Nach Energiesparverordnung In Leipzig und Halle gehen die Lichter wieder an – andere Städte sparen weiter

18. April 2023, 14:35 Uhr

Wegen der Energiekrise hatte die Bundesregierung beschlossen, dass Sehenswürdigkeiten ab September nicht mehr beleuchtet werden sollen. Am Wochenende sind Sparmaßnahmen ausgelaufen. Einige Städte wollen weiterhin freiwillig daran festhalten.

Die Marktkirche und das Denkmal für Georg Friedrich Händel gehören zu den Wahrzeichen der Stadt Halle/Saale 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

1517 soll Martin Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg seine Thesen an die Tür genagelt haben – zumindest der Legende nach. Heute ist die Kirche Wahrzeichen und Touristenmagnet und wurde deshalb bisher nachts beleuchtet. Doch in der zweiten Jahreshälfte blieben die Strahler wegen der Energiesparverordnung meistens aus, sagt Stadtsprecherin Karina Austermann: "Wir haben seit dem 15. August 2022 die Beleuchtung aller öffentlichen Gebäude abgestellt sowie 1.100 Leuchten im öffentlichen Verkehrsraum und konnten dadurch 280.000 Kilowattstunden einsparen an Stromverbrauch."

Sparen will die Lutherstadt auch künftig. Nur an bestimmten Tagen wie dem Stadtfest oder dem Reformationstag sollen Sehenswürdigkeiten nachts erstrahlen. Ob bei der Straßenbeleuchtung künftig weiter gespart werden soll, werde noch geprüft, sagt die Stadtsprecherin.

Freiwillige Einsparungen geplant

Auch in Stendal sollen die Lichter nicht gleich wieder überall angehen, sagt Sprecher Philipp Krüger: "Wir wissen nicht, was im nächsten Winter wieder auf uns zukommt und jedes Kilowatt, was wir einsparen können, kann eigentlich nur gut sein für uns später. Wir hoffen, dass wir dadurch ein Effekt erzielen und vielleicht besser durch den Winter kommen."

An den Sparplänen für die Beleuchtung wolle man auch in Jena festhalten, sagt Sprecherin Stefanie Braune. Schon Ende Juli 2022 wurden dort öffentliche Gebäude und Denkmäler nachts nicht mehr angestrahlt: "Insgesamt 15 städtische Gebäude waren davon betroffen, ausgenommen das historische Rathaus. Das hat Einsparungen von etwa 30.000 Kilowattstunden pro Jahr erbracht."

Sehenswürdigkeiten in Halle und Leipzig wieder beleuchtet

Deutlich spürbar war der Spareffekt in Leipzig: 1,3 Millionen Kilowattstunden wurden dort weniger als im Vorjahr verbraucht. Doch trotzdem solle die Messestadt nun wieder leuchten, sagt Stadtsprecher Mathias Hasberg: "Wir schalten an, ganz klar. Das gehört zu einer Stadt dazu, dass es auch nachts hell ist. Solche herausragenden Bauwerke wie das Neue Rathaus, das Alte Rathaus, das Gewandhaus und die Oper sollen auch nachts erkennbar sein. Da soll es nicht dunkel sein."

Auch in Halle soll bei vielen Sehenswürdigkeiten das Licht wieder angeknipst werden – unter anderem bei den Hausmannstürmen, der Marktkirche und der Burg Giebichenstein. Unabhängig davon, so heißt es von der Stadt schriftlich, würde der Energieverbrauch stetig optimiert.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 18. April 2023 | 06:00 Uhr

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