So, 02.04. 23:05 Uhr 44:30 min
MDR DOK
Wettlauf ins All - Zwei Deutsche erobern den Kosmos
Film von Nicola Graef und Florian Huber
Komplette Sendung
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Am 26. August 1978 verkündeten die DDR-Medien, was bis dahin absoluter Geheimhaltung unterworfen war: Der erste Deutsche war unterwegs im Weltraum! 125mal umkreiste ein Kosmonaut aus dem sächsischen Vogtland in einer sowjetischen Raumstation die Erde und landete nach acht Tagen wieder in der kasachischen Steppe. Bei seiner Rückkehr war Sigmund Jähn ein Volksheld und die DDR im Kosmos-Rausch. Für den stets bescheidenen Jähn war es ein kleiner Schritt, für sein Land jedoch viel mehr: Eroberung des Alls und Triumph über den Systemgegner, der Bundesrepublik Deutschland.
Drüben bereitete sich nämlich zur gleichen Zeit der erste westdeutsche Astronaut auf seine Spacelab-Mission vor. Unter 2.000 Bewerbern aus ganz Europa setzte sich Ulf Merbold durch. Für ihn hatte die Sensationsnachricht vom fliegenden Vogtländer Jähn eine besondere Bedeutung. Denn Merbold kam selbst aus dem Vogtland, war 50 Kilometer von Jähn entfernt aufgewachsen und später aus der DDR geflohen. Auf Jähns Flug reagierte er anders als die meisten im Westen: „Den Mann muss ich unbedingt kennen lernen!“
Mitten im Kalten Krieg und über die Systemgrenzen hinweg entwickelten die beiden eine persönliche Freundschaft. Sie nahm eine besondere Wende nach dem Mauerfall und endete nicht wie so viele Vereinigungsgeschichten in Enttäuschung und Entfremdung. Die Raumfahrer schafften ihr eigenes Happy End im neuen Deutschland. Eine Geschichte von Rivalität und Solidarität, von Bescheidenheit und Respekt, vom Kleinmut der Staaten und menschlicher Größe.
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