Photovoltaik Solarwatt in Dresden denkt über Werkschließung nach
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29. Januar 2024, 08:51 Uhr
Nach Meyer-Burger schlägt jetzt der zweite Solarmodulhersteller in Sachsen Alarm. Der Geschäftsführer des Dresdner Unternehmens Solarwatt, Detlef Neuhaus, sagte dem "Handelsblatt", wenn nichts passiere, müsse man bis Jahresende entscheiden, ob die Fabrik geschlossen wird. Finde die Politik keine Lösung, werde es keine nennenswerte Solarindustrie in Europa mehr geben, so Neuhaus.
Unternehmen schon länger unter Druck
Solarwatt hat in Dresden etwa 600 Mitarbeiter und baut Solarmodule und Batteriespeicher. Im vergangenen Jahr mussten wegen mangelnder Nachfrage bereits 85 Beschäftigte entlassen werden. Der Sprecher von Solarwatt Dresden, Jens Secker, sagte MDR AKTUELL, von einer Werksschließung wären rund 120 Beschäftigte betroffen. Bereiche wie Forschung und Entwicklung sollen aber erhalten bleiben. Auch hänge man am Standort Dresden, an dem man seit 1993 sei.
Produktion nach Asien auslagern
Secker sagte weiter, man mache bereits jetzt 60 Prozent des Umsatzes mit Solarmodulen aus Asien. Eine Lösung sei, die Module zu hundert Prozent in Asien produzieren zu lassen, wenn es bis Jahresende keine "schnelle europäische Lösung in dieser Frage" gebe.
Bereits vor zwei Wochen hatte der Schweizer Konzern Mayer-Burger gedroht, die Produktion an seinem Standort in Freiberg ab April einzustellen. Experten sehen die Ursachen unter anderem in sinkender Nachfrage und in der Konkurrenz aus Fernost.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 29. Januar 2024 | 09:00 Uhr