Chatprotokoll vom 29.10.2013 "Der Rhythmus, wo ich immer mit muss..." - Warum geht's nicht ohne Musik?

25. September 2019, 11:58 Uhr

Gibt es also keine unmusikalischen Menschen? Welche Impulse gibt die Musik dem Gehirn? Wie groß ist ihr Einfluss auf unsere Biologie? Gibt es den perfekten Song? Gibt es eine universelle Musik, die jeder Mensch versteht? Wie entstehen unsere musikalischen Vorlieben? Warum fesselt uns manche Musik, während uns andere schon nach den ersten Takten nervt? Welche Melodien prägen sich uns ein? Liegt es auch am Text, wenn uns Musik ansprich

Dies waren einige der Fragen, über die wir mit unseren Gästen

- Stefan Koelsch, Professor für Biologische Psychologie und Musikpsychologie an der Freien Universität Berlin
- Bernd Aust, Musiker und Kulturmanager
- Henry Sachse, Bassist der Dresdner Band "The Rooftops"

und natürlich mit Ihnen diskutiert haben.

  • LOGO: Hi
  • Chat-Moderator: Liebe Chat-Teilnehmer, heute geht es um Musik. Was bewegt Musik in uns? Was verbinden Sie mit Musik? Unsere Gäste waren - Bernd Aust, Bassist der Dresdner Band "The Rooftops" - Professor Stefan Kölsch, Hirnforscher, FU Berlin, "Languages of Emotion" - Henry Sachse, Musiker und Kulturmanager
  • Chat-Moderator: Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und Fragen an die Gäste!
  • AxelStoll: Servus.
  • Chat-Moderator: Hallo.
  • dicke hummel: hallo martin.
  • goofi: Hallo an die rooftops
  • Musikfreund: Hallo Zusammen, "bescheidene Resonanz" im Chat !?!?!?
  • LOGO: Wie haben The Rooftops das Stück aufgenommen? gibt es hier jemanden, der das sagen kann?
  • Henry Sachse: im Proberaum, die Amps wurden klassisch abgenommen, dann drüber gesungen, alles aufgenommen mit dem Rechner
  • LOGO: Die Musik also alles live eingespielt - alle Instrumente - nix getrennt? Und Gesang?
  • Henry Sachse: Zuerst haben wir den Instrumentalteil aufgenommen, dann die Gesänge
  • AxelStoll: Jo, Musik machen ist der perfekte Ausgleich!
  • LOGO: Reagiert jeder Mensch gleich auf Musik? Wie geht man als Musiker an Musik ran? probiert man da?
  • Henry Sachse: Meine Erfahrung ist, dass man als Musiker Musik anders-zunehmend "technischer" betrachtet.
  • Henry Sachse: Ja, man überlegt wie die anderen das gemacht haben
  • AxelStoll: @Henry Sachse: Man nimmt Musik anders wahr?
  • Henry Sachse: Ja, man macht sich auf einmal Gedanken darüber, "wie die das gemacht haben"
  • AxelStoll: an Herrn Dr. Kölsch: Gibt es Musik, die beim Hören nachweislich schädlich wirkt?
  • Stefan Kölsch: Ja, z.B. wenn sie zu laut ist (und kein entsprechender Hörschutz getragen wird). Außerdem muss man ggf. als Tinnitus-Patient aufpassen. Schließlich ist Musik z.B. bei Kriegsgefangenen auch schon als Folter eingesetzt werden (übrigens unabhängig davon, welche!), jedoch ist dabei dann natürlich nicht die Musik selber schädlich, sondern ihr gewaltvoller Gebrauch.
  • LOGO: Gibt es Beatles, die man noch nicht kennt? - also Songs? Habt ihr da Entdeckungen?
  • Henry Sachse: Na ja, eigentlich kann man alles kaufen. Vielleicht das "Weiße Album" von 1968, da sind viele ungewöhnliche Songs drauf, die auch so gut wie nie im Radio laufen. Mir gefallen auch "Abbey Road" und "Let It Be".
  • schalorange: Hallo
  • schalorange: Gibt es einen guten oder schlechten Geschmack bei Musik?
  • Henry Sachse: ich finde, man sollte über Geschmack nicht urteilen
  • Chat-Moderator: Die letzte Stunde ist angebrochen. Stellen Sie Ihre Fragen zum Thema "Musik"!
  • dicke hummel: an Herrn Dr. Kölsch: könnte man sagen dass das hören von industrial oder hardcoremetal letztlich der seele schaden?
  • Stefan Kölsch: Ich kenne mich mit diesen Musikstilen nicht besonders gut aus, jedoch würde ich generell sagen: Solange Musik nicht zu laut ist, und sich nicht gegen andere Menschen richtet, wird sie nicht schaden. Dabei kann es sein, dass eine Person Musik als aggressiv empfindet und eine andere nicht.
  • AxelStoll: @Stefan Kölsch: Kann man das auch an Musikstilen festmachen (bspw. Metal ...)?
  • Stefan Kölsch: Beantwortet meine Antwort auf die letzte Frage von "dicke hummel" auch Ihre Frage?
  • schalorange: Gibt es einen guten oder schlechten Geschmack bei Musik?
  • Stefan Kölsch: Ich denke, dass sich dies nicht objektiv beurteilen lässt.
  • LOGO: Herr Aust, die Frage nach Ihrer Lieblingsmusik - was hören Sie gern?
  • Chat-Moderator: Von Klassik über Jazz bis Rock hört Herr Aust alles - bis auf Techno.
  • dicke hummel: frage an prof koelsch:warum hat die musiktherapie an psychosomatischen und psychotherapeutischen kliniken bisher noch einen schweren stand, im sinne dessen, das sie weniger angeboten wird als kunsttherapie. ich habe musiktherapie für mich als weitaus hilfreicher empfunden.
  • Stefan Kölsch: Leider gibt es bisher noch zu wenig Forschung, die den Standards entspricht, die für Ärzte und Krankenkassen als Nachweise für die Wirksamkeit von Musiktherapie wichtig sind (so obliegt es heute in Deutschland oft z.B. dem Klinikleiter zu entscheiden, ob eher Kunsttherapie oder eher Musiktherapie oder beides angeboten wird). Hoffentlich wird es bald mehr von diesen Studien geben.
  • Anja: Kann man tatsächlich auch noch im Alter ein Instrument lernen - Klavier würde mich schon noch interessieren.
  • Henry Sachse: Ja, kann man - man muss halt trainieren und dran bleiebn und vor allem Spaß daran haben, dann wird es auch was
  • Chat-Moderator: Die letzte viertel Stunde steht bevor. Was verbindet Sie mit Musik?
  • schalorange: Es gibt Musik für die breite Masse,zumeist im Radio, und viel Nischenmusik. Was unterscheidet diese Arten? Warum trifft eine bestimmte Musikrichtung so viele Menschen
  • Henry Sachse: Ich bezweifle, dass die Musik, die im Radio gespielt wird, den "Massengeschmack" repräsentiert. Und die "Nische" ist ja immer eine subjektive Wahrnehmung. Woran wollen Sie die Nische festmachen?
  • Chat-Moderator: Liebe Chat-Teilnehmer, vielen Dank für Ihre Fragen und Beiträge ! Das Chat-Protokoll können Sie in Kürze hier nachlesen: http://www.mdr.de/mdr1-radio-sachsen/programm/dienstags-direkt110.html
  • Chat-Moderator: Vielleicht sind Sie auch nächte Woche wieder dabei. Wir freuen uns! Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht!