Parteieintritte Sachsens Linke verzeichnet ungewöhnlichen Mitgliederzuwachs

22. November 2023, 22:38 Uhr

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.

Sachsens Linke hat einen außergewöhnlich hohen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen. Während des vergangenen Wochenendes seien auf einen Schlag 56 Menschen in die Partei eingetreten, sagte der Sprecher des Landesverbandes, William Rambow, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Carola Rackete als Zugpferd

Als Grund nannte er mehrere Aufrufe unter anderem der Europa-Kandidatin der Linken, Carola Rackete, im Rahmen des Bundesparteitages am vergangenen Sonnabend in Augsburg. "Das ist schon ein ungewöhnlich großer Schub an Parteieintritten", betonte Rambow. Von Anfang des Jahres bis Mitte Oktober habe es 89 Eintritte in den Landesverband Sachsen gegeben. Trotz der neuen Mitgliedsanträge halten sich den Angaben zufolge die Ein- und Austritte nach der Abspaltung des Wagenknecht-Lagers etwa die Waage.

Carola Rackete, Umwelt und Flüchtlingsaktivistin
Sachsens Linke profitieren offenbar von der Europawahl-Kandidatur der Flüchtlingsaktivistin Carola Rackete. Bildrechte: picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Auch die Berliner Linke verzeichnet einen Masseneintritt von Mitgliedern. Am Montag seien auf einen Schlag 269 Menschen in die Partei eingetreten, teilte Landesgeschäftsführer Sebastian Koch mit. In Sachsens Nachbarland Thüringen gab es diesen Trend nach dpa-Recherchen nicht.

Sachsens Linke hat derzeit rund 6.100 Mitglieder und stellt nach Nordrhein-Westfalen und Berlin den drittgrößten Landesverband. Zur Europawahl 2024 will der sächsische Landesverband mit der Menschenrechts-Aktivistin und Kapitänin Carola Rackete an der Spitze antreten. Sie steht auf Platz 2 der Bundesliste nach Parteichef Martin Schirdewan.

Mehr zum Thema

MDR (dkö),dpa

Mehr aus der Landespolitik

Mehr aus Sachsen