Gartensprechstunde mit Helma Bartholomay Warum ist Kompost so wichtig?

29. März 2024, 15:53 Uhr

Warum ist Kompost guter Dünger? Was gehört auf den Komposthaufen und was nicht? Muss es immer ein "Haufen" sein? Wie arbeitet man Kompost am besten wieder ein? Garten-Expertin Helma Bartholomay gibt Rat.

Das Wort Kompost... ...ist abgeleitet vom lateinischen "compositum" und steht für "das Zusammengestellte".

MDR: Kompost - auch "das schwarze Gold des Gärtners genannt - ist idealer Dünger. Warum eigentlich?

Bartholomay: In der Natur fallen Laub und Früchte runter, sie würden auf der Fläche bleiben und so wieder in den Kreislauf übergehen. Der Mensch unterbricht das. Wir greifen ein, indem wir Laub wegräumen, Bäume beschneiden, ernten, Sträucher und Büsche zurück schneiden. Der Gedanke beim Kompost ist, diese Dinge, die von Natur aus passieren würden, dort geschehen zu lassen. Das, was sich dadurch vermischt, bringen wir später auf den Flächen wieder aus.

Wie oft sollte der Kompost umgesetzt werden?

Was auf dem Komposthaufen kurzzeitig durchgerottet ist, ist sehr nährstoffreich. Wenn es noch mal umgesetzt wird und dann länger liegt, kann es zu Verlusten oder zu einer Auswaschung von Nährstoffen, die sehr beweglich im Boden sind, kommen. Es hängt davon ab, was ich machen möchte. Es gibt auch die Möglichkeit, den Kompost direkt auszubringen und als Mulch auf der Fläche verrotten zu lassen. Nicht überall geht das. Man muss schauen, was es für Pflanzen sind, welches Laub man dafür ausbringt, wo man es liegen lassen kann. Aber grundsätzlich wäre das auch eine Methode

Bei mir kommt er direkt wieder in die Flächen. Er wird wieder ausgebracht, wenn ich damit düngen will und dabei nutze ich ihn zum Beispiel für die Pflanzung im Gemüsebeet. Deshalb liegt der Kompost bei mir nicht länger als ein Jahr. Vielfach nutze ich ihn direkt auf der Fläche, wenn eben Schnittgut oder Laub anfällt. Das mache ich klein und verteile es unter Sträuchern und unter Hecken. Rasenschnitt zum Beispiel verteile ich auch unter den Gemüsepflanzen. Nicht als große Schicht, aber um ihn direkt auf der Fläche wieder einzusetzen.

Vorteile des direkten Ausbringens auf der Fläche:

  • Bodenschutz
  • Bodenorganismen finden dort Futter
  • Nährstoffe gehen für die Pflanze in den Kreislauf über
  • gute Bodenstruktur
  • gutes Wasser- und Nähstoffhaltevermögen
  • guter Lufthaushalt

Außerdem kommt Wildkraut nicht so leicht durch, wenn man die Fläche immer wieder bedeckt hält.

Eine Mulchschicht für die Nährstoffzufuhr und gegen das Verdunsten von Wasser.
Eine Mulchschicht verhindert z.B. das Verdunsten von Feuchtigkeit. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Was gehört nicht in den Kompost?

  • Fleischreste und Essensreste, die Mäuse usw. anziehen
  • stachelige Teile
  • Pflanzen mit Krankheiten, die lange Zeit überdauern können

Muss es wirklich ein Haufen sein?

Der Komposthaufen ist das Ursprünglichste. Es bräuchte nicht mal eine Umrandung, wenn wir alles richtig aufschichten.

Es gibt auch Hilfsmittel. Dazu zählen sogenannte Thermo-Komposter, die so gestaltet sind, dass man dort eine höhere Erwärmung erreicht und damit auch eine schnellere Umsetzung. Das ist eine Möglichkeit, alles geordnet in Form zu bringen.

Darauf sollte man bei einem Thermo-Komposter achten:

  • wie die Behälter gestaltet sind
  • wie groß sie sind
  • dass die Mischung komplett funktioniert

Denn wenn man einen Thermo-Komposter zum Beispiel komplett nur mit Grasschnitt füllt, dann wird der Inhalt schimmeln. Oder aber, wenn man nur trockenes Laub von Eichen einfügt, wird das alles sehr trocken und verrottet nicht. Das ist mit Mischung gemeint.

In einem alten, schmutzigen Komposter verrottet Gras.
Beim Komposter ist einiges zu beachten, damit ihre Abfälle nicht schimmeln! Bildrechte: Colourbox.de

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