Landkreis Hildburghausen Brattendorf

Die Überlieferungen zum Ortsnamen von Brattendorf schwanken kaum. Daher geht Prof. Udolph beim Ursprung des Namens von einem deutschen Personennamen aus.

Historische Belege:

  • (um 1300) Rvedgerus Bratendorfer (Eichstätter Saalbuch, S. 88)
  • 1317 Bratendorf (Merkenelioglu, S. 6)
  • (um 1330) Bratendorf (Mötsch, Lehnsbücher A 147)
  • 1340 Bratendorf (Dahinten, Eisfeld I S. 154)
  • 1520 Pratendorf (Jacob, S. 28)
  • 1523 von Bratdendorff (Landtagsakten S. 147)

Wie man sieht, schwankt die Überlieferung des Ortsnamens kaum. Man darf von einer Grundform mit –dorf ausgehen. Der erste Teil des Namens ist allerdings umstritten. Y. Merkenelioglu und G. Jacob gehen von einem slavischen Personennamen aus, wobei die benachbarten Orte Poppenwind und Oberwind, in denen das deutsche „Winden, Wenden“ = „Slaven“ vorliegen dürfte, als Beweis herangezogen wird.

Jedoch muss man bedenken, dass beide Ortsnamen aus dem Deutschen stammen, was auf ursprünglich deutsche Besiedlung der Region hinweist. Daher muss man wohl doch eine deutsche Herkunft vorziehen, zumal kein eindeutig slavischer Name in der Umgebung von Brattendorf zu finden ist. Diese setzen dann weiter östlich mit Lauscha, Tettau, Teuschnitz u.a. ein.

Es ist für Bratten- daher wohl von einem deutschen Personennamen auszugehen. In Frage kommt die Sippe um Brado, zu dem es etliche Familiennamen zu geben scheint. Die Grundbedeutung dieser Namen ist noch nicht sicher ermittelt worden. Dennoch ziehe ich diese Erklärung einer aus dem Slavischen vor.

Literatur-Angaben: M. Gottschald, Deutsche Namenkunde, 6. Aufl., Berlin, New York 2006, S. 125.
G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 28, 134.
Y. Merkenelioglu: Ortsnamen des Landkreises Hildburghausen auf der Grundlage der gedruckten Überlieferung, Magisterarbeit, Universität Bayreuth 1997 , S. 6, 40.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 22. November 2018 | 11:50 Uhr