Täglich um 6:20 und 9:20 Uhr gibt es bei MDR THÜRINGEN - Das Radio "Augenblick mal", das Wort zum Tag. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wort zum Tag Augenblick mal

05. Mai 2024, 06:20 Uhr

Täglich 6:20 und 9:20 Uhr hören Sie bei MDR THÜRINGEN - Das Radio das Wort zum Tag. In dieser Woche spricht es Melissa Neuendorf von der StartUp-Kirche Eisenach.

Inhalt des Artikels:

• Montag, 6. Mai: Freund und Heimat
• Sonntag, 5. Mai: Ewigkeit als Hoffnung

Montag, 6. Mai: Freund und Heimat

In letzter Zeit sehne ich mich immer öfter nach einem Freund. Nach einer Schulter, an die ich mich jederzeit anlehnen kann. Ein Mensch, der Wohlfühloase und Ruhepol ist. Bei dem ich ich sein kann - mit all meinen Gefühlen, Gedanken und Fragen. Wo ich auftanken kann und mich geborgen fühle.

Auch, wenn ich wirklich gute und nahestehende Freunde habe - der perfekte Freund aus meinen Vorstellungen passt einfach nicht in die Lebensrealität. Oder doch? Beim Bibellesen stolpere ich über folgende Aussage: "Du aber darfst sagen: 'Beim HERRN bin ich geborgen!' Ja, bei Gott, dem Höchsten, hast du Heimat gefunden."

Dieses Wort trifft auf meine Sehnsucht. Herzensheimat. Dort, wo ich jederzeit einfach sein kann - mit dem, was ich bin und was gerade mein Herz füllt. Wo ich auf Verständnis und Annahme treffe. Wo mir geholfen wird. Wo ich ich sein kann. Gott wird mir hier als mein Freund aus meiner Sehnsucht vorgestellt.

Seit dieser Erkenntnis wende ich mich in den Alltagsmomenten, in denen mir ein Freund fehlt, an Gott. Ich schließe kurz die Augen, atme tief durch und spreche laut oder in Gedanken das aus, was mich gerade beschäftigt. Schon allein das tut mir gut. Und oft verspüre ich danach auch Gott: Durch Ruhe, Geborgenheit, Frieden, Trost oder Liebe, die mein Herz erfüllt.

Gott - ist Heimatgeber und Freund in allen Lebenslagen. Daran glaube ich. Und ich habe erlebt, dass ER mir in meinem Wunsch nach einem Gegenüber begegnet und mich neu erfüllt mit dem, was ich gerade brauche. Ich wünsche Ihnen Glauben und Mut zu sagen und zu spüren: "Bei Gott bin ich geborgen, - ja bei ihm habe ich Heimat gefunden".

Ihre Melissa Neuendorf, StartUp Kirche Eisenach.

Sonntag, 5. Mai: Ewigkeit als Hoffnung

Manchmal fehlen mir die Worte. Da habe ich einen Kloß im Hals. Da laufen mir Tränen über meine Wangen und ich frage mich: "Warum?" So erging es mir erst vor ein paar Tagen. Ich saß vor einer leeren Karte und fragte mich, was ich dem Menschen, der viel zu früh sein engstes Gegenüber verloren hat, wohl schreiben kann. Nach ein paar Minuten fiel mir ein Bibelwort ein. Es gibt mir nicht die Antwort auf mein "Warum?". Aber es schenkt mir Trost und Mut – hoffnungsvolle Worte. "Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt".

Ewigkeit – eine Perspektive, die über den Tod hinaus geht. Die Bibel beschreibt sie als einen Ort, der nicht schöner sein könnte: Dort soll es keine Tränen, keinen Schmerz, keinen Hass geben. "Er – Gott, wird alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen." Der Tod ist nicht das Ende.

Was für eine Perspektive auch für mein Leben jetzt, die ich in meinem Herz haben darf. Ich glaube daran. So eine Hoffnung zu haben, lässt mich Schmerz und Trauer in meinem Leben und im Leben meiner Mitmenschen leichter aushalten. Auch wenn ich mit vielen Lebensschicksalen ringe, gibt diese Perspektive mir Frieden. Auch wenn die Frage nach dem "Warum?" die Antwort ausbleibt. Aber die Hoffnung auf einen Ort, an dem alle dunklen Zeiten vergessen, Tränen abgewischt und Wunden geheilt werden – die Ewigkeit.

Einen hoffnungsvollen Tag wünscht Ihnen Melissa Neuendorf, StartUp Kirche Eisenach.

Melissa Neuendorf - geboren 1995 in Erfurt
- ein Jahr in Australien gelebt
- Theologin
- verheiratet
- angestellt bei der Kirchengründung "StartUp Kirche" Eisenach

MDR THÜRINGEN