Leere Check-In-Schalter an einem Flughafen
Und nochmal: Verdi kündigt den nächsten Streik des Lufthansa-Bodenpersonals an. Am Dienstag müssen Reisende mit größeren Beeinträchtigungen rechnen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Tarifverhandlungen Warnstreik bei Lufthansa hat Auswirkungen in Mitteldeutschland

20. Februar 2024, 13:03 Uhr

Es soll wieder nichts gehen: Verdi hat für Dienstag zu einem weiteren Warnstreik des Bodenpersonals der Lufthansa aufgerufen. An den großen Flughäfen im Land ist mit umfassenderen Beeinträchtigungen des Flugverkehrs zu rechnen. Auch in Leipzig und Dresden kommt es zu Flugausfällen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa im Tarifstreit erneut zum Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten sollen von Dienstag ab 4 Uhr bis Mittwoch um 7:10 Uhr die Arbeit niederlegen, hieß es vonseiten der Gewerkschaft.

Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es Verdi zufolge voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen. Lufthansa kündigte an, wie bereits bei der ersten Warnstreikwelle vor zwei Wochen 10 bis 20 Prozent des Angebots aufrechtzuerhalten.

Direkt gestreikt wird an den Flughäfen in Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart. Aber auch innerdeutsche Flüge an mitteldeutschen Flughäfen werden betroffen sein. So hat die Lufthansa bereits Verbindungen zwischen den Flughäfen Frankfurt und Leipzig/Halle sowie Dresden gestrichen. Ebenso fallen Verbindungen zwischen den Flughäfen München und Dresden aus. Bereits am Montagabend kommt es zu ersten Ausfällen.

Bereits Anfang Februar hatte ein 27-stündiger Ausstand den Flugbetrieb an den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München weitgehend lahmgelegt. Rund 900 von 1.000 geplanten Flügen wurden gestrichen, wovon laut Lufthansa etwa 100.000 Passagiere betroffen waren.

Keine Einigung in dritter Tarifrunde

Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 12. Februar konnten sich die Tarifpartner demnach nicht einigen. Das Angebot der Arbeitgeber sei in den vergangenen Tagen breit in den Belegschaften diskutiert worden, erklärte die Gewerkschaft. Dabei hätten es 96 Prozent der Beschäftigten abgelehnt. Kritisiert worden seien unter anderem die deutlich geringeren Erhöhungen für Bodenbeschäftigte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern.

"Die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky zum aktuellen Angebot der Lufthansa. Während der Konzern seinen Piloten mit Jahresgrundeinkommen von bis zu 270.000 Euro hohe zweistellige Vergütungserhöhungen zukommen lasse, sollten die Bodenbeschäftigten mit Einstiegsstundenlöhnen von teils 13 Euro noch nicht mal die Preissteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen bekommen. Dies sei "krass unsozial".

Die aktuellen Tarifverhandlungen umfassen rund 25.000 Beschäftigte am Boden in Konzerngesellschaften wie Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik oder Lufthansa Cargo.

Laufender Streik bei Discover Airlines

Unterdessen läuft noch bis Montagabend ein dreitägiger Streik der Pilotinnen und Piloten beim Lufthansa-Ferienflieger Discover Airlines, zu dem die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) aufgerufen hat. Bei der von Frankfurt und München startenden Airline fallen am Sonntag nach Angaben des Unternehmens acht von 19 Flügen aus. Die Passagiere werden auf Flüge anderer Lufthansa-Airlines umgebucht. Am Samstag konnte ein Drittel der Discover-Flüge nicht abheben wie geplant. Die VC will damit bei der noch jungen Airline, die bei einer Flotte von 24 Flugzeugen rund 400 Cockpit-Beschäftigte hat, den erstmaligen Abschluss von Tarifverträgen durchsetzen.

REUTERS, dpa,AFP (lik)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 18. Februar 2024 | 13:45 Uhr

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