Tanz Disko in der DDR

Selfies gab es früher noch nicht, aber ein paar DDR-Disko-Bilder haben wir trotzdem aufgetrieben. Unsere Kollegen erinnern sich an ihre Disko-Zeit. Andere Fotos stammen aus einem Film über DDR-Diskos.

Auf einem historischen DDR-Foto in Schwarz-Weiß steht eine junge Frau an einen Auto-Anhänger gelehnt, auf dem für eine Disco geworben wird.
Hörerin Dagmar schreibt uns, dass sie noch ein Bild aus ihrer Disko-Zeit gefunden hat. Die war zwischen 1978 und 1985. Damals war City Sound aus Triptis eine der bekanntesten Discos im Raum Pössneck , Neustadt und Tanna! Bildrechte: privat
Auf einem historischen DDR-Foto in Schwarz-Weiß steht eine junge Frau an einen Auto-Anhänger gelehnt, auf dem für eine Disco geworben wird.
Hörerin Dagmar schreibt uns, dass sie noch ein Bild aus ihrer Disko-Zeit gefunden hat. Die war zwischen 1978 und 1985. Damals war City Sound aus Triptis eine der bekanntesten Discos im Raum Pössneck , Neustadt und Tanna! Bildrechte: privat
Foto aus DDR-Zeiten zeigt Fasching im Zentrum der Jugend Mühlhausen. Eine Gruppe von Menschen nimmt an einer Feier teil. Im Vordergrund ist eine Frau zu sehen, die tanzt. Im Hintergrund ist Bühnendekoration zu erkennen.
In Mühlhausen war seit den 1970er-Jahren jedes Wochenende im "Zentrum der Jugend" Disko - auch Volksgarten genannt. Hier gab es eine kleine und eine große Disko mit Barbetrieb. Für junge Leute und Junggebliebene. Im großen Saal wurde auch Fasching mit Programm gefeiert, wie auf den Bildern. Bildrechte: Thomas Köhler
Schwarz-Weiß-Foto von Fasching im Zentrum der Jugend Mühlhausen, Menschen tanzen, sie tragen kurze Röcke und Bikini-Oberteile.
Froh war jeder, der eine Eintrittskarte ergattern konnte. Gut dafür waren Beziehungen zur Ordnungsgruppe des Hauses; die konnten einem beim Kartenwunsch helfen. Die Diskotheker sollten hauptsächlich DDR-Musik spielen, vorgeschriebener Titelmix war 60:40, gespielt wurden in Wirklichkeit aber nur zehn Prozent DDR-Musik. Bildrechte: Thomas Köhler
Schwarz-Weiß-Foto von Thomas Köhler im Volksgarten Mühlhausen. Er hat lockige Haare und lächelt in die Kamera. In der Hand hält er ein Bierglas.
Ein gelernter Zahntechniker hat 1973 den "Volksgarten" erobert: Thomas Köhler war gerade 18 Jahre alt, als er gemeinsam mit Partner Thomas Hesse als Team "ZJ" (Zentrum der Jugend) regelmäßig Platten auflegte. Ab 1977 war Köhler fest im „Zentrum der Jugend“ als Veranstaltungsleiter angestellt. Er organisierte jeden DJ, jede Gruppe, jeden Tanzstundenabschlussball,jedes Betriebsfest. Bildrechte: MDR/Claudia Götze
Fasching m Zentrum der Jugend Mühlhausen
Im Zentrum der Jugend gab es eine AG "Disko", zu der mehrere DJs gehörten. "Wir hatten ein Programm wie in Berlin im guten alten Volksgarten", erinnert sich Köhler (Jahrgang 1955). Puhdys, Karat, City, Frank Schöbel, Nina Hagen - sie alle waren zu Gast. Über die Konzert- und Gastspieldirektion kam Köhler an alle Stars heran. Bildrechte: Thomas Köhler
Gruppe von Menschen bei einer Tanzveranstaltung im Zentrum der Jugend Mühlhausen zu DDR-Zeiten. Die Menschen stehen dicht gedrängt und tanzen. Es ist ein historisches Foto aus DDR-Zeiten.
Das Haus in der Johannisstraße war viele Jahre "Bestes Kulturhaus im Bezirk Erfurt". Mittwochs bis sonntags ging hier die Post ab. Vor allem für die Samstagsveranstaltungen hieß es, ab 16 Uhr Schlangestehen. Am Schützenberg ging es um fünf Stunden Disko-Spaß, von 18 bis 23 Uhr. In die kleine Disko passten 120 Leute - drin waren meist 200. Der Saal war für 580 Leute zugelassen. Bis zu 1.000 Menschen besuchten die Konzerte. Bildrechte: Thomas Köhler
Mehrstöckiges Gebäude, es hat mehrere Fenster. Am Haus ist eine Werbung angebracht. Sie zeigt, dass hier die Brauerei untergebracht ist.
Im Brauereisaal in Schwarzbach werden heute keine Discos mehr veranstaltet - aber den Raum gibt es noch, die Brauerei hält ihn in Schuss und und vermietet ihn auch - zum Beispiel für Klassentrefen. Bildrechte: Verwaltung Brauerei Schwarzbach
Tanzsaal mit Holzböden. An einer Seite gibt es eine Bar mit Hockern. An den Wänden hängen Bilder und es gibt mehrere Tische und Stühle, die im Raum verteilt sind.
MDR-Reporterin Bettina Ehrlich erinnert sich noch gut an den Brauerei-Saal in Schwarzbach: "Der Saal mit den uralten Dielenbrettern war geknackt voll, wenn die Heavy-Runde kam, bebte der ganze Saal. Ich hab's geliebt..." Bildrechte: Verwaltung Brauerei Schwarzbach
Jugendliche stehen in Karl-Marx-Stadt nach Disko Eintrittskarten an
An jedem Wochenende, meist schon ab 19 Uhr, konnten sich die jungen Erwachsenen der DDR mit Diskobeats und Rock'n Roll beschallen lassen. Das taten viele von ihnen nur zu gern, wie zum Beispiel die lange Schlange vor eine Disko in Karl-Marx-Stadt zeigt. Bildrechte: imago images / HärtelPRESS
Jugendliche auf der Tanzfläche während eines Jugendtreffs im Palast der Republik in Ost-Berlin.
Zum Ende der DDR unterhielten mehr als 7.000 offiziell zugelassene DJs, damals Schallplattenunterhalter genannt, ihr tanzverrücktes Publikum.  Bildrechte: picture-alliance / dpa | ADN
Tanzende Paare in der Disko des Kulturpalastes im Rahmen des Internationalen Schlagerfestivals in Dresden
Überall im Osten, in Kulturhäusern, Dorfgasthöfen, Jugendklubs, Hotels und Betriebskantinen wurde wahlweise wild gehüpft oder im Discofox - Eins, Zwei, Tip - herumgekreiselt. Bildrechte: imago images / Ulrich Hässler
Screenshot aus 1-2-tip für immer - Disko in der DDR
Was war die Disko für Sie? Nur ein Ort des Halli Galli oder ein Stück Freiheit mitten in einem Land, dessen Alltag eigentlich durchreglementiert war? Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Diskoszene in der DDR
Disko ist auf jeden Fall ein Stück Kulturgeschichte, dessen Wert für die Prägung so vieler Menschen bis heute unterschätzt wird. Bildrechte: Bildschirmrepro: MDR/DRA
Alle (13) Bilder anzeigen

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 29. April 2024 | 05:00 Uhr