Chatprotokoll vom 04.02.2014 30 Jahre nach Sarajevo: Drei Olympioniken im Chat

25. September 2019, 11:57 Uhr

Mit welchen Augen blicken ehemalige Leistungssportler heute auf die Olympischen Spiele? Wie war es damals? Im Chat beantworteten Steffi Walter, Christa Luding-Rothenburger und Jens Weißflog Ihre Fragen.

  • Chat-Moderator: Hallo und herzlich willkommen zum Chat. In wenigen Minuten geht es los.
  • Franz: Guten Abend.
  • Christa Luding-Rothenburger: huiziuöojpäojk
  • Jens Weißflog: Hallo an alle! Freut mich Euch zu hören...
  • Franz: Hallo.
  • Chat-Moderator: Guten Abend.
  • Nico: na Hallo!
  • Nico: @Frau Luding-Rothenburger, das ist ja eine stürmische Begrüßung!
  • köwa: einen schönen guten abend an alle
  • Chat-Moderator: Willkommen zum Chat. Kurz vor dem Start der Olympischen Spiele sind diese auch bei uns das Thema. Zu Gast sind drei ehemalige Sportler - Eisschnellläuferin Christa Luding-Rothenburger, Skispringer Jens Weißflog und Rennrodlerin Steffi Walter - sowie der Sportjournalist Klaus Angermann.
  • Chat-Moderator: Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Menungen.
  • Chat-Moderator: Sie können über den Player direkt hier Chat den Radio-Livestream mitverfolgen.
  • Nico: Sarajevo - 30 jahre - kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht.
  • Jens Weißflog: 30 Jahre - echt kaum zu glauben und dabei sehen wir noch genauso aus wie damals:)
  • Christa Luding-Rothenburger: Ja, man glaubt es kaum, wie schnell die Zeit vergeht,
  • Karla: Sehen sie im Fernsehen die Spiele an? oder können Sie das nicht "sehen"?
  • Steffi Walter: natürlich sehe ich mir im Fernsehen die Spiele an,ganz besonders interessieren mich dann auch die Wettkämpfe der Rodlerinnen und Rodler, vor allem, weil es ja zu Olympia immer 4 Läufe sind
  • katrin1971de: guten abend in die runde wollte nur mal mein hut ziehn das man (frau) auch ohne sed beitritt sich selber treu geblieben ist find ich klasse
  • Steffi Walter: Heute gibt es ja auch sogenannte "Zielvereinbarungen", ob da Schwangerschaften mit ein- oder ausgeschlossen sind, weiß ich nicht. Es war schon in den 80er Jahhren eine harte Zeit, sich im Hochleistungssport für ein Kind zu entscheiden. Bloß gut, dass mein Mann mir in dieser Zeit eine große Stütze war und sich dann haupsächlich um unseren Sohn gekümmert hat, in der Zeit wo ich es noch einmal wissen wollte.
  • Jens Weißflog: @karla. ich habe das Glück eine Woche vor Ort zu sein und freue mich darauf unter anderem Skispringen live zu sehen
  • hans: Lohnt sich denn der Verzicht auf so etwas wichtiges wie die Kinder für den sportlichen Erfolg?
  • Steffi Walter: Ich habe es geschafft beides unter einen Hut zu bringen, wichtig ist dabei natürlich das persönliche Umfeld und das hat bei mir gestimmt. Umso mehr bin ich heute auf meine drei Kinder stolz
  • Pistensepp: Das ist ja unglaublich, wegen einer Schwangerschaft vom Sportverband kritisiert zu werden! Gut, dass das vorbei ist! Ist es? Oder ist das im Profi-Sport heute noch so? Weiß das jemand in der Runde?
  • Chat-Moderator: Steffi Walter hat geantwortet: "Heute gibt es ja auch sogenannte "Zielvereinbarungen", ob da Schwangerschaften mit ein- oder ausgeschlossen sind, weiß ich nicht. Es war schon in den 80er Jahhren eine harte Zeit, sich im Hochleistungssport für ein Kind zu entscheiden. Bloß gut, dass mein Mann mir in dieser Zeit eine große Stütze war und sich dann haupsächlich um unseren Sohn gekümmert hat, in der Zeit wo ich es noch einmal wissen wollte."
  • Karla: Haben Sie damals Prämien bekommen? Für einen Sieg?
  • Steffi Walter: Ja, es gab Prämien. Diese kamen aber auf ein sogenanntes Sperrkonto. Nach "erfolreichem" Beenden der aktiven sportl. Laufbahn bekam man diese dann ausgezahlt.
  • köwa: frau walter, sind sie 84 auch vier läufe gefahren?
  • Steffi Walter: Ja, und alle 4 Läufe bei mächtigem Schneetreiben. Da wo bei solchen Wetterverhältnissen heute gestöhnt wird, mussten wir durch, da unterschied sich dann Klasse von Masse. Diese 4 Läufe sind mir noch so gut in Erinnerung, als ob sie erst "gestern" gewesen wären.
  • udo: Guten Abend: Gibt es noch Kontakt von Jens Weißflog zu seinem Konkurrenten Matti Nykänen ?
  • Jens Weißflog: Hallo Udo,nein es gibt keinen Kontakt mehr. Das letzte Zusammentreffen war in Kuopio in Finnland als er dor als Rocksänger aufgetreten ist
  • Christa Luding-Rothenburger: Ja, es gab Prämien und das Schöne, wenn man eine Medaille bei OS gewonnen hatte, gab es eine Auszeichnungsreise mit Partner. Meistens auf dem Schiff.
  • köwa: frau walter sind sie 84 auch schon 4 läufe gefahren und wenn ja, wann war das? bis jetzt hab ich nur den 12.02.84 gefunden.
  • Steffi Walter: Wir fuhren pro Tag einen Lauf und das war sehr nervenaufregend, denn die ganze Vorbereitung (technisch genauso wie mental) war doch recht anstrengend.
  • Nico: @Jens Weißflog ganz meinerseits, treiben Sie eigentlich heute noch Sport - wann waren Sie denn noch mal an einer Schanze?
  • Jens Weißflog: @Nico. Ich treibe kaum noch Sport, aber vermisse das Sporttreiben doch etwas. Nicht Leistungssport sondern nur so etwas Fitness für sich, wäre schon gut. Gesprungen bin ich seit 1996 nicht mehr.Höchstens als Vorspringer bei "Skispringen für Jedermann" auf sogenannten Mini Schanzen.
  • hans: Mit dem Geldkoffer nach Bautzen. Wie im Krimi. Unfassbar.
  • Christa Luding-Rothenburger: Wir haben seit 1991 ein Transportunternehmen und da ich gelernte Wirtschaftskaufrau bin kommt mir das heute zugute, so dass ich alle Büroarbeiten erledige. Sportlich fahre ich noch viel Fahrrad und betreibe ab und an Nordic Walking. Auch Inlineskaten steht ab und an auf dem Programm.
  • köwa: frau luding-rothenburger, was machen sie heute beruflich und treiben sie noch sport?
  • Chat-Moderator: Christa Luding-Rothenburger hat geantwortet: "Wir haben seit 1991 ein Transportunternehmen und da ich gelernte Wirtschaftskaufrau bin kommt mir das heute zugute, so dass ich alle Büroarbeiten erledige. Sportlich fahre ich noch viel Fahrrad und betreibe ab und an Nordic Walking. Auch Inlineskaten steht ab und an auf dem Programm."
  • Udo 1: Durften damals zu DDR Zeiten nähere Angehörige und Verwandte mit zu den Spielen fahren oder wurde so etwas reglementiert ?
  • Jens Weißflog: @Udo. Nein nähere Verwandte oder Angeörige durften nicht mit fahren. Das war erst nach der Wende möglich.
  • köwa: herr weißflog, was sagen sie zu michael edwards?
  • Jens Weißflog: @Köwa. Eddi the Eagle war ja jemand der aus Überzeugung mit Skispringen begonnen hat, weil es ihn begeistert hat. Das er daraus, auf Grund fehlender Erfolge, irgenwann eine Show gemacht hat, ist ein fast normaler Vorgang. Das wurde ja auch von den Medien etwas herausgefordert.
  • Udo 1: Durften damals zu DDR Zeiten nähere Angehörige und Verwandte mit zu den Spielen fahren oder wurde so etwas reglementiert ?
  • Steffi Walter: regelementiert natürlich. Bei meinen Olympischen Spielen war der Start ja im "tiefsten" kap. Lager und da durften keine Angehörigen mit.
  • köwa: frau walter, haben sie noch ihre olympiamedaillen?
  • Steffi Walter: ein Hallo nach Köwa, die Medaillen sind natürlich noch da. Bis nach Köwa werden sie den Weg zum Angucken noch finden.
  • Christa Luding-Rothenburger: Nein, also ich glaube nicht, bei uns war niemals jemand bei den Spielen. Aber 1988 gab es eine Jugendtouristreisegruppe, bei der damals einige Leute dabeiwaren, die sicherlich voher getestet wurden und von denen man annahm, dass sie wieder mit zurück reisen und nicht im Ausland geblieben wären.
  • hans: In der Diskussion wird sehr deutlich, wie stark der Sport das Leben bestimmt hat, wie viele Erinnerungen damit verbunden sind. Wie schwer fällt es, die sportliche Karriere irgendwann einmal hinter sich lassen zu müssen?
  • Steffi Walter: Es fällt sehr schwer, denn bei jeder Übertragung oder bei Beiträgen in der Presse wird man ständig daran erinnert. Gerade zu den Olymp. Spielen läuft noch einmal sein eigener Wettkampf vor dem "geistigen Auge" ab.
  • seb: Viele liebe Grüße an mein Mutter, an die Oma Steffi Walter wir 3 aus Leipzig sind sehr stolz auf dich :-) Grüße von Sebastian, Marie und Enkel Valentin
  • Steffi Walter: danke ihr Lieben. Übrigens, mein großer Sohn, bist du schon mit deiner Mutter gerodelt, wurdest sogar "Vize-DDR-Meister", aber das ist lange her.....
  • hans: In der Diskussion wird sehr deutlich, wie stark der Sport das Leben bestimmt hat, wie viele Erinnerungen damit verbunden sind. Wie schwer fällt es, die sportliche Karriere irgendwann einmal hinter sich lassen zu müssen?
  • Jens Weißflog: @hans. Ja eine wirklich interessante Runde. Aber ich denke auch, dass so eine bestimmende Zeit im Leben, gar nicht hinter einem gelassen werden muss, sondern auch erzählenswert ist.
  • köwa: ist das ein ort oder gibt es da ein ausstellung?
  • Steffi Walter: Aber, aber Herr Köwa, den Ort in der Nähe zu den Wölfen kennen doch die Ostsachsen...........
  • Chat-Moderator: Es kann immer mal einen Moment dauern, bis unsere Gäste dazu kommen, Ihre Fragen hier im Chat zu beantworten. Sie nutzen jede frei Minute. Aber wenn drei Sportler und ein Sportjournalist aufeinander treffen, gibt es im Studio viel zu erzählen.
  • Mandy: Herr Weißflog gab es abgesehen von ihrer Heimschanze eine Lieblingsschanze mit der sie am besten zurecht kamen ?
  • Jens Weißflog: @Mandy. Für mich gab es keine Lieblingsschanze, da der Erfolg eher Formabhängig ist und nicht vom Profil einer Schanze. z.B. Lillehammer Weltcup 93 nicht im Finale der besten 35 Springer und ein Jahr später 2x Olympiasieger...
  • hans: Herr Weißflog, da haben Sie Recht. Ich verfolge das Gespräch auch sehr interessiert. Ich stelle es mir nur unheimlich schwer vor, mit Anfang, Mitte 30 plötzlich nicht mehr aktiver Leistungsportler zu sein - besonders, wenn man vorher so erfolgreich war.
  • Christa Luding-Rothenburger: Das ist eine schwierige Frage, der Vorwurf stand ja erst einmal im Raum, aber ich persönlich konnte es mir nicht vorstellen nach so langen Jahren im Sport, dass Claudia wissentlich gedopt haben soll. Sie hat meine Hochachtung, wie sie das alles bewältigt und wie sie für ihre Gerechtikeit kämft. Dabei wünsche ich ihr viel Erfolg.
  • köwa: frau luding-rothenburger, was halten sie von den dopingvorwürfen in richtung cl. pechstein?
  • Chat-Moderator: Die eben gegebene Anwort bezieht sich auf diese Frage.
  • Tim: Hallo Frau Walter, ich habe immer noch einen sehr großen Respekt vor Ihnen. LG aus Commerau b. Klix :-)
  • Steffi Walter: Danke für die "Blumen", es freut mich zu sehen, dass doch viele Interessierte aus meiner "Wohngegend" sich für diese Sendung/Chat interessieren.
  • KJS: Hallo Steffi, hallo Jens, wir sitzen aufmerksam vorm Radio. Tolle Sendung. Alle Weißflog´s aus Pöhla
  • Sabrina: Viele Grüße an Steffi Walter auch aus dem windigen Hamburg. Auch hier ist der Empfang ausgezeichnet. Tolle Sendung liebe Mutti! Wir sind alle stolz auf dich. Deine Sabrina
  • Steffi Walter: danke Sabrina für deine lieben Grüße, ich bin echt stolz auf euch. Da müsste sich eigentlich nur noch der Simon melden?
  • Paule: Lieben Gruß an meine Mama(Christa):-)
  • hans: In der Diskussion wird sehr deutlich, wie stark der Sport das Leben bestimmt hat, wie viele Erinnerungen damit verbunden sind. Wie schwer fällt es, die sportliche Karriere irgendwann einmal hinter sich lassen zu müssen?
  • Christa Luding-Rothenburger: Da ich ja schon einige Jahre in der Weltspitze war und ich alles erreicht hatte konnte ich meine Karriere ohne Wehmut hinter mir lasse.
  • Christa Luding-Rothenburger: Hallo Paul, schon wieder zu Hause, danke für den Gruß.
  • Mandy1: Wie trainiert man als Skispringer wenn kein Schnee liegt ? Waren sie damals wie man heute so sagt "Vollprofi"?
  • Jens Weißflog: @mandy1.Seit Ende der 50ger Jahre gibt es durch Plastikmatten, welche auf die Schanze gelegt werden die Möglichkeit, auf diesen im Sommer zu springen. Ja, die Vollprofi Möglichkeit war durch die DDR gegeben. Man wurde von der Arbeit für das Training und die Wettkämpfe freigestellt.
  • Uwe Völkel: Hallo, ich moechte Jens Weisflog gerne mitteilten das wir grosse Fans von ihm sind. Seine Mutti sass mit meiner Mutti auf einer Schulbank.Wir selbst kommen aus Langenberg im Erzgebirge und wohnen nun schon seit 8 Jahren in Island. und trotzdem verfolgen wir immer die Geschichte unsere Sportler aus unserer Region. Einer von Jens Weisflogs Fischer-Sprungskis haengt bei meinem Vater in Langenberg, im Wohnzimmer. Gruesse Mandy und Uwe Völkel
  • leomeissen01: Eine tolle, wahrhaft olympische Sendung ! Danke an die Gäste und besonders Moderatorin Katleen Rothe !!
  • Jens Weißflog: @Uwe Völkel. Na dann viele Grüße in die Heimat und speziell nach Langenberg und Island!!
  • Chat-Moderator: Leider ist unsere Sendezeit und damit auch die für den Chat um. Vielen Dank für Ihre vielen interessierten Fragen und Meinungen. Ganz herzlicher Dank geht natürlich an unsere Gäste im Studio: Christa Luding-Rothenburger, Steffi Walter, Jens Weißflog und Klaus Angermann.
  • köwa: ich möchte mich bei allen fünf für die interessante sendung bedanken!
  • Uwe Völkel: @ Jens Weisflog von Uwe Völkel: Danke fuer die Gruesse. Auch an deine Frau, denn sie ist mit meiner Frau in die selbe Schule gegangen ( Brecht Gymnasium , Mandy Mueller).
  • Chat-Moderator: Nächste Woche blicken wir bei "Dienstags direkt" in sächsische Klassenzimmer. Bildung ist unser Thema.
  • Chat-Moderator: Wir freuen uns, wenn Sie dann wieder dabei sind.