Straßenbahn und Fußgänger
Mit rund 100 Kilometern Länge hat Erfurt in Thüringen das größte Straßenbahnnetz. Bildrechte: IMAGO/Future Image

Millionenförderung So viel Geld steckt Thüringen in sein Straßenbahnnetz

03. März 2024, 15:25 Uhr

Erfurt, Jena, Gera, Nordhausen und Gotha haben eine Gemeinsamkeit. Sie verfügen über Straßenbahnen. Die Anschaffung der Fahrzeuge und der Streckenausbau kosten Millionen Euro.

Thüringen steckt viel Geld in den Ausbau des Straßenbahnnetzes, um den öffentlichen Nahverkehr in mehreren Städten attraktiver zu machen. Allein der Kauf von 38 neuen Straßenbahnen sei seit 2018 mit rund 69 Millionen Euro unterstützt worden. Dafür seien auch 37 Millionen Euro genutzt worden, die das Land von der EU erhalten habe, teilte das Thüringer Infrastrukturministerium auf Anfrage in Erfurt mit. 

Weitere 25 neue Fahrzeuge sollen im Zeitraum bis 2027 angeschafft werden - auch an deren Finanzierung beteiligten sich Land und EU mit zweistelligen Millionenbeträgen. Aktuell gehe es um zehn neue Fahrzeuge für die Landeshauptstadt Erfurt.  

Mehr als 240 Kilometer Straßenbahnnetz 

Die Städte Erfurt, Jena, Gera, Nordhausen und Gotha verfügen über ein Straßenbahnnetz, das insgesamt mehr als 240 Kilometer umfasst. In Erfurt, Gera und Jena sei das Angebot in den vergangenen Jahren schrittweise zu einem Stadtbahnnetz ausgebaut worden. In Nordhausen und Gotha sei ein großer Teil der vorhandenen Strecken erneuert worden.        

Linie 1 in Jena mit Bundesmittel ausgebaut

Nach Angaben von Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke). wurden innerhalb von fünf Jahren bis 2023 insgesamt 40 Millionen Euro in die Grunderneuerung der Trassen in Nordhausen, Erfurt, Jena und Gera investiert.

Der Freistaat unterstütze die Kommunen auch bei der Anmeldung von Großvorhaben zum Neu- und Ausbau der Streckeninfrastruktur im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes des Bundes. Solche Vorhaben gebe es in Jena, Gera und Erfurt.

Straßenbahn in Jena
In Jena wurde die Linie 1 auch mit Bundesmitteln ausgebaut. Bildrechte: IMAGO / Olaf Döring

Beispielsweise seien kürzlich auf diesem Wege 31 Millionen Euro Bundesmittel für den Ausbau der Linie 1 in Jena ermöglicht worden. 

Erfurt hat größtes Straßenbahnnetz

Das größte Straßenbahn-Streckennetz in Thüringen hat Erfurt mit rund 100 Kilometern nach Angaben des Landesamtes für Verkehr und Bau. Etwa 50 Kilometer seien es in Jena und 45 Kilometer in Gera.  In der Stadt Gotha sind es nach den Angaben mehr als 36 Kilometer. Eine Besonderheit von Gotha ist neben den städtischen Strecken die Thüringerwaldbahn, eine Überlandstraßenbahn nach Bad Tabarz. Das kleinste Netz hat laut Landesamt Nordhausen mit 14,5 Kilometern. 

Mehr zum Straßenbahnausbau in Thüringen

MDR (nis)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 29. Januar 2024 | 19:00 Uhr

9 Kommentare

MalNachdenken vor 10 Wochen

@JanErfurt
Ich nehme das "sinnlos und sinnfrei" jetzt einfach mal hin, auch wenn ich mir Argumente gewünscht hätte.
Was mich bewegt hat, diese Zeilen zu schreiben, ist die Pauschalität der Aussage. Dem "Landbewohner" wird zum einen unterstellt, das er sich bewusst gegen das Leben in der Stadt entscheidet. Zum zweiten das diese bewusste Entscheidung damit einhergeht, das er dabei Geld spart.

Lassen Sie mich einen Vergleich bringen: der "Städter" bucht ein "All inclusive"-Leben, die "Landbevölkerung" eher das "Individualleben". Die Kosten werden sich, im Ganzen gerechnet, nicht viel nehmen.

Das heißt nicht, das nicht in beiden Regionen der ÖPNV gestärkt werden muss. Das bedeutet nur, das BEIDE Seiten auf irgendeine Weise dafür bezahlen müssen zu Leben.
Das einfach auf den Lebensunterhalt zu kürzen ist nicht das was ein Leben ausmacht.

Jedimeister Joda vor 10 Wochen

Und wo gibt es das? Im GG steht vergleichbare Lebensumsände für alle Bürger. Die Strecke vom Dorf in die Stadt fährt am Tag ein Bus. In der Stadt alle 20 Minuten eine Straßenbahn. Das ist schwerlich vergleichbar. Da liegt der Hund begraben.

JanErfurt vor 10 Wochen

Aus meiner Sicht ziehen Sie MalNachdenken sinnlose und zum Teil auch sinnfreie Vergleiche zwischen dem Leben in der Stadt und auf dem Land. Und das schreibe ich Ihnen als Landbewohner.

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