Versuchter Ausbruch Halle-Attentäter nach Geiselnahme nach Bayern verlegt
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20. Dezember 2022, 14:13 Uhr
Der Mann, der in Halle 2019 eine Synagoge angegriffen hatte, wurde nach einem Ausbruchsversuch aus der JVA Burg erneut verlegt. Es war bereits der zweite Fluchtversuch des Halle-Attentäters: In der vergangenen Woche hatte er in der JVA Burg zwei Geiseln genommen. 2020 hatte er bereits in der JVA Halle versucht auszubrechen, woraufhin er nach Burg verlegt worden war.
- Der Halle-Attentäter wurde nun erneut in ein anderes Gefängnis verlegt.
- Spezialkräfte der Justiz in Sachsen-Anhalt brachten den 30-Jährigen nach Bayern.
- Er hatte bereits zum zweiten Mal versucht, aus dem Gefängnis auszubrechen. Zuvor war er von Halle nach Burg verlegt worden.
Der Mann, der im Oktober 2019 in Halle eine Synagoge angegriffen sowie zwei Menschen getötet hatte, ist zum zweiten Mal in ein anderes Gefängnis verlegt worden. Von der JVA Burg im Jerichower Land ist er am Dienstag in die JVA Augsburg-Gablingen in Bayern verlegt worden. Das teilte das Justizministerium Magdeburg mit.
Spezialkräfte transportieren Gefangenen nach Bayern
Der Attentäter wurde von einer bewaffneten Spezialeinheit des sachsen-anhaltischen Justizvollzugs im Hubschrauber nach Bayern gebracht. Spezialkräfte der Polizei Sachsen-Anhalt sowie aus Bayern begleiteten die Verlegung. Es ist unklar, wie lange der Mann in der JVA Augsburg-Gablingen bleiben soll.
Das bayerische Justizministerium teilte am Dienstag mit, Sachsen-Anhalt werde im Gegenzug einen Gefangenen aus Bayern unterbringen. Das Ministerium in München erklärte, die JVA in Augsburg-Gablingen sei die modernste im Freistaat. Sie sei damit besonders für die Aufnahme hochgefährlicher Straftäter geeignet – unter anderem, weil sie über "besonders sichere Hafträume" verfüge.
Verlegung ist nach versuchten Ausbrüchen Standard
Dass Gefangene nach versuchten Ausbrüchen in andere Gefängnisse gebracht werden, gilt als Standard und wird Sicherheitsverlegung genannt. Ziel ist, dass die verlegte Person das bekannte Umfeld sowie den Kontakt zu Mitgefangenen und zum Personal verliert.
Zweiter Versuch aus dem Gefängnis auszubrechen
Der Gefangene hatte in der vergangenen Woche versucht, aus der JVA Burg auszubrechen. Er hatte zwei Geiseln genommen und einen selbstgebauten, waffenähnlichen Gegenstand genutzt. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg ermittelt.
Bereits 2020 hatte der Mann versucht, aus dem Gefängnis in Halle auszubrechen, in dem er zuerst untergebracht war. Er war daraufhin nach Burg verlegt worden.
Wegen Mordes verurteilt
Der damals 28-Jährige war wegen des Mordes zweier Menschen und des versuchten Mordes in weiteren zahlreichen Fällen schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
dpa, MDR (Lars Frohmüller, Julia Heundorf)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Dezember 2022 | 12:00 Uhr