Waldgebiet bei Gräfenthal-Lichtenhain
Gräfenthal-Lichtenhain liegt auf einer Anhöhe des Thüringer Schiefergebirges Bildrechte: MDR/Michaela Schenk

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Lichtenhain / Gräfenthal

Lichtenhain ist ein Ortsteil der Stadt Gräfenthal und mit 650 Meter über NN der höchstgelegene Ortsteil des Städtchens. Der Ort lag bis 1990 in unmittelbarer Nähe zur innerdeutschen Grenze, im 500-m-Schutzstreifen.

Historische Belege:

  • 1375 v. Lichtenhayn
  • 1414 Lichtenhain
  • 1417 Lichtenhayn
  • 1552 Lichtennhain
  • 1588 Lichtenhahn
  • 1645 Lichtenhain
  • 1790 Lichtenhayn, Lichtenhain

In der Deutung kann man W. Schindhelm folgen. Er schreibt u.a.: „‘Siedlung zum lichten Hagen; Waldorf’, d.h. auf einer Waldlichtung oder im lichten Wald (Bauernwald, der geschlagen wurde). Das Grundwort ist ahd. hagan, mhd. hagen ‘Dornstrauch, gehegter Wald’, das sich im Niederdeutschen im 14. Jh. zur kontrahierten [zusammengezogenen] Form entwickelte (-hān, -hayn, -hain) und in viele, namentlich thür. Orte einging“.

Bei Rosenkranz heißt es: „Das alte Wort Hagen, Hain ist vom Zeitwort hegen ‘beschützen’ abgeleitet und bezeichnet daher einen ‘umzäunten, geschützten Ort’, etwa eingefriedetes Weideland oder auch eine durch eine Dornenhecke gesicherte Siedlung. In Ortsnamen tritt ‑hagen in Thüringen zuerst im 12 Jh. auf dem Eichsfeld in Erscheinung, wo die alte Form ‑hagen bis heute bewahrt ist, während sonst in Thüringen durchweg die kürzere Form -hain gilt“.

Literatur-Angaben: K. Casemir, U. Ohainski
Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden, Bielefeld 2007, S. 143 (Lichtenhagen)

H. Rosenkranz
Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 39.

W. Schindhelm
Die Ortsnamen des Sonneberger Landes, Rudolstadt u. a. 1998, S. 47.