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"MoSan" ist eine mobile Toilette, die ohen Strom und Wasser auskommt. Bildrechte: mosan/Mona Mijthab

Unternehmerin Mona MijthabSo wird aus Kot Bio-Kohle

29. Juni 2023, 11:53 Uhr

Mona Mijthab kam während eines Praktikums in Bangladesch die Idee für eine mobile Toilette, die günstig ist, einfach gereinigt werden und vor Ort produziert werden kann. Und damit nicht genug: Die Fäkalien werden zu Pflanzenkohle, die als Dünger eingesetzt werden können. Und das alles ohne Strom oder Wasser.

Wer ist Mona Mijthab?

Die gebürtige Sachsen-Anhalterin Mona Mijthab arbeitet als Sozialunternehmerin in Guatemala. Bildrechte: MDR/Antonia Kaloff

Mona Mijthab kommt aus Dannigkow bei Gommern im Jerichower Land. Dort hat sie als Kind gern und viel auf Baumhäusern gespielt. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule Magdeburg-Stendal Industrie-Design.

Während eines Praktikums für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Bangladesch entwickelte sie eine Toilette, die ohne Strom und Wasser auskommt. Heute lebt Mona Mijthab als Sozialunternehmerin in Guatemala.

Wie funktioniert die Toilette?

Die Toilette "MoSan" – eine Kurzform für Mobile Sanitation – hat zwei separate Tanks, einen für Urin und einen für Kot. Beides kann damit getrennt werden, wodurch kein Abwasser entsteht und die Bestandteile der Fäkalien leichter als Ressource weitergenutzt werden können.

In den Regionen fehlt es an Wasser, an Ressourcen, an finanziellen Kapazitäten. Das heißt, es muss eine Alternative her, die ohne Wasser und komplizierte Technologien auskommt.

Mona Mijthab | Unternehmerin

"MoSan" soll die Hygiene in Entwicklungsländern verbessern. Bildrechte: mosan/Mona Mijthab

Der Kot wird zu Pflanzenkohle. Und zwar in einer Maschine, die mit Kokosnussschalen als Brennstoff betrieben wird, also ohne Strom auskommt. Die Kohle kann als natürlicher Dünger eingesetzt werden. Damit ist die Toilette klimapositiv.

"MoSan" soll aber nicht nur das Klima verbessern, sondern auch die Hygiene in Entwicklungsländern. Die Toilette ist transportabel, einfach zu reinigen, erschwinglich und wird vor Ort mit einheimischen Rohstoffen produziert. Damit sollen die Menschen vor Erkrankungen wie Cholera, Thyphus oder Diarrhö geschützt werden.

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Juni 2023 | 08:40 Uhr