Chatprotokoll vom 03.09.2013 Können wir uns alles leisten, was wir kaufen?

25. September 2019, 11:58 Uhr

In jedem Haushalt sammeln sich ungefähr 15.000 Gegenstände an. Warum kaufen wir immer noch mehr? Wovon lassen wir uns verführen? Wer gibt mehr Geld aus: Männer oder Frauen? Warum kaufen wir trotz Schuldenmisere weiter?

Dies waren einige der Fragen, über die wir mit unseren Gästen diskutiert haben.

  • Chat-Moderator: Guten Abend und herzlich willkommen zum Chat von "dienstags direkt"! Heute möchten wir über das Thema Konsum und darüber, ob wir uns alles das leisten können, was wir kaufen , diskutieren.
  • Chat-Moderator: Zu Gast sind heute: - Gerlinde Köhmstedt (Schuldnerberatung/ Caritas) Christian Salwiczek (Marktforschung Leipzig) Ben Arnold - Journalist/ Co-Autor (Exakt - so leben wir: Thema "Konsum")
  • Gregor: Guten abend zurück aus der Sommerpause.
  • Chat-Moderator: Guten Abend, Gregor!
  • Paula: Hallo?!
  • Chat-Moderator: Hallo!
  • Gregor: Was halten Sie von den Apps als Ersatz für das gute alte Haushaltsbuch.
  • Gerlinde Köhmstedt: Ich kenne die Apps zwar nicht, allerdings ist es immer ratsam ein Haushaltsbuch zu führen (ob Digital oder auf Papier). So kann man tatsächlich nachvollziehen, wofür man sein Geld ausgibt.
  • geld: Guten Abend, ich finde es wird sehr viel die verantwortung der medien und der werdung mit ihrer manipulation der kunden vernachlässigt. Auch unsere schulen geben darin kein vorbild indem sie vorschreiben welche bücher unterrichtsmaterielen benutzt werden dürfen. es ist nicht immer das preiswertesten. das bringt untere schichten in starke problemeund zuer ausgrenzung ergo kauf auf pump. ich vür meinem teil kaufe nicht auf kredit sonder immer bar auch wenn ich 10 jahre sparen muss.
  • Gregor: Ist es richtig das in Einkauszentren das Licht und die Musik besonders eingestellt wird, um die Kunden in Einkaufsstimmung zu bringen.
  • Christian Salwiczek: Ja - häufig gibt es spezielle Licht- und Audiokonzepte für Einkaufszentren. Diese dienen jedoch nicht nur zur Schaffung einer passenden Einkaufsstimmung, sondern sind teilweise auch Bestandteil eines Architektur- bzw. Raumkonzepts.
  • geld: ich finde auch die verantwortungder banen ist hier gefragt meine nachberin z. bsp. hat700 rente 3000 miete und die bank hat iher drei kreditverträge mit 500 euro rate im monet aufgeschwatzt. ich habe für sie die privat inso gemacht und im vergleich statt kreditsumme 20000 plus zinsen einen betrag von 1400 euro erreicht und nun ist sie schulden frei damals war sie 70 ist das nicht shcon kriminel zumindestens skrubellos
  • geld: entschuldigung für tipfehlern ich bin fast blind danke
  • Chat-Moderator: Kein Problem. Danke, dass Sie sich an der Diskussion beteiligen!
  • Paula: was ist denn das problem an schulden, jeder bekommt es von den banken vorgemacht. und ohne insolvenzrecht würden tausende privatkunden aus der konsumkette genommen, das kann nicht das ziel der wirtschaft sein!
  • Gerlinde Köhmstedt: Sicherlich gibt es das Insolvenzrecht auch, damit die Menschen wieder am Wirtschaftskreislauf teilnehmen können. Meiner Erfahrung nach machen Schulden vielfältige Probleme. Einserseits ist man für Jahre durch eine schlechte Schufaauskunft von der Kreditaufnahme ausgeschlossen, bekommt z.B. keinen Handyvertrag mehr oder hat Schwierigkeiten eine Wohnung anzumieten. Andererseits machen Schulden großen psychischen Druck, der bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen u.ä. führen kann.
  • EinKauf: was sind denn die Schuldenfaktoren? Was kauft der Durchschnittsschuldner?
  • Ben Arnold: Die Gründe für eine Überschuldung können sehr unterschiedlich sein. Bei jungen Erwachsenen spielen jedoch Konsumschulden oft eine große Rolle. Und da ist z.B. der Handyvertrag ein häufiger Überschuldungsgrund. Auch Ratenzahlungsverträge für technische Geräte kommen oft vor. Genauso können Wohnungsmieten oder Nebenkosten in eine Verschuldung führen.
  • Paula: mich würde da mal interessieren, ob es bei den schuldnerberatern einen rücklauf gibt, wer macht die schulden und gibt es einen zusammenhang mit der entsprechenden werbung, ob diese tatsächlich auf die größte schuldnergruppe zugeschnitten ist?
  • Gerlinde Köhmstedt: Wir können anhand unserer Statistik erkennen, dass gerade junge Leute insbesondere für Handy und co Schulden machen. Einen direkten Zusammenhang zur Werbung stellen wir allerdings nicht her. Schulden werden quer durch die Gesellschaft gemacht, gehören für viele Menschen zum Alltag. Erst wenn alle Verbindlichkeiten nicht mehr bedient werden können, gibt es ein Problem.
  • herr schmidt: Wer hilft mir bei der Bewältigung meines schuldenproblems. Ich habe gehört, das ich bei meinen Einkommen 1800, 00 € zu keiner schuldnerberatung gehen kann. Ich habe ca.120 000, 00 € schulden. Der lohn wird auch schon gepfändet.
  • Gerlinde Köhmstedt: Sie sollten sich an eine Schuldnerberatung in Ihrer Nähe wenden. In Sachsen werden die Schuldnerberatungsstellen kommunal finanziert. D.h. jeder Bürger kann eine kostenfreie Schuldnerberatung frequentieren. Wir in Dresden können jeden Bürger erstmal 5 Stunden Einkommensunabhängig beraten. Sollte eine längere Beratung erforderlich sein, erfolgt eine Einkommensprüfung. Eine kostenfreie Schuldnerberatung in Ihrer Nähe finden Sie über www.forum-schuldnerberatung.de!
  • Gerlinde Köhmstedt: Bitte keine kommerzielle Schuldnerberatung aufsuchen. Die kosten viel Geld und helfen oft nicht.
  • geld: für einige sind die schulden auch ein satussymbol sie sind stolz darauf und auch das sie vermeindlich die banken schaden statt sich ich selbst weis auch wie schwer es ist schulden los zu weren bei über einenr halben mile und heute noch 160000 nach 10 jahren und das nur weil nicht auf die bank gehört habe sondern selbst aktiv war son wäre ich heute noch bei 300000 cie banke sind egoisten seit dieser zeit nur alls bar und ohne bank
  • herr schmidt nochmal: Dankeschön, mal sehen ob ich eine gute Beratung finde.
  • Chat-Moderator: Alles Gute!
  • Toni: Gibt es eine aussage, wie viele menschen sich verschuldet oder überschuldet haben? was ist da der unterschied?
  • Ben Arnold: Es gibt keine klare Statistik darüber, wie viele Menschen verschuldet sind. Ein Kredit bei einer Bank, eine Hypothek auf ein Haus, ein Bildungskredit - das alles sind Schulden, die einen berechtigten Grund und Zweck haben. Erst wenn der Schuldner seine Schulden, Raten oder Zinsen nicht mehr bedienen kann, spricht man von Überschuldung. Darüber gibt es sehr genaue Zahlen, z.B. von der Schufa. Im Schnitt kann man davon ausgehen, dass ca. 9% der Deutschen Zahlungsschwierigkeiten haben.
  • Simone: Ich möchte Ihnen allen schon einmal danken, dass Sie sich diesem heiklen Thema annehmen!
  • Gerlinde Köhmstedt: Es ist ein heikles Thema, weil man in der Regel nicht offen über Geld spricht. Ich finde gut, dass Sie sich damit beschäftigen!
  • Simone: Ich möchte Ihnen allen schon einmal danken, dass Sie sich diesem heiklen Thema annehmen!
  • Chat-Moderator: Das Thema ist wichtig und sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden! Wir sind froh, wenn wir helfen können.
  • Chat-Moderator: Liebe Chat-Teilnehmer, die letzte halbe Stunde unserer Sendung und des Chats ist angebrochen. Stellen Sie Ihre Fragen an unsere Studiogäste - sie stehen Ihnen gernen Rede und Antwort!
  • Gregor: Die erste Sendung nach der Sommerpause, war wie immer sehr unterhaltsam. Einen schönen Abend wünsche ich allen Hörern und beteiligten im Studio. Recht herzlichen Dank für die informative Sendung an die Moderatorin Kathleen Rothe, der Chat-Moderatorin, der Redaktion, der Technik und an die Gäste Gerlinde Köhmstedt, Ben Arnold und Christian Salwiczek.
  • Chat-Moderator: Die letzten fünf Minuten brechen an. Vielen Dank für Ihre Fragen und für die Diskussion! Danke auch an unsere Studio-Gäste!
  • Chat-Moderator: Das Chatprotokoll zu dieser Sendung können Sie in Kürze auf http://www.mdr.de/mdr1-radio-sachsen.de nachlesen. Dort finden Sie auch die Sendung zum Nachhören.
  • Chat-Moderator: Seien Sie auch nächste Woche wieder dabei! Wir würden uns freuen! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!