Fünf Fakten über Pilze Was Pilze alles können – außer gut schmecken
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24. September 2020, 13:27 Uhr
Egal, ob nach einem lauen Herbstregen oder einem ordentlichen Guss: Dann riecht der Wald am besten, besonders in den Herbstmonaten, wenn die Pilze sprießen. Aber was wächst da eigentlich alles? Und eignen sich Pilze wirklich nur für die Pfanne? Fünf spannende Fakten aus der Welt Pilze.
120.000 Pilze sind wissenschaftlich beschrieben, die Forschung geht sogar von 3,8 Millionen Arten aus. Wenn wir im bisherigen Tempo weiterforschen, brauchen wir mindestens noch 1.500 bis 2.500 Jahre, um die unbekannten Pilze zu beschreiben, sagen David L. Hawksworth und Robert Lücking, zwei britische Botaniker in einer Studie.
Aber schon unter den bisher bekannten und beschriebenen gibt es sehr spannende Exemplare, wie unsere Galerie zeigt:
Welcher Pilz ist der größte?
Der Hallimasch. 1992 fanden Pilzforscher heraus, dass ein Pilz dafür verantwortlich war, dass in einem Wald in Michigan junge Kiefern eingingen. Die Untersuchung des Pilzes ergab nämlich, dass er sich auf eine Fläche von 150.000 Quadratmetern erstreckte: 100 Tonnen schwer und 1.500 Jahre alt.
Pilze reinigen Abwasser von Medikamenten
Pilze sind vielseitig nutzbar, nicht nur als leckerer "Schmurgelstoff" mit Petersilie in der Pfanne. Zum Beispiel als Bio-Filter für Pillenreste im Abwasser. Sie können chemische Verbindungen von Medikamenten auftrennen und so biologisch abbaubar machen. Daran wird in Dresden getüftelt.
Pilz am Fuß – kann auch ein Kleidungsstück sein
Pilze, die man anziehen kann? Andere Forschungen sehen tatsächlich Pilze als den Grundstoff von Morgen, und zwar für Schuhe, Gürtel, Taschen oder Kleider. Am Leder-Ersatz wird in Österreich geforscht, und genutzt werden dafür Pilze, die flächenartig auf Reststoffen aus der Forstwirtschaft wie Sägemehl wachsen. Ein Vorteil des "Lederpilzes" gegenüber dem Rinds- oder Schweinsleder: Es wächst in wenigen Wochen.
Pilze lassen ihre Sporen im Fliegenkot transportieren
Wenn es im Wald mal übel riecht, ist man vermutlich dem Pilz des Jahres 2020 auf der Spur, der Stinkmorchel. Lateinisch: Phallus impudicus – der schamlose Penis. Und wenn der reif ist, müffelt er nach Aas – unwiderstehlich für Fliegen. Die stürzen sich auf die zuckerhaltige Sporenmasse des listigen Pilzes und verteilen über ihren Kot wiederum die Sporen der Stinkmorchel.
Von 5.000 Pilzsorten ist jeder 50. ein Giftpilz
Nicht alles, was nach Wiesen-Champignon aussieht, ist auch einer. Im dümmsten Fall ist es nämlich ein richtig giftiger Kollege, wie der Knollenblätterpilz. Aber man muss auch sagen: Von 5.000 Pilzsorten, die es in hiesigen Regionen gibt, ist nur etwa jeder fünfzigste ein Giftpilz, jeder zehnte aber ein Speisepilz.
(lfw)