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Die MedienschauMedienschau zu Intel-Aufschub

18. September 2024, 21:36 Uhr


Die Volksstimme aus Magdeburg schreibt: "Dass Intel die Milliarden-Investition auf Eis legt, ist ein schwerer Rückschlag für Sachsen-Anhalt und Deutschland. (...) Das Agieren des US-Konzern weckt große Zweifel, ob Magdeburg tatsächlich noch mit der Ansiedlung rechnen kann. Die hoffnungsfrohe Aufbruchsstimmung ist erstmal dahin. (...)  Das ist umso schmerzlicher, da Bund, Land und Stadt alles getan haben, um Intel den roten Teppich auszurollen."

Das ZDF bemerkt: "Anders, als es die ersten Kommentatoren auf Social Media-Plattformen weismachen wollten, hat die Meldung von Intel nichts mit schlechten Standortbedingungen, zu hohen Lohn- oder Energiekosten oder der Ampel-Regierung zu tun. (...) Dass Intel den Bau der Fabrik auf Eis legt, liegt allein am Konzern selbst. Intel hat den Boom bei Chips zu Künstlicher Intelligenz schlicht verschlafen - und muss jetzt weltweit sparen."

Die Leipziger Volkszeitung meint: "Intel hat nicht mal eben die Pausentaste für seine ehrgeizigen Investitionspläne gedrückt. Der Chipkonzern hat vielmehr die Notbremse gezogen und steuert radikal um. In seiner schweren Krise setzt der US-Konzern auf den Heimatmarkt, wo ihm die Regierung nicht nur Subventionen in Milliardenhöhe zur Verfügung stellt, sondern auch staatliche Aufträge garantiert."

In der Berliner Morgenpost liest man: "Deutschland und Europa hatten industriepolitisch auf Intel gesetzt. In erster Linie sollten die in Europa hergestellten Chips eine strategische Antwort auf eine mögliche künftige Auseinandersetzung mit China sein. Fraglich ist, ob Intel dafür noch der richtige Partner ist."

Die Glocke aus Oelde kommentiert: "In dem Scheitern der Ansiedlung könnte für die Bundesregierung – gerade in Zeiten klammer Kassen – eine Chance liegen. Sie sollte daraus lernen und kein Geld auf nur ein Pferd setzen."

Und der Reutlinger General-Anzeiger findet: "Die Regierung sollte die Gelegenheit auch dazu nutzen, um sich zu überlegen, ob für die Ansiedlung einer Firma mit 3.000 Arbeitsplätzen ein Zuschuss von zehn Milliarden Euro nicht etwas viel ist. Das sind immerhin drei Millionen Euro pro Arbeitsplatz. Auch wenn die Ansiedlung einer Chip-Produktion eine gewisse Unabhängigkeit bringt - angesichts maroder Infrastruktur und überforderten Schulen und Kitas wäre das Geld anderswo vielleicht besser investiert."