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Die MedienschauKommentare zu den vorolympischen Bahnangriffen in Frankreich

27. Juli 2024, 03:36 Uhr


"Es ist ein Super-GAU", schreibt die Allgemeine Zeitung aus Mainz. "Die Brandanschläge auf Bahnstrecken in Frankreich zeigen, wie verwundbar wir sind. (…) Frankreich hat viel investiert in die Sicherheit: Eine Million Personen, darunter Sportler, Trainer und Zuschauer, wurden im Vorfeld überprüft. Das Ergebnis: 5.000 Menschen wurde aus Sicherheitsgründen die Teilnahme verweigert. So kosten- und zeitintensiv ein solches Vorgehen ist, so notwendig ist es."

Die Glocke aus Oelde unterstreicht: "Die Konflikte einer Welt in Unruhe, sie reisen mit nach Paris. Iran und Palästina fordern Israels Ausschluss. Russlands TV-Sender zeigen keine Bilder von Olympia. Und während Athleten aus der Ukraine um Medaillen kämpfen, sterben ihre Landsleute an der Front. Die düstere Realität lässt sich nicht ausblenden – und strahlt das Postkarten-Paris bei dem Spektakel an der Seine noch so hell."

Die Freie Presse aus Chemnitz meint: "Die Spiele in Paris halten uns wieder einmal im ganz großen Stil vor Augen, wie wahnsinnig das alles doch ist. Man kümmert sich nicht mehr darum, so vielen Zuschauern wie möglich einen Blick auf die wichtigsten sportlichen Wettkämpfe der Welt zu ermöglichen. Man kümmert sich in erster Linie darum, dass die Fans und die Sportler sicher sind. Glaubensfragen, Leid durch soziale Ungerechtigkeit, purer Hass, Rassismus (...) – die Probleme, die sich die Menschen über Jahrhunderte selbst geschaffen haben, führen dazu, dass nichts mehr nur einfach so stattfinden kann."

Die Berliner Morgenpost ergänzt: "Die Anschläge auf die Bahnstrecken von Freitagmorgen haben gezeigt, dass es gar keine Attacke im Großraum Paris braucht, um die Spiele empfindlich zu stören. Sabotage an der Infrastruktur reicht. Und sollten irgendwo in der Provinz schlimme Dinge passieren – etwa ein Bombenanschlag oder ein Amoklauf – würde sich unweigerlich die Frage stellen, ob eine Fortsetzung der Wettkämpfe in Paris unter diesen Umständen zu verantworten wäre."

Zum Schluss die Stuttgarter Zeitung. Sie betont: "Moderne Demokratien sind verletzbar und können sich gegen Terror nur begrenzt wehren. Jedenfalls nicht, ohne ihren Charakter als  freie und offene Gesellschaften einzubüßen. (...) Und dennoch darf sich die freie Welt nicht beugen. Sie muss zeigen, dass sie stärker ist als der Hass."