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Di, 21.05. 02:30 Uhr 44:40 min

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Fette Böden, reiche Ernte – Gartenbautradition in Erfurt

Film von Anke Deleiter

  • Stereo
  • Audiodeskription
  • 16:9 Format
  • HD-Qualität
  • Untertitel
  • VideoOnDemand

Im Film erzählen Unternehmer von den heutigen Herausforderungen der heißen und trockenen Sommer. Außerdem fehlen einigen die Nachfolger. Doch sie haben kreative Ideen für die Zukunft. Der Boden um Erfurt und die Liebe zu ihren Gemüsesorten, Kakteen, Astern und der Brunnenkresse ist so innig, dass sie auf jeden Fall die Erfurter Gartenbautradition weiterführen wollen.

Bildergalerie Fette Böden, reiche Ernte – Gartenbautradition in Erfurt

Bei den Dreharbeiten zum MDR Film "Fette Böden, reiche Ernte" hat jeder Gärtner den Namen seiner Familie auf eine Schiefertafel geschrieben. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter
Fotoshooting für den privaten BUGA-Kalender der Gärtnerfamilie Panzer aus Bad Köstritz. Anne-Sophie und ihre Mutter Katrin Panzer wollten schon immer mal Nixen inmitten von Brunnenkresse sein. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter
Annegret Rose misst ihr Feld aus, damit die Asternsetzlinge gepflanzt werden können. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter
Die Asternsetzlinge kommen aufs Feld, ganz nahe der Stadt. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter
Die Brüder Lars (links) und Hubert Fischer sind in der 5. Generation Gärtner und haben sich auf den Anbau von Gemüse spezialisiert. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter
Dreharbeiten für den MDR Film "Fette Böden, reiche Ernte" bei Ralf Fischer. Er baut in Erfurt als letzter Erwerbsgärtner noch traditionell Brunnenkresse an. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter, honorarfrei
Ralf Fischer in seiner Brunnenkresse-Klinge, die man so nennt, weil Klinge ein altes Wort für Bachlauf ist. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter
Ralf Fischer und seine Frau Karola in ihrer Brunnenkresse-Klinge, denkmalgeschützt und Erfurts letzte. Bildrechte: MDR/Anke Deleiter

Eine Pflanzmaschine mit Asternsetzlingen zieht über den Acker. Annegret Rose sitzt auf einem Holzstuhl inmitten ihres Feldes und weiß, dass ihre Helferinnen schmunzeln. Eigentlich würde sie mitpflanzen oder neue Setzlinge holen. Doch für das Interview, das Teil des MDR Films sein wird, macht die studierte Züchterin eine Ausnahme. Annegret Roses Betrieb läuft gut und sie ist froh, dass sie sich 1983 bewusst dafür entschied, eine alte Saatgutgärtnerei weiterzuführen. Erfurts Ruf als Stadt des Gartenbaus und der Blumen ist vielversprechend.

Bereits im Mittelalter gibt es Gartenflächen in und um die Stadt. Die Bürger bauen die Färbepflanze Waid an und werden reich mit ihr, wie auch etwas später mit der Brunnenkresse. Und in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts beginnt der erwerbsmäßige Gartenbau. Die Gründer der später weltweit bekannten Gärtnereidynastien J.C Schmidt, Benary, F.C. Heinemann, Kakteen Haage und Chrestensen siedeln sich an.

Schon 25 Jahre nach der Gründung bekam Ernst Benary zum Beispiel Preise auf europäischen Gartenbaustellungen und auf der Weltausstellung in Chicago. Die Sonnenastern aus Erfurt blühten in fast jedem Garten. Friedrich Adolph Haages Sammlung von Kakteen galt als einzigartig in Europa und Nils Chrestensen hatte zusammen mit einem anderen Floristen die Idee für F l e u r o p . Doch die beiden Weltkriege und die Verhältnisse in der DDR ließen nur zwei der ganz großen Betriebe überleben, Kakteen Haage und Chrestensen. Noch immer sind sie Familiengärtnereien. Doch wie geht es weiter? Diese Frage stellt sich auch für die anderen Unternehmen, die in Erfurt noch Gemüse und Blumen anbauen und züchten.

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