im Vorfläming gesichtet worden. Die Jungtiere sehen ähnlich aus wie die Jungtiere von Hauskatzen. Die Wildkatzen sind sehr scheu und meiden die Nähe zum Menschen. Es ist deswegen sehr unwahrscheinlich, eine Wildkatze zu treffen. Wenn das passieren sollte, gilt auch hier: In Ruhe lassen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / ZB | Patrick Pleul
Junger Feldhase
Junge Hasen werden nicht in einer Höhle geboren. Sie liegen versteckt in Feldfurchen oder unter niedriger Vegetation. Die Mutter kommt die Jungen nur zwei- bis dreimal täglich säugen. Anders als die Mutter haben die Jungtiere noch keinen starken Eigengeruch, deswegen ist es sicher für sie sicher, ohne Mutter zusammengekuschelt auf dem Feld zu liegen. Sie bleiben unentdeckt vom Fuchs. Werden die Hasen mitgenommen, um zu Hause aufgepäppelt zu werden, bedeutet das für sie oft das Ende. Etwa 90 Prozent der Feldhasen, die von Menschenhand aufgepäppelt werden, sterben an Stress. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / blickwinkel
Ein grasbedecktes junges Eichhörnchen sucht nach Nahrung am Boden.
Wenn ganz junge Eichhörnchen aus ihrem Kobel fallen, schaffen die Eltern es oft, sie wieder nach oben zu tragen. Auch hier ist es besser, erstmal abzuwarten und die Situation zu beobachten. Anders als bei Feldhasen ist die Überlebensquote von Eichhörnchen jedoch deutlich größer, wenn sie von Menschen versorgt werden. (Symbolbild) Bildrechte: imago/blickwinkel
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