17. Juni 1953 "Schlüsseldatum deutscher Geschichte": Gedenken an Volksaufstand in der DDR
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17. Juni 2022, 14:41 Uhr
In der Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt soll es am Freitag eine Gedenkstunde mit Zeitzeugen des Aufstandes vom 17. Juni 1953 geben. Damals war es in der DDR zu Protesten gekommen, die von der Sowjet-Armee gewaltsam niedergeschlagen wurden.
Mit einer Gedenkstunde und Zeitzeugengesprächen wird in Erfurt am Freitag an den Volksaufstand der DDR am 17. Juni 1953 erinnert. In der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße soll es am Nachmittag einen gemeinsamen Austausch über die damaligen Geschehnisse mit Zeitzeugen, Schülern und geladenen Gästen geben. Auch Ministerpräsident Bodo Ramelow wird eine Rede halten.
17. Juni 1953: Aufstand von Sowjet-Armee gewaltsam niedergeschlagen
Am 17. Juni 1953 war es in der DDR zu Protesten und einer Welle von Streiks, unter anderem gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen und die vorherrschenden Lebensbedingungen der Bevölkerung gekommen.
Etwa eine Million Menschen in rund 700 Städten und Gemeinden in der DDR gingen auf die Straße. Panzer der Sowjet-Armee schlugen den Aufstand blutig nieder. Nach Schätzungen starben mehr als 50 Menschen bis zu 15.000 kamen in Haft.
Ramelow: Volksaufstand fest in Erinnerungskultur verankert
Im Vorfeld des Jahrestages sagte Ramelow, in der Erinnerungskultur habe der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 einen festen Platz. Präsent seien die Bilder der Menschen auf den Straßen von Ost-Berlin, Halle und Jena, die gegen die SED-Regierung und ihre Politik protestierten.
"Sie forderten freie Wahlen, die Freilassung der politischen Gefangenen und die Einheit Deutschlands", sagte Ramelow. Ebenso gegenwärtig sind ihmzufolge auch die Bilder von der Niederschlagung des Aufstandes.
"Schlüsseldatum deutscher Geschichte"
Der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Peter Wurschi sagte, auch 70 Jahre nach dem traumatischen Ereignis hätten die Betroffenen und ihre Angehörigen mit den Folgen der Zwangsaussiedlung zu kämpfen.
Der 17. Juni 1953 sei ein Schlüsseldatum deutscher Geschichte, so Wurschi. Er sei bis heute ein Zeichen für den Wunsch nach gesellschaftlicher Emanzipation und demokratischer Selbstbestimmung.
MDR (fno)