Verteidigung Sächsische Bundeswehr-Brigade erhält neues Artilleriebataillon

31. März 2023, 12:56 Uhr

Die Bundeswehr rüstet weiter auf. Im Oktober soll das erste von bis zu sechs neuen Artilleriebataillonen aufgestellt werden. Verantwortlich für die neue Einheit ist die Panzergrenadierbrigade 37 in Frankenberg. Zunächst soll die neue Einheit in der Oberpfalz stationiert werden, eine spätere Verlegung nach Sachsen ist aber nicht ausgeschlossen.

Die Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen" der Bundeswehr bekommt weiteren Zuwachs. Der Einheit mit Sitz in Frankenberg wird ein neues Artilleriebataillon zugeordnet. Das bestätigte die Bundeswehr auf MDR-Anfrage.

Das neue Bataillon wird den Angaben zufolge ab dem 1. Oktober in Weiden in der Oberpfalz aufgestellt und 500 Soldaten und Soldatinnen haben. Die Einheit mit der Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 375 soll mit der Panzerhaubitze 2000 ausgestattet werden. Dabei handelt es sich um ein selbstfahrendes Geschütz, das mit seinen Granaten des Kalibers 155 Millimeter Ziele in bis zu 30 Kilometern Entfernung bekämpfen kann. Die Geschütze würden aus den Beständen des Heeres bereitgestellt, sagte ein Sprecher der Bundeswehr dem MDR.

Spätere Verlegung nach Sachsen möglich

Der vorgesehene Standort des neuen Bataillons ist nur eine Zwischenlösung. Die abschließende Entscheidung zur Stationierung des Verbandes stehe noch aus, sagte der Bundeswehr-Sprecher. Möglich ist auch eine Verlegung nach Sachsen. In Plänen zur Heeresstrukturreform bei der Bundeswehr ist von einem möglichen Standort in der Oberlausitz die Rede. Im Jahr 2021 hatten die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (beide CDU) eine gemeinsame Absichtserklärung zur Stationierung eines neuen Bundeswehr-Verbandes in der Oberlausitz unterzeichnet.

Brigadegeneral Alexander Krone, Kommandeur Panzergrenadierbrigade 37
Chef von 5.000 Soldaten und Soldatinnen: Brigadegeneral Alexander Krone Bildrechte: MDR/Johannes Hornemann

Artillerietruppe wird deutlich vergrößert

Mit dem neuen Bataillon will die Bundeswehr nach eigenen Angaben ihre Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung verstärken. Nach MDR-Recherchen sollen bis zu sechs neue Artilleriebataillone aufgebaut werden. Bislang liege aber nur für das Bataillon in Weiden eine ministerielle Entscheidung vor, heißt es bei der Bundeswehr. In Weiden ist derzeit schon das Artilleriebataillon 131 stationiert, das beim Aufbau der neuen Einheit Hilfestellung leisten dürfte. Derzeit verfügt die Bundeswehr über vier Artilleriebataillone.

Zur Panzergrenadierbrigade 37 gehören rund 5.000 Soldaten und Soldatinnen. Ihr sind insgesamt sieben Bataillone unterstellt: zwei Panzerbataillone in Thüringen und Baden-Württemberg, zwei Panzergrenadierbataillone in Sachsen und Thüringen sowie ein Aufklärungsbataillon, ein Panzerpionierbataillon und ein Versorgungsbataillon in Thüringen. Am 1. April gibt die Brigade das Panzerbataillon 363 in Baden-Württemberg an eine andere Brigade ab und erhält dafür das Panzergrenadierbataillon 212 aus Augustdorf in Nordrhein-Westfalen zugeordnet. Das neue Artilleriebataillon ist dann das achte Bataillon der Brigade. Kommandiert wird sie von Brigadegeneral Alexander Krone. Sitz des Kommandeurs und seines Stabes ist Frankenberg in Sachsen.

Verstärkung auch im Logistikbereich

Verstärken wird sich die Bundeswehr auch im Logistikbereich. Nach früheren Angaben des Kommandeurs des Logistikkommandos in Erfurt, General Gerald Funke, sind bis zu 1.000 neue Dienstposten für seinen Bereich geplant. Der Großteil davon ist für ein neues Logistikbataillon vorgesehen. Wo dieses stationiert werden wird, ist noch offen.

Die Pläne bei der Bundeswehr hängen auch mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine zusammen. Bei den dortigen Kampfhandlungen spielen artilleristische und logistische Fähigkeiten eine große Rolle.

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MDR (dr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 31. März 2023 | 13:30 Uhr

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