Chatprotokoll vom 12.02.2013 Wer was bewegen will, der muss sich einmischen

25. September 2019, 11:58 Uhr

Wer sind die Menschen, die sich einmischen? Und: Tun WIR es häufig genug? Das war Thema am 12. Februar 2013 bei "Dienstags direkt" und hier im Chat. Zu Gast war Henny Kellner vom Verein "Mehr Demokratie" aus Leipzig.

  • denis78: Hallo
  • Gregor: Guten abend
  • Chat-Moderator: Herzlich willkommen zum Chat. "Wer was bewegen will, muss sich einmischen" ist das Thema heute bei Dienstags direkt. Zu Gast ist Henny Kellner vom Verein "Mehr Demokratie" aus Leipzig. Sie beantwortet in den kommenden drei Stunden Ihre Fragen.
  • Sina: Hallo.
  • Gregor: Ich habe leider das Gefühl in Deutschland wird viel zu wenig auf die Strasse gegangen und und von seinem Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht. In Frankreich da wird viel mehr gestreikt oder demonstriert als in Deutschland womit hat das was zu tun.
  • Gregor: Hier in Frankfurt wird auch von den Demonstrationen in den Medien kaum berichtet.
  • untoter58er: Glauben Sie das die Sachsen-CDU wirklich daran interessiert ist das sich mehr Menschen einmischen? Die Quoten für Volksbegehren sprechen aus meiner Sicht eine andere Sprache.
  • Henny Kellner: Die Sachsen-CDU scheint mir da noch auf einem langen Weg, wie sich bei der Übergabe unseres Aufrufes zur Reform der Sächsischen Gemeindeordnung deutlich zeigte. Aber in der Partei gibt es zunehmend Menschen, die auch bürgernähere Wege gehen wollen. Mehr gern über www.sachsen.mehr-demokratie.de
  • Chat-Moderator: @untoter58er: Ihre Anmerkung liegt bei Henny Kellner. Sie ist gerade in der Hörfunk-Sendung im Gespräch, wird sich Ihrem Kommentar aber gleich widmen.
  • Chat-Moderator: Sie können die Hörfunk-Sendung übrigens parallel im Livestream verfolgen. Der Player ist direkt hier im Chat eingebunden.
  • untoter58er: Leider kann ich Ihnen nicht zustimmen das es zunehmend CDU-Leute gibt die Bürgernäher sind.Das wird wahltaktisch gemanagt um Stimmen zu bekommen.Ich habe mich an ca. 47 Landtagsabgeordnete der CDU mit konkreten Fragen vor der Haushaltsdebatte gewandt.Sagenhafte 16 Abgeordnete haben geantwortet.Die sog."Führungsriege" hat überhaupt nicht reagiert,obwohl diese Leute Büros unterhalten.Aus meiner Sicht ist das Ausdruck der Machtarroganz von Flath&Co.
  • Henny Kellner: Wie haben Sie sich an die Abgeordneten gewendet und auf welchem Weg haben diese geantwortet? Das finde ich spannend. Vielleicht eine gute Nachricht für alle: ab 28.2.2013 werden die Abgeordneten des Sächsischen Landtages auf abgeordnetenwatch.de befragt werden können. Dazu wird es im Landtag eine Veranstaltung von Abgeordnetenwatch und Mehr Demokratie e.V. Sachsen geben. Bitte schauen Sie auf unsere Seite. Wir werden, wenn möglich, alle Intessierten einladen.
  • Schlagerfreund: Wie sehr/wenig das Thema bewegt, sieht man auch an den wenigen Chat-Teilnehmern. Je älter man wird, umso besser kann man auch einschätzen WAS bringt es sich einzubringen/einzumischen oder spare ich mir die Nerven/Zeit. Bei vielen Dingen ist es doch ein Kampf gegen Windmühlen, oder WER sitzt an den Hebeln etc. Im gleichen Maße betrifft doch die heutige Thematik auch das veränderte Musikprogramm des MDR1. Massenhafte Proteste der Hörer prallen bei den Verantwortlichen ab - man spielt auf Zei
  • Chat-Moderator: Danke für Ihre Anmerkung. Dass Sie das Gefühl haben, die Kritik der Hörer verhallt, ist schade. Dem ist nicht so, auch Ihre Anmerkung werde ich weitergeben.
  • Schlagerfreund: Kritik am veränderten Musikprogramm des MDR1- mit viel zu viel englischen Oldies und kaum noch aktuellen Schlagern - wird mit vorgefertigten Briefen als EINZELFALL abgetan, obwohl in der heutigen Vernetzung die Unzufriedenen sich untereinander sehr gut austauschen Hier sieht man das "SICH EINMISCHEN" nach außen erwünscht ist, aber intern gemieden wird und auch gar nichts bringt.Es wurde/wird angeordnet und "BASTA" - trauriges Beispiel also der MDR1 :--(((
  • Chat-Moderator: Dem einen oder anderen scheint das Musikprogramm zu gefallen, es gibt auch positive Stimmen.
  • untoter: Mein Computer war kurz mal tot.Ich habe diese Politiker per Mail kontaktiert.Wie gesagt,die meisten haben nicht geantwortet.Leider ist abgeordnetenwatch nur dann gut wenn der Befragte es akzeptiert.Wer nicht antworten will machts einfach nicht.
  • Dirk: Ich habe eben eher durch Zufall die Sendung im Auto eingeschaltet und etwa 15 Minuten gelauscht. Und ich bin erschrocken ob der recht platten und stark vorurteilsgeprägten Sicht auf die Vermittlung von Geschichte und Politik, Geschichtsverständnis und politischem Bewusstsein in Schulen dieses Landes. Die Behauptung, "Demokratie werde gelehrt statt gelebt" zeugt leider von völliger Unkenntnis der Realität.
  • Dirk: Sicher, es gibt immer wieder auch Fälle von Lehrern und Schulen, die Konfrontation vermeiden und Positionierung umgehen. Dies ist sicher schade. Aber es gelten Prinzipien der Verhältnismäßigkeit und des Überwältigungsverbots - und daran ist sich zuallererst zu halten.
  • Dirk: Wie also soll man sich klar positionieren, wenn man der Objektivität verpflichtet ist. Und nach meiner nicht geringen Kenntnis fühlt sich ein Großteil der Lehrerschaft der Demokratie wirklich verpflichtet. Und Behauptungen, dass beispielsweise im Osten mehr das eigene Tun (in Vergangenheit und Gegenwart) verschwiegen wird, werden auch durch permanente Wiederholungen nicht richtiger, sondern sind schlicht nicht belegbar.
  • Dirk: Noch eine Bemerkung zur Schüler- und Elternmitwirkung in der Schule. Wissen Sie, wer die meisten Elternabende und Schülertreffen organisiert? Die Lehrer! Jedes Jahr im Herbst die Qual, Eltern und Schüler bewegen zu müssen, ihre Interessen zu formulieren und zu vertreten, ist das Gegenteil von Interesse.
  • Chat-Moderator: @Schlagerfreund: Danke für Ihre Meinung. Ihnen sagt die Musikauswahl nicht zu - es ist Ihr gutes Recht, Ihre Ansichten mitzuteilen. Dies ist hier nur der falsche Ort, um über das Musikprogramm zu diskutieren. Ich kann das Programm an dieser Stelle nicht ändern.
  • Schlagerfreund: @Chat-Moderator, da haben sie mich auch MISSverstanden, wollte nur anmerken, das SICH EINMISCHEN auch nichts bringen kann obwohl die Mehrheit anderer Meinung ist. Die Musikredaktion des MDR1 macht es doch vor - das Thema gab es ja schon einmal am Dienstagabend. Dann warten wir mal die Einschaltquoten im März ab... Für heute Danke und Gute Nacht.
  • untoter: Ist zwar nicht das Thema,mir gefällt die neue Musikauswahl ganz gut.Das so wenige sich für Politik interessieren ist doch gut für die Regierenden.Sie können sich sicher sein das sie an der Macht bleiben.Nur interessierte Bürger sind "gefährlich",denn diese könnten ja hinterfragen und bei Abstimmungen was ändern.Im Zweifel bekommt man keine Antworten,ich habs schon öfter erlebt.
  • Chat-Moderator: Eine Frage in die Runde: Haben Sie sich schon aktiv eingemischt? Wenn ja, in welcher Form? Mit welchen Mitteln?
  • Chat-Moderator: Beziehen Sie das auf die Musik-Diskussion oder allgemein auf den heutigen Chat?
  • Dirk: Tja, das ist hier wohl offensichtlich kein Ort zum "Chatten", denn keine Reaktion ist das Ende jeder Diskussion. Schwach.
  • Chat-Moderator: Beziehen Sie das auf die Musik-Diskussion oder allgemein auf den heutigen Chat?
  • Irene: Bin auch der Meinung, dass wir in Deutschl. allgemein viel zu "treu und brav" sind, uns zwar ärgern und über Ungerechtigkeiten schimpfen, aber nicht geschlossen genug etwas dagegen unternehmen (siehe die Streikbereitsch. in anderen Ländern). Vielleicht sollten wir wirklich auch als Hörer mal auf "die Straße gehen", damit man erkennt, wie viele Menschen enttäuscht über das neue MDR-Progr. mit dem hohen Anteil an engl. Musik sind. Schlagerfreund hat sehr recht!
  • Dirk: Die Musikdiskussion ist nicht mein Thema, aber ich verstehe das Beispiel. Wenn der MDR Meinung fordert, muss er eben auch mal sich selbst prüfen, wie er es hält. Nein, schwach ist, dass es gar keinen Chat gibt. Oder diskutiert hier jemand?
  • Chat-Moderator: Nur zu.
  • Gregor: Genau das habe ich am Anfang schon hier geschrieben, in Deutschland herrscht eine innerliche Zufriedenheit.
  • Chat-Moderator: @Gregor: Sie meinen, es fehlt eine entsprechende Streitkultur in Deutschland?
  • Gregor: In den Medien müsste ,ehr aufgeklärt werden und nicht nur auf den Sendern wie arte, 3sat sondern auch im Hauptprogramm.
  • Dirk: Das ist mir echt zu tumb, was der "Moderator" hier tut. Schade. Gutes Thema, schlecht gemacht. Gute Nacht.
  • untoter: Komische Diskussion.Ich bin davon ausgegangen das es hier um Themen geht die die Leute in Sachsen bewegen.Mir gefällt auch nicht Alles beim MDR.Aber noch weniger gefällt mir wie selbstgefällig CDU und FDP in Sachsen schalten und walten.Leider gibt es aus meiner Sicht KEINEN der sich der Sache annimmt und versucht was zu ändern.Alles nur Alibiversuche!
  • Schlagerfreund: Bin doch noch dabei, ich meine das die Arbeitsmarktsituation in der heutigen Zeit auch mit eine Rolle spielt, wie verstummt das Volk geworden ist. Denn in der Firma merkt man doch selbst wie immer mehr JA-Sager gefördert werden und man sich auf die Lippen beißen muß um sich nicht oder nicht nochmal den Mund zu verbrennen. Also läßt man es und das Desinteresse an Diskussionen wird größer - dann kommt man heim und will einfach SEINE Ruhe.
  • Sina: Wie mische ich mich denn als Bürger wirksam ein? Welche Möglichkeiten habe ich? Ich glaube die wenigsten - da schließe ich mich ein - wissen, welche Möglichkeiten es da gibt.
  • Henny Kellner: Vor allem alle Dinge, die unhaltbar sind, beim Namen nennen, auch wenn damit noch keine Abhilfe geschaffen wird! Sonst gewöhnt man sich an eine falsche Wirklichkeit. Ganz wichtig Gleichgesinnte finden! Man staunt, wer sich alles mit ähnlichem herumschlägt. D.h. vor allem sich über möglichst viele Kanäle Informieren. Sehr viele Grundlagen, Themen, Service und Beratung auf: www.mehr-demokratie.de Auf www.Sachsen.Mehr-Demokratie.de wird eine Seite über laufende & geplante Initiativen ent
  • Gregor: Schonmal ein großes Dankeschön für die Diskussionsrunde zu dem schwieriegen Thema an die Moderatorin, Chat-Moderatorin, Techniker, auch an die Gäste Frau Henny Kellner und Herr Hans-Christian Ströbele
  • Maryla: Ja, das mit den Ja-Sagern ist in der Gesellschaft sehr gewollt, aber diese Leute haben noch nie viel verändert. Beziehe das Thema auch auf den MDR, denn unsere Eltern und Großeltern sind z.B. nicht mehr so aktiv und in der Lage, sich gegen das neue, moderne und für ältere Menschen "furchtbare" Musikprogramm zu wehren und werden so zu passiven "Ja-Sagern" im Sinne der MDR-Verantwortlichen.
  • Chat-Moderator: Unsere Sendung ist leider um und damit auch unsere Zeit im Chat. Ich danke Ihnen allen für Ihre Meinungen und Beträge zum Thema. Auch die Kritik zum Musikprogramm nehme ich mit. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Abend.