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MDR-Fernsehen

Do, 26.05. 07:30 Uhr 29:28 min

Männerleben

Zwischen Familie, Fußball und Karriere

Film von Tilo Gläßer und Katrin Thomas

  • Stereo
  • 16:9 Format
  • HD-Qualität
  • Untertitel
  • VideoOnDemand

Bildergalerie Männerleben

Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen Männer und ihre Lebensentwürfe. Mal sind sie traditionell geprägt, mal moderner. Was sie eint, ist oftmals der Konflikt zwischen fremden Erwartungen und eigenen Wünschen. Christian hat jahrelang um das Aufenthaltbestimmungrecht für seine Tochter Xenia gekämpft. Bildrechte: MDR/Sinnfilm
Sein Kampf hat sich gelohnt - inzwischen ist er alleinerziehender Vater. Er meistert den Familienalltag zwischen Waschmaschine und Gute-Nacht-Geschichte. Christian ist selbst begeisterter Kampfsporterler. Mächtig stolz ist er, dass Xenia zum Kickbox-Training geht. Bildrechte: MDR/Sinnfilm
Andreas lebt mit Frau und zwei Kindern auf dem elterlichen Hof. Er lebt ein traditionelles Rollenbild - die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt. Andreas ist für Haus und Hof zuständig. Bildrechte: MDR/Sinnfilm

"Der Mann ist ein Mann, wenn er sich frei entfalten kann … und wenn er abends ins Bett gehen kann und was geschafft hat." Für Andreas ist Freiheit ein hohes Gut. Er, seine Frau Jasmin und seine beiden Kinder leben im Erzgebirge. Ihr Hof ist seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Eine traditionelle Arbeitsteilung ist ihm vertraut. Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder, er ist für Haus und Hof zuständig. Diese Rollenbilder und sein christlicher Glauben prägen seine Vorstellung vom "Mann sein". Da zeigt Andreas auch Kante. Aus der Evangelischen Kirche ist er ausgetreten. Er hadert mit dem Rollenverständnis in der evangelischen Kirche.

Christian, einstmals Türsteher, begeisterter Boxer und Kampfsportler, hat acht lange Jahre um das Aufenthaltsbestimmungsrecht für seine Tochter Xenia gekämpft. Inzwischen ist der 47-Jährige aus Erfurt alleinerziehender Papa und sehr stolz darauf. Er steht seinen Mann zwischen Waschmaschine und Gute Nacht Geschichte. Christian fühlt sich als Mann benachteiligt. Das hat er im Kampf um das Sorgerecht schmerzlich erfahren: "Der Richter, die Richterin sagt: Das Kind gehört zur Frau, zur Mama. Und hier muss mal umgedacht werden. Der Papa kann das genauso gut wie die Mama!"

Männer und ihre Lebensentwürfe, mal traditioneller, mal moderner, aber oft im Konflikt zwischen fremden Erwartungen und eigenen Wünschen. Im Film erzählen Männer, was ihnen wichtig ist und wie schwer es ist, sich zurechtzufinden zwischen konservativen Gesellschaftsbildern und einem zeitgemäßen Rollenverständnis.

Männer müssen sich zwischen Anspruch und Wirklichkeit positionieren. Der Soziologe Michael Hofmann resümiert: "Väterlichkeit ist etwas Wunderbares. Männerfreundschaften sind etwas Wunderbares. All diese Dinge müssen in unserem Leben mehr Einzug halten, damit Männlichkeit sich entfalten kann. Stark zu bleiben und trotzdem seine emotionale Sensibilitäten zu entwickeln, das ist die Lebenskunst, die Männer emanzipatorisch erobern müssen."

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