14.-16. Juni: Mit Sprengkraft gegen das Wasser

14. Juni (Freitag): Pläne gegen die Wassermassen

Immer größere Gebiete stehen unter Wasser, allein im Landkreis Stendal sind es 200 Quadratkilometer. Noch immer strömen an der Deichbruch-Stelle bei Fischbeck pro Sekunde 300 Kubikmeter Wasser ins Hinterland. Mehr als 20 Ortschaften sind evakuiert.

Ein stark beschädigtes Wohnhaus am 14.08.2013 im Flutgebiet bei Fischbeck (Sachsen-Anhalt).
Dieses Haus bei Fischbeck wurde durch das Hochwasser nahezu komplett zerstört. Bildrechte: picture alliance / ZB | Jens Wolf

Am Abend präsentiert der Krisenstab der Landesregierung seine weiteren Pläne: Zwei Schiffe werden in dem weithin überschwemmten Gebiet gesprengt und versenkt, um die riesige Lücke in einem gebrochenen Deich zu schließen.

Im Elbe-Saale-Winkel werden bei Breitenhagen Vorkehrungen für einen künstlichen Deichdurchbruch getroffen. Durch die größere Lücke soll das Wasser aus dem Gebiet schneller abfließen können. In dem Gebiet steht eine Wassermenge von rund 115 Millionen Kubikmetern - so viel, wie die gesamte Rappbodetalsperre im Harz fasst.

15. Juni (Sonnabend): Schiffe versenken vor Fischbeck

Im Kampf gegen das Hochwasser am gebrochenen Deich bei Fischbeck werden zwei Lastkähne in der Elbe per Sprengung versenkt. Im Minutentakt werfen Hubschrauber Sandpakete ab, um die Schuten zu beschweren und das Deichloch abzudichten. Von der rund 90 Meter lange Lücke bleiben am Ende des Tages etwa 20 Meter.

Bei Breitenhagen wird wie geplant ein Teil des Deiches gesprengt. Das Wasser aus der überfluteten Region läuft in Richtung Saale ab. Eine weitere Sprengung soll folgen, um das Loch im Deich zu vergrößern.

In Calbe treffen am Vormittag Lkw mit Futterspenden aus Westfalen ein. Heu, Stroh und Silageballen sollen rund 50 Landwirten aus der Region helfen, ihre Tiere weiter versorgen zu können.

16. Juni (Sonntag): Elbe-Saale-Winkel hofft auf Entlastung

Vor dem gebrochenen Elbdeich bei Fischbeck wird am Abend ein drittes Schiff versenkt. Das Leck ist damit weitestgehend abgedichtet. Das Manöver zeigt Wirkung: Bis zum Abend ist die Überflutungsfläche im Elb-Havel-Winkel um fünf Quadratkilometer zurückgegangen. Das Wasser fließt in Richtung Norden ab.

Ein Deichbruch (unten R) überflutet am 11.06.2013 das Dorf Fischbeck (Sachsen-Anhalt).
Durch den gebrochenen Deich ist Fischbeck besonders schlimm vom Hochwasser betroffen. Bildrechte: picture alliance / dpa | Marius Becker

Bei Breitenhagen wird ein weiterer Teil des Saaledeiches gesprengt. Durch die mittlerweile rund 200 Meter breite Öffnung laufen die gewaltigen Wassermassen, die die Region überflutet hatten, nun schneller zurück in den Fluss.

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