Nachrichten Mittel-Thüringen um 02:00 Uhr

30. April 2024, 02:10 Uhr


Erfurt: Gutachten zur Theateraffäre kann nicht veröffentlicht werden

Das Gutachten zur Erfurter Theateraffäre kann nicht veröffentlicht werden. Zum dem Schluss kommen die Anwälte der Pricewaterhouse Coopers GmbH (PWC). Die Wirtschafts-Prüfungsgesellschaft rate in ihrem Abschlussbericht, von jeglicher Veröffentlichung Abstand zu nehmen, sagte Kulturdezernent Tobias Knoblich (parteilos) MDR THÜRINGEN. An der Lang- und gekürzten Fassung hätten mehrere Anwälte gesessen und sie geprüft. Als Grund gibt PWC den Schutz der im Gutachten genannten Menschen an. Bei einer Veröffentlichung könnten erhebliche Schadenersatzansprüche auf die Stadt zukommen, so die Anwälte. In dem Gutachten sind Theatermitarbeiter, Mitarbeiter der Stadt, die frühere Gleichstellungsbeauftragte, mutmaßliche Opfer, mutmaßliche Täter sowie die Werkleitung benannt. In einem Fall haben laut Knoblich Anwälte eine solche Klage bereits angedroht. Die Juristen kämen zu dem Fazit, dass es "kein Recht auf Voyeurismus" gibt. Laut Gutachten hat es am Theater Erfurt jahrelang schuldhafte Pflichtverletzungen, einen rüden Umgang, verbale sexuelle Belästigungen und eine schlechte Führungskultur gegeben. Die Empfehlung der Anwälte wird am Dienstagabend dem Hauptausschuss vorstellt. Im Februar hatte der Stadtrat beschlossen, Auszüge aus dem Gutachten zur Theateraffäre unter Wahrung der Opferrechte zu veröffentlichen.


Arnstadt: Alteburglauf als Hubertus-Triebel-Gedächtnislauf

Der Alteburglauf in Arnstadt wird am Dienstag als Hubertus-Triebel-Gedächtnislauf ausgetragen. Zum traditionellen Wettkampf rund um die Alteburg werden mehr als 400 Läuferinnen und Läufer an den Start gehen, wie Philipp Petermann vom Verein SG Motor Arnstadt als Veranstalter mitteilte. Hubertus Triebel war Mitbegründer der Sportveranstaltung "Hochsprung mit Musik" und verstarb im Dezember 2023 im Alter von 87 Jahren in Arnstadt. Zu Ehren des Leichtathleten wird der Alteburglauf in diesem Jahr als Gedächtnislauf ausgetragen. Alle Starter erhalten nach Angaben der Organisatoren im Ziel eine Teilnehmermedaille mit dem Konterfei von Hubertus Triebel. Angeboten werden kurze Strecken ab 1,3 Kilometern, mittlere Strecken über knapp 11 Kilometer sowie ein Halbmarathon. Am beliebtesten ist der Schülerlauf - mit knapp 150 Anmeldungen. Die ersten Läuferinnen und Läufer starten ab 17 Uhr am Alteburgturm.


Erfurt: Hexencasting für Walpurgisnacht

Für die Walpurgisfeier auf dem Erfurter Domplatz hat es in diesem Jahr ein Hexen-Casting gegeben. Zu viele Frauen wollten Hexe sein, wie Regisseur "Helmi" aus dem Ortsteil Tiefthal sagte. Die Zahl der Bewerberinnen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Für das Bühnenspektakel wurden insgesamt 50 Hexen ausgesucht. Weil der Andrang so groß war, musste die Bühne laut Stadtverwaltung vergrößert werden. Ins Hexenkostüm schlüpfen Frauen aus den unterschiedlichsten Branchen und Berufen. So seien Juristinnen, Tänzerinnen, Pflegefachkräfte oder auch Erzieherinnen dabei. Beim Casting habe er darauf geachtet, dass die Hexen-Bewerberinnen geschickt mit ihrem Hexenbesen umgehen können und ein lautes Hexenlachen haben, sagte "Helmi" MDR THÜRINGEN. Seit über 20 Jahren wird mit einer Bühnenshow und einem großen Feuer auf dem Domplatz der Winter vertrieben. Viele Besucher kommen selbst auch verkleidet als Hexe oder Teufel. Das Spektakel zieht jährlich rund 12.000 Zuschauer an.


Weimar: Spiegelzelt vor seiner 20. Auflage

Wenige Tage vor Beginn des Köstritzer Spiegelzeltes in Weimar sind für fast alle Vorstellungen noch Karten zu haben. Wie Intendant Martin Kranz sagte, sind aktuell rund 65 Prozent der Tickets verkauft. Das sei vergleichsweise wenig. In den Jahren vor der Corona-Zeit sei man mit einer Auslastung von 80 Prozent ins Festival gestartet. Die Menschen würden immer spontaner und Abendkassen immer mehr von Bedeutung, hieß es. Dennoch ist Kranz zuversichtlich, mehr Karten als im vergangenen Jahr unter die Leute zu bringen. Das Programm sei wieder eine bunte Mischung aus politischem Kabarett, Musik und Comedy. Am Mittwoch beginnt das Kleinkunstfestival auf dem Weimarer Beethovenplatz. Es ist die 20. Ausgabe des Spiegelzeltes mit 44 Veranstaltungen und 38 auftretenden Künstlern.


Erfurt: Theater Erfurt will auch ein Intendanten-Kollektiv

Das Theater Erfurt will sich bei der Suche nach einem neuen Intendanten an Weimar orientieren. Er sei sehr beeindruckt, wie reibungslos und mutig das DNT ein Dreier-Team für die Nachfolge von Hasko Weber gefunden hat, sagte Erfurts Kulturdezernent Tobias Knoblich (parteilos) MDR THÜRINGEN. Eine kollektive Theaterleitung wünsche er sich auch für Erfurt. In einem Gespräch mit Mitarbeitern des Theaters war der Vorschlag vor wenigen Tagen auf Zuspruch gestoßen. Ursprünglich sollte der Stadtrat noch vor der Kommunalwahl ein solches Intendanten-Modell beschließen. Durch die Debatten und die Aufarbeitung der Vorfälle am Theater um Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe war der Prozess ins Stocken geraten. Die Weimarer Entscheidung mache nun Mut, auch in Erfurt dieses Ziel einer kollektiven Theaterleitung wieder stärker zu verfolgen. Die Ausschreibung für die Intendanten-Stelle soll demnach auf eine Teamstruktur zugeschnitten werden. Bis 2027 läuft jedoch noch der Vertrag mit dem inzwischen beurlaubten Generalintendanten Guy Montavon. An einer juristischen Konstruktion, den Vertrag vorfristig zu lösen, arbeiten die Anwälte seit Monaten. Das betrifft auch die ehemalige Verwaltungsdirektorin Angela Klepp-Pallas. Man rede miteinander und er gehe davon aus, dass man bald eine Lösung finde. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass ab Sommer 2025 ein Team aus Valentin Schwarz, Dorian Dreher und Timon Jansen die Intendanz des Deutschen Nationaltheaters in Weimar übernimmt.


Weimar: Jugendliche diskutieren mit Stadtratskandidaten

Jugendliche in Weimar diskutieren Dienstagabend mit Kandidatinnen und Kandidaten für den nächsten Stadtrat. Im Mittelpunkt stehen die Themen Freizeit und öffentliche Plätze. Immer wieder gibt es Konflikte in Weimar, bei denen Anwohner und Teenager aneinandergeraten. Die Initiative "You4We" hat insbesondere Erstwähler zur Diskussion eingeladen. Es ist die bereits zweite von insgesamt vier Runden des Formats. Bei einem ersten Treffen haben sich die vier Oberbürgermeister-Kandidaten den Fragen der Jugendlichen gestellt. Weitere Gespräche sind zu den Themen Nahverkehr am 3. Mai und Demokratie und Beteiligung am 13. Mai geplant. Die Veranstaltungen finden im Kulturzentrum "mon ami" am Goetheplatz statt.


Apolda: Auftakt für Schwimmhallen-Anbau

An der Schwimmhalle ist Montagnachmittag der Grundstein für einen Erweiterungsbau gesetzt worden. Die Apoldaer Beteiligungsgesellschaft (ABG) investiert nach Angaben des Geschäftsführers Sören Rost rund 1,5 Millionen Euro. So entstehen unter anderem drei Therapieräume mit insgesamt 700 Quadratmetern Fläche. Dort sollen künftig Krankengymnastik und Massagen angeboten werden. Außerdem ist der Bau zweier weiterer Bewegungsräume geplant. Auch der Wartebereich soll umgestaltetet werden. Mit dem Neubau soll das Angebot an Rehasport erweitert werden, so Rost. Die Kundenwünsche gingen inzwischen weit über das reine Schwimmangebot hinaus. Auch deshalb habe die ABG inzwischen einen Physiotherapeuten eingestellt.


Kindelbrück: Frost hat Pflaumenernte vermiest

Die Obstbauern in der Gemeinde Kindelbrück (Landkreis Sömmerda) rechnen mit massiven Verlusten bei der diesjährigen Pflaumenernte. Laut Wilhelm Schäfer, Vorstand der Kindelbrücker Obstbau eG, sind während einer Frostnacht in der vergangenen Woche etwa 95 Prozent aller Pflaumen erfroren. Für gewöhnlich erntet der Betrieb etwa 500 Tonnen pro Saison, so Schäfer. In diesem Jahr habe die Witterung zu einem "Totalausfall" bei den Pflaumen geführt. Ebenfalls bangen müssen die Kindelbrücker Obstbauern um die Kirschen und Äpfel. Auch hier habe der Frost enorme Schäden auf den Plantagen hinterlassen, heißt es. Der Betrieb hofft laut Wilhelm Schäfer auf die halbe Erntemenge. Die Kindelbrücker Obstbau eG betreibt Obstplantagen mit einer Gesamtfläche von knapp 325 Hektar.


Bad Berka: Kurstadt ist schuldenfrei

Die Stadt Bad Berka ist ab diesen Monat schuldenfrei. Wie Bürgermeister Michael Jahn (CDU) mitteilte, hat die Kurstadt in den letzten zehn Jahren Kredite in Höhe von 1,7 Millionen Euro getilgt. Die letzten rund 54.000 Euro wurden in diesem Jahr zurück gezahlt. Insgesamt habe die Stadt eine halbe Million Euro Zinsen aufbringen müssen. Die frei werdenden Mittel könnten in Zukunft für andere Aufgaben eingesetzt werden, hieß es. Allerdings hat der städtische Eigenbetrieb "Kommunale Wohnung" noch einen Schuldenstand von knapp sieben Millionen Euro, der konsequent abgebaut werden soll. Die roten Zahlen resultierten insbesondere aus Altschulden des DDR-Wohnungsbaus, hieß es.