Revision Frau in Flöha mit Kissen erstickt: Bundesgerichtshof hebt Freispruch auf

25. Oktober 2023, 15:38 Uhr

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig hat am Mittwoch den Freispruch eines 63 Jahre alten Mannes aus Flöha aufgehoben. Der Mann soll im März vergangenen Jahres seine Frau mit einem Kissen erstickt haben. Im November 2022 hatte das Landgericht Chemnitz den Angeklagten vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen. Er galt zum Tatzeitpunkt als schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin Revision beantragt. Der Prozess muss nun an einer anderen Kammer des Landgerichts neu verhandelt werden.

BGH rügt Rechtsfehler des Landgerichts

Die Richter des BGH folgten am Mittwoch der Revision der Staatsanwaltschaft und einer Nebenklägerin. Das Gericht mahnte Rechtsfehler in der Urteilsbegründung des Landgerichts an. Unter anderem sei die "schwere depressive Phase, in die der Mann nach seiner Entlassung als Lkw-Fahrer geraten war, nicht nachvollziehbar dargestellt worden", so das Gericht. Außerdem soll ein neuer psychiatrischer Gutachter hinzugezogen werden. Zudem müsse geprüft werden, ob der Mann in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden muss, so der BGH.

Frau mit Kissen erstickt

Der Mann aus Flöha hatte laut Landgericht in Chemnitz seiner damals 67 Jahre alten schlafenden Ehefrau das Kopfkissen auf das Gesicht gedrückt, ihr die Nase sowie eine Rippe gebrochen und sie letztlich erstickt. Wie eine Gerichtssprecherin des Landgerichts MDR SACHSEN bereits vor der Entscheidung des BGH mitteilte, verfügte der Mann zur Tatzeit wegen einer schweren Depression und weiteren psychischen Krankheitssymptomen über keine Steuerungsfähigkeit.

MDR (wim/ben/sys)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 25. Oktober 2023 | 15:30 Uhr

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