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MDR-Fernsehen

Mi, 06.03. 12:30 Uhr 87:54 min

Frauen im Fokus

Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau

Zweiteiliger Fernsehfilm, Deutschland 2018

Folge 1  von 2

Komplette Sendung

Offenburg 1949. Druckerei und Verlag von Franz Burda laufen gut, seiner Frau Anna und den drei Söhnen kann er ein gutsituiertes bürgerliches Leben bieten. Doch Anna verfolgt ihre eigene Geschäftsidee: eine Modezeitschrift mit schicken Modellen zum Nachschneidern.

Bildergalerie Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau

Offenburg 1949. Anna Burda (Katharina Wackernagel, ganz rechts) ist davon überzeugt, dass Frauen sich in der Nachkriegszeit wieder nach Schönheit und Eleganz sehnen. Mit einem Modemagazin will sie das unterstützen. Doch ihr Ehemann Franz, der Verleger ist, nimmt ihre Geschäftsidee nicht ernst. Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Als Anna herausfindet, dass ihr Mann (Fritz Karl) sie betrügt und mit seiner ehemaligen Sekretärin Evelyn Holler ein Kind hat, reist sie nach Paris zu einem Freund, der einen Modeverlag führt. Dieser verrät ihr, dass Evelyn im Verlag von Franz eine Modezeitschrift herausgibt. Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Anna stellt ihrem Ehemann ein Ultimatum: Entweder er überantwortet ihr die Zeitschrift oder sie lässt sich scheiden. Franz gibt nach, und Anna, die inzwischen beschlossen hat, sich in Zukunft Aenne zu nennen, wirft die Konkurrentin persönlich aus dem Verlag.  Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Als Aenne den Vertrag unterschreiben soll, mit dem der Verlag der Modezeitschrift in ihren Besitz übergehen soll, erfährt sie vom Notar (Robert Schupp), dass hohe Verbindlichkeiten auf dem Verlag ruhen, von denen Franz ihr bisher nichts erzählt hatte. Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Anders als Franz es erwartete, hat seine Frau den Modeverlag mitsamt den Schulden übernommen und verhandelt auch noch knallhart mit ihm die Druckkosten für ihre Zeitschrift. Aenne erhöht außerdem die Auflage und eröffnet bald ein neues Verlagsgebäude. Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Aenne kann zunächst nur unter Mühen die Löhne ihrer Mitarbeitenden zahlen und fiebert umso mehr dem Erscheinen der ersten Ausgabe entgegen. Bei dem Fotoshooting für das Titelblatt steht somit einiges auf dem Spiel … Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Es ist geschafft: Aenne kommt mit den ersten Exemplaren der neuen Zeitschrift zu ihren Mitarbeiterinnen in den Verlag. Kurz nach Erscheinen ist die Ausgabe überraschend schnell ausverkauft. Nach Jahren harter Arbeit gönnt sich Aenne einen Urlaub in Italien. Und verliebt sich, Hals über Kopf. Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann
Mindestens so erfolgreich zu sein wie ihr Mann ist ein wichtiger Antrieb für Aenne Burda. Sie kämpft aber auch erfolgreich um die Anerkennung in der Welt der Modewochen und Haute Couture-Designer, von denen sie sich Impulse für ihre Zeitschrift holt.  Bildrechte: MDR/SWR/Hardy Brackmann

Offenburg 1949. Die wirtschaftlichen Bedingungen in Nachkriegsdeutschland werden zusehends besser. Die Druckerei und der Verlag von Franz Burda laufen gut, seiner Frau Anna kann Franz ein gutsituiertes bürgerliches Leben bieten. Annas eigene Geschäftsidee, eine Modezeitschrift, die den Frauen schicke Modelle zum Nachschneidern bereitstellen soll, nimmt ihr Mann nicht ernst. Schließlich muss sie nicht arbeiten wie Frauen in weniger wohlhabenden Verhältnissen, weil er die wirtschaftliche Verantwortung für sie und die drei Söhne Franz, Frieder und Hubert trägt.

Anna wiederum, die selbst große Freude an schönen Dingen hat, ist überzeugt, dass die Sehnsucht der Frauen, der Nachkriegstristesse zu entrinnen, ein großes Potenzial birgt. Doch sie fügt sich in seine Entscheidung - bis sie entdeckt, dass ihr Mann nicht nur immer mal wieder eine Affäre, sondern im Nachbarort eine veritable Zweitfamilie hat.

Anna ist erschüttert und braust ab nach Paris, wo ein alter Freund aus Besatzungstagen, André Lambert, einen Modeverlag führt. Zwischen dem Besuch von Modeschauen und einem spielerischen Flirt erfährt sie von ihm, dass Franz' ehemalige Sekretärin und Mutter des unehelichen Kindes, Evelyn Holler, genau die Zeitschrift herausgibt, die sie immer machen wollte. Subventioniert von ihrem Ehemann. Anna schäumt.

Sie stellt Franz ein Ultimatum: Entweder er überantwortet ihr die Zeitschrift oder sie lässt sich scheiden. Franz gibt nach, und Anna, die inzwischen beschlossen hat, sich in Zukunft Aenne zu nennen, wirft die Konkurrentin persönlich aus dem Verlag. Dort beginnt sie sofort mit der Umgestaltung der Zeitschrift, die das auch nötig hat. Aenne fordert viel von ihren Angestellten. Aber sie gibt ihnen auch eine Vision, für die einzusetzen sich lohnt: ihre "Favorit Moden" soll sich von allen anderen Modezeitschriften unterscheiden und den Frauen einen wirklichen Mehrwert bieten. Und: Bei allem strengen Regiment ist Aenne für gute Ideen ihrer Mitarbeiterinnen immer offen. Zu den guten Ideen der engagierten Assistentin Edith Schmidt und der kreativen Schneiderin Lise Schneegass gehört der Einfall, Bürgerinnen von Offenburg und Lahr zur Vermessung ihrer Körper einzuladen, um endlich realistische, verbindliche Kleidergrößen zu bekommen. 

Aenne glaubt an ihr Projekt und noch vor Erscheinen der ersten Ausgabe fordert sie von Franz ein, dass er ihr den Verlag überschreibt, im Gegenzug verzichtet sie auf alle Ansprüche aus seinem Vermögen. Erst beim Termin mit dem Notar erfährt Aenne, dass hohe Schulden auf dem Verlag liegen, die sie im Fall einer Überschreibung an ihren Mann zurückzahlen muss.

Teil 2 folgt am Donnerstag, 7. März 2024, um 12:30 Uhr.

Mitwirkende

Musik: Martin Lingnau, Ingmar Süberkrüb
Kamera: Bella Halben
Buch: Regine Bielefeldt
Regie: Francis Meletzky

Darsteller

Aenne Burda: Katharina Wackernagel
Franz Burda: Fritz Karl
Edith Schmidt: Luise Wolfram
Lise Schneegass: Annika Olbrich
André Lambert: Jean-Yves Berteloot
Hans Kuhn: Hansa Czypionka
Martha: Martina Eitner-Acheampong
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