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Di, 05.12. 20:15 Uhr 44:01 min

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Der lange Weg nach oben

Wie es Ostdeutsche in die Elite schaffen

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In den Elite-Positionen des seit über drei Jahrzehnten vereinten Deutschlands sind Ostdeutsche immer noch deutlich unterrepräsentiert. Menschen aus dem Osten haben es weiterhin schwer, in den Kreis der "Oberen Zehntausend" von Wirtschaft, Politik und Verwaltung aufzusteigen. Eine Handvoll, denen es gelungen ist, stellt dieser Film vor.

Bilder zur Sendung

Robert Schneider Bildrechte: MDR/Lutz Hofmann
Robert Schneider Bildrechte: MDR/Lutz Hofmann
Jan Berack Bildrechte: MDR/Lutz Hofmann
Robert Schneider Bildrechte: MDR/Lutz Hofmann
Robert Schneider Bildrechte: MDR/Lutz Hofmann

Eine der Prominentesten, die den gesellschaftlichen Aufstieg im vereinten Deutschland geschafft haben, ist die Bündnis 90/Die Grünen-Politikerin Steffi Lemke. Vor einigen Monaten ist die gelernte LPG-Zootechnikerin aus Dessau und studierte Agrarwissenschaftlerin als Bundesumweltministerin ganz oben angekommen.

Das hat auch der 53-jährige Soziologe Professor Steffen Mau geschafft. Der gebürtige Rostocker hat für seine Forschungsarbeit an der Berliner Humboldt-Universität 2021 als erster Soziologe den Leibniz-Preis, Deutschlands bedeutendsten Wissenschaftspreis, erhalten.

Sogar ohne Studium hat der 1976 in Leipzig geborene Journalist Robert Schneider die obersten Stufen der Karriereleiter erklommen. Seit 2016 ist er Chefredakteur des bundesweit erscheinenden Nachrichtenmagazins "Focus".

Wie Ostdeutsche als Unternehmer erfolgreich ganz oben mitmischen, erzählt die Geschichte von Jan Bredack, der 1972 in Salzwedel geboren wurde. Seine 2008 gründete Firma Veganz zählt heute zu den "Top Drei" der Innovationsunternehmen in Deutschland.

Die Protagonisten, die Autor Lutz Hofmann in seinem Film porträtiert, bleiben bislang Ausnahmen. Bei den Elite-Positionen in Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Medien sind Ostdeutsche deutlich unterrepräsentiert. Das zeigt die aktuelle Datenerhebung des Mitteldeutschen Rundfunks in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig. Die Ergebnisse werden im Film vorgestellt. Die Erhebung ist nach 2004 und 2016 die dritte ihrer Art.

Die Zeitreihen zeigen: Die Tendenz bei der Besetzung von Top-Positionen mit Ostdeutschen ist nach einem Anstieg in den vergangenen Jahren rückläufig. Zudem geht aus den Statistiken ein Muster hervor: Der Weg an die Spitze geht fast immer über eine Zwischenstation im Westen. Und: Es gibt mehr ostdeutsche Frauen in den Eliten als Männer. Wer es geschafft hat, hat meist die ungeschriebenen Regeln des Westens durchschaut und einen neuen Habitus angenommen.

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