Eingangsbereich des Justizzentrums in Gera. Zu einem gelb gestrichenen Haus aus dem 19. Jahrhundert führt eine Treppe mit mehreren Stufen zu einer dunkelbraunen Holztür hinauf. Beiderseits der Tür sind mehrere Schilder an der Hauswand angebracht. Auf einem der Schilder steht: Justizzentrum Gera
Verhandelt wird seit Montagvormittag am Landgericht Gera. Bildrechte: MDR/Dirk Reinhardt

Prozess Automatensprenger aus den Niederlanden: Dritter Komplize vor Gericht

05. Dezember 2022, 16:02 Uhr

Am Landgericht Gera hat am Montag der Prozess gegen einen mutmaßlichen Automatensprenger begonnen. Der Angeklagte gehört laut Staatsanwaltschaft zu einer Bande, von der zwei Komplizen bereits verurteilt sind. Die Männer wurden in den Niederlanden instruiert.

Am Landgericht Gera wird seit dem Vormittag gegen einen mutmaßlichen Automatensprenger verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 33-jährigen Mann aus den Niederlanden vor, im März 2019 zwei Geldautomaten in Gera in die Luft gejagt zu haben.

Ein aufgesprengter Geldautomat.
Etwa 9.000 Euro hatten die Täter damals erbeutet. Bildrechte: MDR FERNSEHEN

Sachschaden deutlich höher als die Beute

Direkt neben dem Geraer Marktplatz hatten drei Täter zwei Geldautomaten der Commerzbank gesprengt. Sie erbeuteten rund 9.000 Euro. Den Sachschaden gibt die Staatsanwaltschaft mit rund 140.000 Euro an.

Der Angeklagte gehört demnach zu einer Bande, von der zwei Männer bereits verurteilt sind. Damals hatte ein DNA-Treffer in der europäischen Datenbank der Polizei zum Ermittlungserfolg geführt. Ein Täter hatte sich verletzt und Blutspuren hinterlassen.

Dem 33-Jährigen, der nun vor Gericht steht, drohen bis zu zehn Jahre Haft. Laut Staatsanwaltschaft gibt es in den Niederlanden regelrechte Ausbildungszentren für Automatensprenger. In Dreierteams fahren die Täter dann quer durch Deutschland und beschaffen so Bargeld.

MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Dezember 2022 | 14:00 Uhr

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