Umstrittener Neubau am Hallmarkt

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Anfang 2016 war das neugebaute Finanzamt am Hallmarkt bezogen worden. Der Neubau am Hallmarkt war nötig geworden, weil das alte Gebäude, das ehemaligen Gebäude des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR am Gimritzer Damm in Halle-Neustadt, mehrfach vom Hochwasser bedroht war. Außerdem hatte der sanierungsbedürftigen Plattenbau immer wieder mit dem hohen Grundwasserstand zu kämpfen. 2013 musste das Finanzamt wegen drohender Überschwemmungen geräumt werden.

Monatlich rund 200.000 Euro

Neubau und Grundstück kosten nach Angaben des Finanzministeriums mehr als 60 Millionen Euro. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Kritik an dem Bauvorhaben gegeben. Das neue Finanzamt hat ein privater Investor, der Baukonzern Papenburg errichtet. Der Firma gehört auch das Grundstück.

Der Bund der Steuerzahler hatte den Fall als Beispiel für Geldverschwendung kritisiert. Die europaweite Ausschreibung sei so ausgelegt worden, dass nur eine Baufirma, die im Besitz des Grundstückes war, die Bedingungen erfüllen konnte, so der Vorwurf.  Andere Varianten seien vom Land gar nicht mehr in Betracht gezogen worden. Auch die Opposition im Landtag hatte die Entscheidung kritisiert. Das Land habe eine teure Lösung zu Lasten des Landeshaushalts gewählt. Gewinner sei der Baukonzern Papenburg, dem das Grundstück gehöre und auf den die Ausschreibung zugeschnitten worden sei.

Nach Fertigstellung des Gebäudes zahlt das Gebäude über 25 Jahre in gleichbleibenden Raten ab – monatlich also rund 200.000 Euro. An der Stelle des Finanzamts in der Innenstadt von Halle hatte viele Jahre lang eine riesige Lücke bestanden.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12.06.2017 | 16:30 Uhr
MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 12.06.2017 | 19:00 Uhr

Quelle: MDR/mp

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