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Folge 52:

Es mag verwirren, wenn in deutschen Städten mit Friedenstauben gegen den Ukraine-Krieg demonstriert wird, und dabei Russland als das Land dargestellt wird, das sich wehren musste, das gar nicht anders konnte, als das "vom Westen aufgebaute faschistische Regime" in der Ukraine anzugreifen. Besonders absurd, wenn man zerbombte Städte sieht, die Greueltaten von Butscha oder Bilder von Massengräbern und verzweifelten Menschen, die seit Monaten in Kellern ausharren und deren Familienangehörige umgekommen sind.

"Entnazifizierung", "Sturz des faschistischen Regimes", "illegale nationalsozialistische Regierung in Kiew" - das sind nur einige der propagandistischen Narrative, mit denen der Krieg gegen die Ukraine auch medial geführt wird – allerdings nicht erst seit dem 24. Februar, sondern seit mindestens acht Jahren. Es ist eine riesige Medienkampagne, mit der der militärische Übergriff vorbereitet wurde.

Die Journalistin Sabine Cygan hat sich intensiv mit Studien auseinander gesetzt, die die lange Vorbereitung dieses medialen Krieges offenbaren. Zudem hat sie die Kommunikation in Telegram-Gruppen verfolgt und konnte beobachten, wie in Querdenken-, Reichsbürger- oder AfD-nahen Gruppen der Schwerpunkt weg von Corona hin zum Ukraine-Krieg verlagert wurde.

Knud Vetten war unter anderem als Reporter vor Ort bei Demonstrationen und sagt heute: Wir haben Russlands Politik verharmlost und uns in zu große Abhängigkeit gebracht, und wir haben auch den Informationskrieg übersehen.

 Moderation: Secilia Kloppmann

Übersicht aller Folgen: www.mdr.de/investigativ-podcast