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So, 11.12. 22:00 Uhr 29:30 min

MDR Zeitreise

Stadtwende - wie Bürger für ihre Altstädte kämpften

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Die Altstädte von Erfurt und Leipzig, Pirna oder Quedlinburg sind heute Besuchermagneten. Ohne das Ende der DDR wäre das sicher anders. Heute liegt es meist an den zu teuren Mieten, wenn Menschen ihre Wohnung verlassen müssen. Damals fehlten der DDR Geld und Wille, um die alten Häuser zu sanieren und zu modernisieren. Der lieb gewonnene Kiez musste verschwinden, das gewohnte Umfeld veränderte sich. In Dessau musste noch in den 1980er Jahren die historische Muldvorstadt dran glauben: Fachwerkhäuser und Wohnhäuser der Gründerzeit verschwanden, mit ihnen ganze Straßenzüge und Gassen. An selber Stelle entstanden moderne Plattenbauten mit WC und Warmwasseranschluss.

Anders in Erfurt. Ende der 1980er Jahre stand zwar das mittelalterliche Andreasviertel vor dem Abriss. Eine vierspurige Straße mit moderner Hochhaus-Bebauung sollte die kleinteilige Gassenstruktur ersetzen. Doch hier formierte sich Widerstand: Die Menschen gingen in leere Häuser und schoben Dachziegel gerade, damit Regen und Schnee keinen weiteren Schaden anrichten. Eingaben als Protestform und Bürger, die sich stark machten, verzögerten zunächst und verhinderten schließlich den Abriss.

Offene Kritik? Kollektiver Protest? Verboten! Doch die Sorge um das historische Erbe der Städte führte Menschen zusammen und bildete schließlich einen weiteren Pfeiler des Protestes gegen die DDR-Führung 1989.

"MDR-Zeitreise" spricht mit Menschen über ihr Engagement im Herbst 1989. Christine Machate aus Erfurt und Holger Schmidt aus Dessau erzählen, was sie damals und auch wieder nach 1990 angetrieben hat und was von damals bis heute nachwirkt.

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