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So, 29.01. 09:00 Uhr 29:30 min

Unser Dorf hat Wochenende

Geraberg

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Geraberg am Nordrand des Thüringer Waldes war das „Thermometerdorf“. Jahrzehntelang dominierten Temperaturmesser die Dorfgeschicke. Das Museum in der alten Schule erinnert daran. Bildrechte: MDR / Kathrin Welzel
Viele im Dorf sind mit der Thermometerfertigung verbunden - auch Helga Schneider. Wie man die Skalen einritze, justierte und prüfte, zeigt sie an einer alten Werkbank im Thermometermuseum. Bildrechte: MDR / Kathrin Welzel
In der alten Braunsteinmühle wurde bis in die 1980er Manganerz für die Metallindustrie aufbereitet und zu einem feinen Mehl vermahlen. Die Geraberger Heimatfreunde kümmern sich um die Mühle, die inzwischen technisches Denkmal ist. Bildrechte: MDR / Norbert Roßbach
So restaurierten die Geraberger nach der Wende das historische Pochwerk. Die alte Erzaufbereitungsanlage - natürlich mit Mühlrad - ist heute die einzige erhaltene Mühle für Manganerz in Deutschland. Bildrechte: MDR / Norbert Roßbach
Jeden Freitagabend ist Orchesterprobe. Schon 1969 gründeten die Geraberger ihr eigenes Blasorchester. Freizeitmusiker verschiedener Generationen musizieren hier gemeinsam. Bildrechte: MDR / Norbert Roßbach
Auf dem Sportareal starten die Fußballer ins Training für die Rückrunde. Ausnahmsweise gehts auch mal für die 2. Mannschaft auf den neu gebauten "Bolzplatz". Schnelle Spielzüge und Immer-mit-Bande-spielen fordert der Trainer. Bildrechte: MDR / Kathrin Welzel
Am Sonntagmorgen treffen sich die Mitglieder vom Hundesportverein. Auch das miese Wetter kann sie nicht abschrecken. Sie freuen sich darauf, im Juni ihr selbst geschriebenes Märchen noch mal aufzuführen. Mit Menschen und Hunden geht's durch das Gerataler Märchenland. Bildrechte: MDR / Kathrin Welzel
Anstatt die Abschluss-Übung der Jugendfeuerwehr zu begleiten, müssen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr am Sonntag zum echten Einsatz. Am Sportareal droht der Försterteich überzulaufen. Selbst die Wehren der umliegenden Dörfer müssen mit ihren Pumpen anrücken. Bildrechte: MDR / Kathrin Welzel

Geraberg - am Nordrand des Thüringer Waldes. Wer ein kleines Dorf sucht, muss sich erst einmal umstellen: Denn mit seinen fast 2300 Einwohnern ist Geraberg "gut ausgestattet", auch flächenmäßig ist es üppig. Immerhin rekelt es sich gut vier Kilometer am Flusslauf der "Zahmen Gera" entlang.

Wer auf der Autobahn 71 fährt, kann es eigentlich kaum übersehen, wobei: hingucken lohnt und hinhören! Denn Geraberg ist ein durch und durch musikalisches Dorf. Es gibt mehrere Chöre, den Musikverein mit seinem Blasorchester und sogar einen Shanty-Chor. Maritimes im tiefsten Thüringen!

Geraberg war noch nie ein klassisches touristisches Dorf, eher ein Industriedorf, geprägt von Porzellanmachern, einer Kofferfabrik und der Thermometerherstellung. Um 1900 hatte das Dorf sogar das Weltmonopol bei der Thermometerproduktion und zu DDR-Zeiten Europas größtes Thermometerwerk. Das Museum in der Dorfmitte bewahrt diese Tradition. Und es waren Geraberger Frauen, ehemalige Mitarbeiterinnen im Thermometerwerk, die das Museum initiierten und aufbauten. Am Freitag integrieren sie neue Objekte in die Ausstellung, denn die Geraberger erhielten eine bedeutende Sammlung.

Auch am gegenüberliegenden Dorfrand wird an der Dorfgeschichte gearbeitet. In der ehemaligen Braunsteinmühle zimmern die Männer vom Heimatverein eine Kaue, die künftig in der Ausstellung an die "schwarze Arbeit" bei der Manganerz-Verarbeitung erinnern soll. Die Frauen suchen derweil nach alten Fotos für die Festschrift zum 777-jährigen Dorfjubiläum. Und ganz ehrlich: Sie machen es sich dabei gemütlich - im liebevoll geführten Mühlencafé.

Am Steingrabenteich starten die Angler ins Wochenende - diesmal ohne Angel, aber mit Säge und Hammer. Wie jeden Sonntag trainiert der Hundeverein und zeigt sein jüngstes Großprojekt: ein Märchenspiel für Mensch und Hund. Und apropos trainieren: Die Fußballer starten ins Training für die Rückrunde, gleich nebenan ist der Nachwuchs auf dem Bolzplatz zugange und die Volleyballer haben sich eine Ballmaschine für die Technikausbildung zugelegt. Denn die Geraberger sind nicht nur musikalisch, sondern auch sportlich.

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