Immobilien Heizungsgesetz und Sanierungspflicht schüren Ängste bei Hausbesitzern
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15. Mai 2023, 19:01 Uhr
Ukraine-Krieg, gestiegene Inflation und fehlende Handwerker haben den Immobilienmarkt zeitweise zum Erliegen gebracht. Der Immobilienverband Deutschland und der Thüringer Grundeigentümerverein kritisieren die Heizungspläne der Bundesregierung. Die Sparkasse Mittelthüringen schätzt den Wertverlust von Immobilien auf fünf Prozent.
Der Ukraine-Krieg, die gestiegene Inflation und fehlende Handwerker haben den Immobilienmarkt zeitweise zum Erliegen gebracht. Die Heizungspläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck sorgen bei Hausbesitzern für weitere Unsicherheit. Der Verein Haus und Grund spricht gar von einer schleichenden Enteignung.
Gestiegene Baukredit-Zinsen schrecken Eigenheiminteressenten ab
Von August bis Februar sei das Immobiliengeschäft völlig zum Erliegen gekommen, erklärt David Maisel von der Sparkasse Mittelthüringen. Vor allem die gestiegenen Baukredit-Zinsen schrecken Eigenheiminteressenten ab. Dadurch bleiben auch Hausverkäufer auf ihren Immobilien sitzen oder müssen mit dem Preis nach unten gehen. Die Sparkasse schätzt den Wertverlust auf fünf Prozent. Jörg Wanke vom Immobilienverband Deutschland spricht sogar von 20 bis 30 Prozent Wertverlust je nach Region.
Wie sollen denn in der Kürze der Zeit die ganzen Maßnahmen umgesetzt werden?
Er kritisiert zudem die Heizungspläne der Bundesregierung. Eine Abkehr von Gas und Öl sei unaufhaltsam, allerdings schüre das Agieren der Politik derzeit Panik. "Allein der Fachkräftemangel. Wie sollen denn in der Kürze der Zeit die ganzen Maßnahmen umgesetzt werden? Unabhängig davon, dass wir so viele Wärmepumpen gar nicht haben und nicht beziehen können. Wer soll sie denn einbauen?" Das Problem stelle sich nicht nur den Eigenheimbesitzern, sondern auch den vielen Mehrfamilienhaus-Besitzern im Freistaat.
Zudem steigen die nötigen Investitionskosten nicht nur im Falle eines Heizungstausches. Auf europäischer Ebene wird derzeit an einer Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie gearbeitet. Damit steigen künftig auch die energetischen Mindeststandards für Häuser. Sven Rühr, Präsident des Thüringer Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins "Haus und Grund" spricht gar von einer schleichenden Enteignung, die mit den steigenden Auflagen einhergeht.
Immobilienpreise weniger gesunken als gestiegen
Die Immobilienpreise seien aber nicht in dem Maße zurückgegangen, wie sie in den letzten zehn Jahre gestiegen sind, meint Jörg Wanke und versucht die Gemüter zu beruhigen. Er spricht von einer vorübergehenden Delle in der Preisentwicklung.
Über das Thema "Grüne Energie und rote Linien - Die Wärmewende in Mitteldeutschland" diskutieren am Montagabend der Bundestagsabgeordnete Gerald Ullrich (FDP), Staatssekretärin Elisabeth Kaiser (SPD) und der Energieexperte Bert Oschatz mit Thüringer Bürgerinnen und Bürgern bei "Fakt ist!".
MDR (caf)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Fakt ist! | 15. Mai 2023 | 22:10 Uhr
Freies Moria am 17.05.2023
@MDR-Team: Gerne doch!
Heizungsgesetz und Sanierungspflicht beruhen auf der Vermutung, solche Handlungen könnten den Klimawandel stoppen, oder auch nur bremsen.
Zahlreiche Gegenredner brachten keinen Nachweis, dass der Klimawandel gestoppt oder auch nur gebremst werden kann.
Die Frage ist also: Wozu gibt es Heizungsgesetz und Sanierungspflicht?
goffman am 16.05.2023
Ich nehme die Zahlen mal ohne Quellenangabe als gegeben hin. Ist ja letztendlich auch nicht der entscheide Punkt, wie groß welcher Anteil ist.
Der Punkt ist, dass Klimaneutralität unerreichbar ist, wenn wir weiter Öl, Gas und Kohle zum Heizen von Privathaushalten nutzen und dass dies ohnehin in absehbarer Zeit richtig teuer wird. Richtig, Klimaschutz ist nicht nur die Aufgabe Deutschlands oder der privaten Haushalte - aber eben auch. Und bei einer Lebenserwartung von mehreren Jahrzehnten wäre ein Verbot für den Neubau oder Austausch fossiler Heizungen längst überfällig. - Die Beschränkung auf 65 %, auf Eigentümer U80 und auf ältere Anlagen, zusammen mit einer umfangreichen und sozial gerechten Förderung (über die man durchaus diskutieren kann), macht das ganze ausgewogen und machbar.
Wenn man den Klimawandel ernst nehmen würde, müsste man imo sogar noch deutlich ambitioniertere Vorgaben machen.
knarf am 16.05.2023
Freies Moria:Sie können noch so arrogant loslegen.Sie wollen es nicht zugeben daß wir durch unser Verhalten die negativen Nebenwirkungen
wie Sie es selbst
sagen beeinflussen können!