Mitteldeutschland kompakt | 14.11.2022
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14. November 2022, 15:41 Uhr
Sachsen hat seine Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete deutlich erhöht.
Wie die Landesdirektion mitteilte, stehen derzeit rund 7.800 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaats bereit. Vor einem Jahr waren es noch etwa 4.200 Plätze. Innenminister Schuster zufolge sind derzeit rund 60 Prozent der Einrichtungen belegt. Er schließe allerdings für den Winter mehr Ankömmlinge aus der Ukraine nicht aus. Auch in Thüringen werden die Kapazitäten noch nicht voll genutzt. Das Landesmigrationsministerium erklärte, von den insgesamt 2.050 Plätzen würden aktuell nur 1.250 in Anspruch genommen. In Sachsen-Anhalt hingegen ist die Aufnahmesituation nach Angaben des Innenministeriums angespannt. Dort würden die Kriegsflüchtlinge nicht in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht, sondern direkt auf die Kommunen verteilt.
Die Messehalle in Dresden wird ab heute wieder als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
Wie die Stadt mitteilte, werden dort bis Anfang Januar bis zu 550 Männer untergebracht, die allein nach Deutschland gekommen sind – unter anderem aus Syrien, Afghanistan und Venezuela. Später sollen sie in andere Unterkünfte umziehen. Die Stadt erklärte, dies sei notwendig, weil andere Quartiere für Asylsuchende in Dresden derzeit ausgelastet seien. Es werde weiter nach Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.
In Leipzig übernehmen heute die Stadtwerke das neue Heizkraftwerk an der Bornaischen Straße.
Wie Unternehmenssprecher Frank Viereckl sagte, wurden 180 Millionen Euro investiert: "Das Kraftwerk, auch wenn es von außen noch nicht so aussieht, ist voll funktionstüchtig. Seitdem Sommer laufen da Test und Probebetrieb." Der Probebetrieb geht noch vier Wochen weiter. Der Leipziger Energieversorger kaufe sein Erdgas vom Großhändler. Im Moment komme viel Gas aus Norwegen und Belgien. Derzeit seien die Gasspeicher gefüllt. Dennoch sollten die Verbraucher Viereckl zufolge sparsam mit Gas umgehen.
Die Hilfsbereitschaft für Ukraine-Flüchtlinge hat in Thüringen nachgelassen.
Das geht aus einer Befragung des MDR-Meinungsbarometers "MDR fragt" hervor. Danach ist die Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge bei gut einem Drittel in den vergangenen Wochen und Monaten gesunken. 37 Prozent sagen, wir sind weniger hilfsbereit, wenn es um Ukrainerinnen und Ukrainer geht. 43 Prozent sagen, an ihrer Hilfsbereitschaft habe sich nichts verändert. Dass in vielen Kommunen der Platz für die Flüchtlinge fehlt und sie deshalb in Turnhallen untergebracht werden, stößt bei vielen Befragten auf Unverständnis. So kritisieren 77 Prozent, dass dadurch in Turnhallen weniger Schul- und Vereinssport stattfinden kann. 91 Prozent sprechen sich sogar für einen Aufnahmestopp aus. Auch sonst bekommt die Flüchtlingspolitik schlechte Noten. So findet eine Mehrheit, dass Deutschland aus der Situation des Jahres 2015 zu wenig gelernt hat. Insgesamt haben sich knapp 6.000 Menschen aus Thüringen an der nicht repräsentativen Umfrage beteiligt.
Zu seinem zehnjährigen Bestehen hat der Tourismusverband Welterberegion Wartburg Hainich eine positive Bilanz gezogen.
Kultur- und Naturtourismus seien erfolgreich verbunden worden, sagte der Vereinsvorsitzende Martin Fromm. Die Touristiker in der Region seien gut vernetzt. Bis zum Vor-Corona-Jahr 2019 waren die Gästezahlen nach Verbandsangaben innerhalb von sechs Jahren um 20 Prozent gestiegen, die Übernachtungen um 13 Prozent. Übernachtungsquartiere sind nach Angaben der Geschäftsstelle mittlerweile ausreichend vorhaben. Bei der Gastronomie vor allem rund um den Hainich gebe es noch Luft nach oben.
Das Universitätsklinikum Magdeburg bekommt am Montag den europaweit stärksten Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT).
Das Gerät kostet 15 Millionen Euro und kann die Strukturen und Funktionen des menschlichen Gehirns noch genauer als bisher darstellen. Es kann beispielsweise kleinste Nervenfasern sichtbar machen. Außer in Magdeburg gibt es einen solchen Tomographen nur noch an der Universität von Kalifornien in den USA. Finanziert wurde das Gerät über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Im Stadtwald Wernigerode sind am Wochenende 12.000 Bäume gepflanzt worden.
Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT haben 250 Einwohner der Stadt und Gäste dabei geholfen. Sie brachten Eichen, Lärchen, Buchen und Ginsterbüsche in die Erde. Die Idee zu der Aktion hatte Wernigerodes Stadtförster Michael Selmikat. Unterstützt wurde er von einem Programm für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Stadt Wernigerode besitzt mehr als 2.000 Hektar Wald. Davon soll in den letzten fünf Jahren nahezu die Hälfte abgestorben sein.
Im Bundestag ist gestern bei einer zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert worden.
In seiner Gastrede würdigte der lettische Staatspräsident Levits die Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Gesellschaft habe durch die schonungslose Aufarbeitung ein festes Fundament an demokratischen Werten aufgebaut. Levits sprach sich zudem dafür aus, ein internationales Sondertribunal einzusetzen, um den russischen Angriff auf die Ukraine völkerrechtlich zu untersuchen.
In Deutschland besuchen derzeit etwa 160.000 Geflüchtete aus der Ukraine einen Integrationskurs.
Das geht aus Zahlen des Bundesamtes für Integration und Flüchtlinge hervor. Rund 560.000 hätten bereits eine Teilnahmeberechtigung erhalten. Das seien 26.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Integrationskurse bestehen zum größten Teil aus Sprachunterricht. Zusätzlich würden Werte, Rechtsordnung und das Gesellschaftssystem vermittelt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar sind demnach mehr als eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zumindest zwischenzeitlich nach Deutschland gekommen.
In Bund und Ländern ist eine Debatte über Maskenpflicht in Bussen und Bahnen entstanden.
Anlass ist das Vorhaben der schleswig-holsteinischen Landesregierung, die Maskenpflicht im ÖPNV nicht ins neue Jahr zu verlängern. Ministerpräsident Daniel Günther sagte, er strebe eine einheitliche Regelung mit den anderen Ländern an. Auf Bundesebene sprach sich der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullman dafür aus, eine Maske nur noch zu empfehlen, statt vorzuschreiben. Das lehnte der Grünen-Politiker Janosch Dahmen ab. Über das Tragen einer Maske im Nahverkehr entscheiden allein die Bundesländer.