Landkreis Schmalkalden-Meiningen Zella-Mehlis

Eine etwas abgelegene Mönchszelle, so in etwa könnte man den zusammengesetzten Ortsnamen Zella-Mehlis deuten. Die ausführliche Herleitung von Professor Udolph gibt's hier.

Der heutige Ortsname von Zella-Mehlis ist 1919 durch eine Zusammenlegung der Orte Zella St. Blasii und Mehlis entstanden. Die Ortsteile können und müssen also getrennt erklärt werden.

Zella

  • 1111/1112 Cella Sancti Blasii
  • 1216 (Fälschung) cellam sancti Blasii
  • 1357 zu der Celle sannct Plasius
  • 1581 von der Zehl
  • 1642 Zella

Zella war bei einer Mönchszelle an der Straße nach Erfurt entstanden. Der Name enthält latein. cella "Mönchszelle, Klause". Sie war dem Heiligen und Nothelfer Blasius geweiht und somit auch ursprünglich so benannt. Später schwand der Zusatz. Das latein. cella enthalten auch Probstzella, Paulinzella, Zella bei Anrode und andere Ortsnamen.

Mehlis

  • 1111 silua … Elisis [= Wald … Elisis]
  • 1210 de Mels
  • 1250 de Mels
  • 1357 Melis
  • 1440 zu Mels
  • 1512 Meliß
  • 1642 Melis

Der Ortsname ist mit K. Hengst wie folgt zu erklären: Er hieß zunächst Elisis oder ähnlich, auf jeden Fall ohne anlautendes M-! Er ist wohl gebildet zu den mittelhochdeutschen Wörtern eli- 'fern, abseits' und mhd. siz 'Sitz', was etwa "abseits gelegener Wohnsitz" bedeutet, hier in einem Waldgebiet. Ganz ähnlich ist übrigens der Landschaftsname Elsaß zu deuten.

Das schon früh hinzu tretende anlautende M- erklärt sich durch einer Verkürzung mit ursprünglichem ze dem, zu dem + Elissi, d.h. das eigentlich zu dem gehörende -m- wurde mit dem eigentlichen Namen verbunden, also etwa (ze de)m Elisis > Melisis > Melis > Mehlis.

Literatur-Angabe Mehlis: * D. Berger, Duden: Geographische Namen in Deutschland, 2. Aufl., Mannheim usw. 1999, S. 304.
* E. Eichler, H. Walther, Städtenamenbuch der DDR, Leipzig 1986, S. 306.
* K. Hengst, in: Deutsches Ortsnamenbuch, hrsg. von M. Niemeyer, Berlin-Boston 2012, S. 714.

Literatur-Angabe Zella: * D. Berger, Duden: Geographische Namen in Deutschland, 2. Aufl., Mannheim usw. 1999, S. 304.
* E. Eichler, H. Walther, Städtenamenbuch der DDR, Leipzig 1986, S. 305f.
* K. Hengst, in: Deutsches Ortsnamenbuch, hrsg. von M. Niemeyer, Berlin-Boston 2012, S. 714.