Bundeswehr Verteidigungsministerium: Schäden an Puma-Panzern teils schwerwiegend

04. Januar 2023, 20:49 Uhr

In einem Bericht spricht das Bundesverteidigungsministerium von überwiegend kleineren und mittleren, teils aber auch schweren Schäden an den Puma-Panzern der Bundeswehr. Auch unabhängig von den im Dezember festgestellten Pannen sind die Panzer demnach noch nicht kriegstauglich. Grundsätzliche Zweifel am Puma äußert das Ministerium aber nicht.

Bei der Reparatur der 18 Bundeswehr-Schützenpanzer Puma wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums überwiegend kleinere und mittlere, teils aber auch schwerwiegendere Schäden festgestellt. "Es sind nun weitere Untersuchungen notwendig, sie betreffen Hochwertteile sowie einen Brandschaden", teilte das Ministerium den Obleuten im Bundestag am Mittwoch in einer Sachstandsmeldung mit.

In dem Bericht weist das Ministerium darauf hin, dass von den in einer Übung 18 komplett ausgefallenen Puma-Schützenpanzern 17 wieder repariert worden seien. Dennoch seien die Panzer derzeit nur bedingt kriegstauglich: Für einen Kriegseinsatz müsse der Panzer "robust und zuverlässig sein". Derzeit könne er hingegen nur "in einem eng verzahnten System aus Truppe, Heeresinstandsetzungslogistik, Projektleitung und Industrie betrieben werden".

Verteidigungsministerium: Puma-Panzer "technologisch hochwertig"

Grundsätzliche Zweifel am Puma-System formulierte das Verteidigungsministerium allerdings nicht. Es bewerte den Puma "unverändert als technologisch hochwertiges Waffensystem", heißt es in der Meldung des Ministeriums weiter. Der Schützenpanzer verfüge über "sehr vielversprechende Leistungsdaten und die Fähigkeit, der Truppe Wirkungsüberlegenheit im Gefecht zu verschaffen". Am Montag hatte der Hersteller Rheinmetall mitgeteilt, fast alle Schäden seien "Bagatellen". Eine umfassende Reparatur sei nur an einem der Fahrzeuge nötig, das einen Kabelbrand gehabt habe.

Nachdem bei einer Schießübung 18 von 18 der eingesetzten Schützenpanzer ausgefallen waren, hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Notbremse gezogen und den Puma aus einer deutschen Nato-Verpflichtung in der schnellen Eingreiftruppe VJTF herausnehmen lassen. Die dafür einsatzbereit gemeldeten deutschen Soldaten sind nun mit dem älteren Schützenpanzer Marder ausgerüstet. Auch ein Nachkauf des Schützenpanzers Puma wurde zunächst auf Eis gelegt.

dpa/AFP/Reuters(jan)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Januar 2023 | 19:00 Uhr

4 Kommentare

steka am 06.01.2023

Sind die geräte nicht "überzüchtet" . ise sollten doch einfach konstruiert sein um während eines Gefechtes auch schnell wieder durch die eigene besatzung repariert zu werden. Oder will man jedesmal einen waffenstillstand ausrufen bis der ADAC da war ? Russiche Technik scheint primitiver zu sein, dafür aber funktionstüchtiger. Und was die waffenlieferung an die Ukraine anbelangt, sollte man sich nicht erstmal um bestimmte Typen einigen, Verwendbarkeit gleicher Munition, gleiche austauschbare Ersatzteile anstatt eines Sammlsuriums an Kampftechnik.

kleinerfrontkaempfer am 06.01.2023

Da wird doch von der Industrie + Armeeführung wieder nicht mit offenen Karten gespielt.
Ausbaden müssen es dann die Mannschaften.
Erinnert an die besten Zeiten des "Marder" SPW.
Da hieß es in der Truppe: 10 Marder fahren aus der Halle raus und 3 kommen am Kasernentor an.

THOMAS H am 04.01.2023

>>Rheinmetall: Schäden an Pumas "waren Bagatellen"<< (MDR-Artikel)

>>Verteidigungsministerium: Schäden an Puma-Panzern teils schwerwiegend<<

Ja was denn nun?

Obwohl mir die Aussage "... sind die Panzer demnach noch nicht kriegstauglich.", mehr zusagt, als wenn sie zum Töten eingesetzt würden, weil es nur Bagatellen gewesen sind.

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