ein Zweig mit kleinen, weißen Beeren, umrahmt von einem graugrünen, gezeichneten Rahmen
Die Schneebeere wird wegen ihrer Früchte auch "Knallerbse" genannt. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Neue Sorten Schneebeere: Knallerbsenstrauch in hübschen Farben

bot. Symphoricarpos spec.; Purpurbeere, Knallerbsenstrauch, Korallenbeere

17. November 2023, 15:01 Uhr

Die Schneebeere trägt im Herbst bis in den Winter noch viele dekorative Beeren. Wildtiere mögen die Beeren nicht. Doch als Schmuckfrüchte sind die weißen, rosa und purpurfarbenen Beeren eine hübsche, natürliche Adventsdekoration.

Eine Frau mit grüner Schürze steht in einem Garten vor einem Pfirsichbaum mit Früchten.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar
Schneebeere auf einen Blick
Heimat Nordamerika
Pflanzenfamilie Caprifoliaceae (Geißblattgewächse)
Wuchs Strauch, meist bogig überhängend, bis zwei Meter hoch, sommergrün
Blüten rosa, klein, fast unscheinbar, bei Insekten beliebt
Blütezeit Mai, Juni
Früchte weiß, rosa, purpurfarben
Standort sonnig bis halbschattig,
Boden normaler Boden, verträgt trockene Standorte
Winterhart bis minus 25° Celsius
Lebensdaeur viele Jahrzehnte
Besonderheit dichtverzweigtes Wurzelwerk und Ausläufer, unbedingt sachgemäß entsorgen

Schneebeeren sind Knallerbsen

Die Gattung Symphoricarpos umfasst rund fünfzehn Arten. Die Sträucher sind sommergrün und bilden Ausläufer. Bekannt sind die Beerensträucher unter dem Namen Knallerbsenstrauch, da die Beeren beim Zusammendrücken knallähnliche Geräusche von sich geben. Werden die Beeren der Schneebeeren rechtzeitig geschnitten, können gerade die weißen Beeren den natürlichen Adventsschmuck bereichern.

Gesteck mit Knallerbsen
Ein kleines Gesteck aus Knallerbsen, Hagebutten und grünen Zweigen, harmoniert gut und verbreitet festliche Stimmung. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Standort und Boden für Schneebeeren

Schneebeeren mögen es sonnig bis halbschattig. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die Sträucher gelten als stadtklimafest - das bedeutet, sie vertragen die trocken, heiße Luft in Städten. Sie werden häufig in Hecken eingesetzt und eignen sich sehr gut zur Begrünung von Böschungen.

Symphoricarpus in wilder Hecke
Schneebeeren passen gut in dichte Hecken. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Schneebeere schneiden und richtig entsorgen

Schneebeeren sollten regelmäßig ausgelichtet werden. Dafür werden zu dicht stehende oder überalterte Triebe bodennah zurückgeschnitten. Die Schneebeeren bilden ein dicht verzweigtes Wurzelwerk und kurze Ausläufer. Wurzelabfall muss deshalb unbedingt sachgemäß als Bioabfall entsorgt werden, damit sich die Pflanzen nicht unkontrolliert in der Natur ausbreiten.

Smphoricaros purpur Beeren
Manche Schneebeeren tragen roséfarbene Früchte. Vorsicht beim Schnitt der Sträucher. Vor allem Wurzeln, aber auch andere Teile sollten nicht auf dem Kompost und auf keinen Fall im Wald entsorgt werden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Schneebeere: Sorten für den Garten

Alt hergebrachte Standardsorten sind im Hausgarten wenig attraktiv. Es lohnt sich, nach neuen Züchtungen Ausschau zu halten. Sie wachsen kompakter, blühen stärker und tragen demzufolge mehr Beeren und einen attraktiveren Herbstschmuck.

Symphoricarpus albus var. laevigatus (S. racemosa) wird bis zu zwei Meter hoch, treibt kräftig Ausläufer und wächst sogar auf kargen, mageren Böden. Diese Art ist besonders hitzeunempfindlich.

Kriechschneebeere, Bastardkorallenbeere, Symphoricarpos x chenaultii wird 150 bis 200 Zentimeter hoch. Sie zeichnet sich durch verträgt hohe Salzkonzentrationen und toleriert Schatten. Die roten bis weißlichen Früchte sehen auch nach Frosteinwirkung von minus sechs Grad Celsius gut aus.

Die Purpurbeere oder Amethystbeere, Symphoricarpos x doorenbosii wird 100 bis 150 Zentimeter hoch und einen Meter breit. Sie zeichnet sich durch einen kompakten Wuchs, lang anhaftendes Laub und Beerenschmuck aus. Sie eignet sich für Gefäß- und Friedhofsbepflanzungen. Diese neu gezüchteten Sorten gibt es in den Beerenfarben von weiß bis rot.

Symphoricarpos x doorenbosii Magical
Auch wenn die Schneebeeren noch klein sind, bilden sie schöne farbige Früchte wie hier Sträucher von Symphoricarpos x doorenbosii 'Magical'. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Die Sorte Symphoricarpos x chenaultii 'Hancock' wird 60 bis maximal 100 Zentimeter hoch. Sie verträgt Sonne bis Schatten, bildet ein dichtes Wurzelwerk und ist wuchsstark. Sie eignet sich besonders als Böschungsbegrünung, für informelle Hecken, als flächige Begrünung und als Unterpflanzung von höheren Heckensträuchern.

Symphoricarpus orbiculatus - die Korallenbeere kann zwei Meter hoch und breit werden. Die Beeren sind korallenrot gefärbt. Die Blätter zeigen im Herbst eine schöne, braunrote Herbstfärbung.

Schneebeeren in der Natur

Schneebeeren sind pflegeleichte und robuste Sträucher. Sie werden schon seit Jahrzehnten als Straßenbegleitgrün eingesetzt. Da sie auch extreme Wetterlagen gut überstehen, haben sie sich teilweise in die Landschaft ausgebreitet. Schneebeeren stehen in einigen Bundesländern auf der "Grauen Liste" als gebietsfremde und potentiell invasive Art. Sie werden bei Auftreten in der freien Landschaft beobachtet. Im Einzelfall werden von den Behörden Maßnahmen gegen die Pflanze eingeleitet. In der freien Landschaft sind sie an Straßenrändern und Bahndämmen anzutreffen.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 18. November 2023 | 09:00 Uhr