Verkehrsführung Sophienstiftsplatz in Weimar erhält schlechte Noten in Umfrage

08. Februar 2023, 16:34 Uhr

Den Umbau des Sophienstiftsplatzes halten laut einer Umfrage der Weimarer Grünen die meisten Befragten für nicht gelungen. Rund 73 Prozent der Befragten gaben dem lokalen Verkehrsknotenpunkt die Schulnoten 4 oder 5. Besonders Radfahrer kritisieren den "Bypass" hinter dem Nationaltheater.

In einer Online-Umfrage im Auftrag der Weimarer Grünen ist der neu gestaltete Sophienstiftsplatz durchgefallen. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten gaben dem Verkehrsknotenpunkt die Schulnoten 4 oder 5. Demnach finden vor allem Fußgänger den Platz nicht gelungen, unter anderem wegen unpassender Ampelschaltungen.

Autofahrer und Radfahrer sorgen sich um Sicherheit

Radfahrer monieren die nicht übersichtliche Verkehrsführung sowie die unzureichend markierten Radwege. Am häufigsten kritisieren die Radfahrer die Einmündung hinter dem Deutschen Nationaltheater an der Ecke Heinrich-Heine-Straße. Laut den Befragten kommt es am Radweg-"Bypass" an der Straßenampel vorbei über den Fußweg immer wieder zu Beinahe-Kollisionen mit Fußgängern oder Sitzbänken. Zudem sei beim Wiedereinordnen in den Verkehr auf der Heinrich-Heine-Straße der Abstand zum Überholen zu eng.

Auch Autofahrer sehen Defizite in der Verkehrsführung. Auffallend sei, dass sie sich um sich selbst als auch um die Radfahrer sorgen, heißt es in der Auswertung der Umfrage. Mangelhaft sei insbesondere die Trennung von Autos und Fahrrädern, die Übersichtlichkeit sowie der Verkehrsfluss.

Umbauarbeiten am Sophienstiftsplatz dauerten zwei Jahre

An der Umfrage hatten sich zwischen September und November letzten Jahres 281 Menschen beteiligt, darunter überdurchschnittlich viele Radfahrer. Die Umfrage ist nicht repräsentativ.

Die Stadt Weimar hatte den Sophienstiftsplatz zwei Jahre lang umgebaut. Dabei wurden auch Wegebeziehungen und die Verkehrsführung geändert. Zum Beginn der Planung wurden die Bürger einbezogen. Sie konnten Wünsche einbringen. Insgesamt kostete das Projekt 5,9 Millionen Euro.

MDR (cma,jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 08. Februar 2023 | 15:30 Uhr

4 Kommentare

Harka2 am 09.02.2023

@Nico Walter
Ja, so würde man das sehen, wenn das eine uralte Kreuzung aus des Kaisers Zeiten wäre, nur hier reden wir von einem Neubau! Die Kreuzung ist völlig unübersichtlich geworden und mit diesen völlig deplatzierten Bänken wird zudem massenhaft Verkehrsraum blockiert. Wer ist so bescheuert, sich an der am stärksten befahrenen Kreuzung Weimars auf eine Bank zu setzen und sich bitte was anzusehen, den Dauerstau auf der Kreuzung oder die ewig auf grün wartenden Fußgänger?! Im ständigen Bestreben den Verkehr in Weimar zur Ruhe zu bringen, ist man mit der Kreuzung jedenfalls ein großes Stück weitergekommen. Das Projekt Abgasmaximierung ist einen großen Schritt vorangekommen.

Harka2 am 09.02.2023

Weimar ist sehr für Verkehrsberuhigung. Dort stehen nicht nur die Autos im Dauerstau, nein, sogar die Fußgänger.
Auf der Kreuzung fühlen sich die Radfahrer so sicher, dass die allermeisten lieber auf den Gehwegen fahren.

Nico Walter am 08.02.2023

Ich möchte mal darauf hinweisen, dass der Bypass am Theater als Fußweg ausgeschildert ist, für den lediglich das sonst generell auf Fußwegen geltende Fahrverbot für Radfahrer aufgehoben wurde. Das heißt, es ist kein Fahrradweg, für den es eine Benutzungspflicht gäbe. Auch die Fahrspur für Radfahrer vor der Ausfädelung ist nur ein Schutzstreifen, kein Radweg, also gilt auch hier keine Benutzungspflicht. Wem es als Radfahrer auf dem Fußweg zu eng oder zu voll ist – was durchaus mal vorkommen kann – dem steht es absolut frei einfach auf der Straße zu bleiben, ggfs. an der Ampel zu warten und dann auf der Fahrbahn abzubiegen. Als Radfahrer habe ich hier also maximale Flexibilität. Andererseits benutze ich mit dem Bypass einen Fußweg, d.h. es gilt Schrittgeschwindigkeit und Fußgänger haben absolute Priorität. Es wir also auch niemand zur Seite geklingelt sondern im Zweifel gewartet. Das gilt übrigens für alle Fußgängerzonen und das sollte man einigen Radfahrern vielleicht noch mal sagen.

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