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MDR-Fernsehen

So, 07.08. 22:50 Uhr 96:31 min

MDR DOK

Wir Kinder der Mauer - Tod in der Ostsee

Film von Jesper Clemmensen und Rikke Detlefsen

  • Stereo
  • 16:9 Format
  • HD-Qualität
  • Untertitel
  • VideoOnDemand

Bildergalerie Wir Kinder der Mauer

Der Tag des Mauerbaus bestimmt auf lange Zeit das Leben vieler Kinder und Jugendlicher. Bildrechte: MDR/rbb/Stiftung Deutsches Historisches Museum
Mehr noch als die Erwachsenen sind sie dem Geschehen ausgeliefert, sind ohnmächtig in Bezug auf Politik und familiäre Entscheidungen. Bildrechte: MDR/rbb/Rudi Thurow
28 Jahre lang ist die Mauer eine vorgefundene Realität in ihrem Leben. Manche lehnen sich gegen ihren vorgezeichneten Lebensweg auf, andere finden sich mit der Teilung ab. Nahe des heutigen Mauerparks wurden viele Fluchttunnel gegraben. Bildrechte: mdr/rbb/Sebastian Wagne
Viele versuchen die Flucht. Wie im September 1979: Die gefundenen Faltboote gehören fünf Republikflüchtlingen, die alle aus demselben sächsischen Dorf stammten. Bildrechte: MDR/BStU
40 Jahre später erinnern die Verwandten aus dem Westen an den Tod der Angehörigen bei der missglückten Flucht. Bildrechte: MDR/Berlin Producers Media GmbH
Der Film erzählt die Geschichte von Menschen, die die DDR als Kinder erlebt haben und mit dem Anblick bewaffneter DDR-Grenztruppen aufgewachsen sind. Bildrechte: MDR/BStU

September 1979. Ein Fischkutter vor Kap Arkona bekommt eine Leiche ins Netz, wenig später werden drei weitere Tote gefunden. Bei ihren Ermittlungen findet die Stasi auf einem Rügener Campingplatz eine verlassene Trutzburg. Bald wird klar, dass fünf Menschen beim Versuch der Republikflucht nach Dänemark ertrunken sind: Zwei Brüder mit ihren Ehefrauen und einem Kleinkind - alle aus dem gleichen sächsischen Dorf. Der tragische Tod entzweit die Familie über Jahrzehnte.

"Tod in der Ostsee" rekonstruiert die Tage und Wochen vor dem gescheiterten Fluchtversuch aus unterschiedlichen Perspektiven, erzählt aber auch die Jahre danach. Darüber hinaus ordnet er die Geschehnisse ein in die politischen Zusammenhänge des Jahres 1979: In der DDR waren mit der Biermann-Ausbürgerung alle Hoffnungen auf eine Liberalisierung unter Erich Honecker zerstoben, durch die Stationierung von SS20- und Pershing2-Mittelstreckenraketen standen sich Ost und West unversöhnlicher denn je gegenüber, niemand vermochte sich seinerzeit vorzustellen, dass nur zehn Jahre später die Mauer fallen könnte. Die Lage schien festgefahren - und genau das könnte der Impuls für die beiden jungen Familien gewesen sein, fliehen zu wollen. Ein Impuls, der sie in den Tod trieb.

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