Bundeswehr Sächsisch-thüringische Panzergrenadierbrigade bekommt Puma-Bataillon
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02. Februar 2023, 05:00 Uhr
Seit einiger Zeit läuft bei der Bundeswehr eine Strukturreform des Heeres. Dabei geht es unter anderem um die Zusammenfassung schwerer Kräfte und die Bildung von sogenannten mittleren Kräften. Mit dieser Reform, die auch den Aufbau neuer Einheiten vorsieht, soll die Bundeswehr nach Plänen des Verteidigungsministeriums für die Bündnis- und Landesverteidigung gestärkt werden.
Die Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen" der Bundeswehr erhält ein neues Bataillon. Wie ein Bundeswehr-Sprecher am Dienstag MDR THÜRINGEN auf Anfrage mitteilte, wird das im nordrhein-westfälischen Augustdorf stationierte Panzergrenadierbataillon 212 zum 1. April der Brigade unterstellt. Mit der Umstrukturierung wird die Brigade künftig über drei Panzergrenadierbataillone in Marienberg (Sachsen), Bad Salzungen (Thüringen) und Augustdorf (Nordrhein-Westfalen) verfügen.
Ausgestattet mit Puma-Schützenpanzern
Das Panzergrenadierbataillon 212 gehört derzeit noch zur Panzerbrigade 21. Es besteht aus rund 750 Soldaten und Soldatinnen und ist seit 2019 mit dem Schützenpanzer Puma ausgestattet.
Der Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37, Brigadegeneral Alexander Krone, sagte MDR THÜRINGEN, die Brigade freue sich "auf diesen traditionsreichen und sehr einsatzerfahrenen Verband mit seiner über 60-jährigen Geschichte". Hintergrund der Umgruppierung ist die derzeit laufende Strukturreform des Heeres. Diese sieht unter anderem die Zusammenfassung schwerer Kampftruppenverbände in drei Brigaden vor. Dabei handelt es sich neben der Panzergrenadierbrigade 37 um die Panzerbrigade 12 mit Hauptsitz in Bayern und die Panzerlehrbrigade 9 in Niedersachsen.
Die Panzergrenadierbrigade 37 umfasst insgesamt rund 5.000 Soldaten und Soldatinnen. Sie hat ihren Hauptsitz im sächsischen Frankenberg. Zu ihr gehören neben den dann drei Panzergrenadierbataillonen noch das Panzerbataillon 393 und das Versorgungsbataillon 131 in Bad Frankenhausen, das Panzerpionierbataillon 701 in Gera und das Aufklärungsbataillon 13 in Gotha (alle Thüringen). Panzergrenadiere gehören zu den Infanterietruppen der Bundeswehr. Sie operieren auf dem Gefechtsfeld entweder von einem Schützenpanzer aus oder zu Fuß.
Hardheimer Panzerbataillon geht zur Panzerbrigade 12
Im Rahmen ihrer Umstrukturierung wird die Panzergrenadierbrigade 37 nach MDR-Informationen das Panzerbataillon 363 im baden-württembergischen Hardheim an die Panzerbrigade 12 in Bayern abgeben. Dieses Bataillon ist das jüngste Panzerbataillon der Bundeswehr. Es wurde 2019 aufgestellt und befindet sich derzeit noch im Aufbau. Dafür hatte das Panzerbataillon 393 in Bad Frankenhausen im Jahr 2020 eine Kompanie nach Hardheim abgegeben. Dabei handelte es sich um eine "überzählige" Kompanie, die formal dem nicht aktiven Gebirgspanzerbataillon 8 unterstellt und der Einheit in Nordthüringen zugeordnet war.
Die Panzergrenadierbrigade 37 ist seit 1. Januar Leitverband der Landstreitkräfte der schnellen Nato-Eingreiftruppe VJTF. Diese Eingreiftruppe muss im Fall eines Angriffs auf die Nato innerhalb von zwei bis sieben Tagen einsatzbereit sein, um an jeden Ort im Nato-Bündnisgebiet verlegen zu können.
MDR (dr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Februar 2023 | 06:00 Uhr
knarf am 02.02.2023
Quantix:Wenn man Ihre Lesart betrachtet würde es heißen der Überfall der USA auf den Irak hat genau solche Gründe wie heute der Überfall Russlands auf die Ukraine nämlich keine Wertschätzung für die militärische Schwäche?
knarf am 02.02.2023
OlAf:Auch in Krisenzeiten....stimmt absolut und darum verschenken wir Kriegsmaterial da ja unsere Freiheit in der Ukraine genau so verteidigt wird wie einst am Hindukusch!
Quantix am 02.02.2023
Es ist in meinen Augen eher so, dass der durchaus gutgläubige Apeasement-Pazifismus endlich wieder durch eine realistischere Betrachtung der Weltlage ersetzt wird. Und diese Betrachtung besagt, dass fremde Staaten militärische Schwäche nicht wertschätzen, sondern brutal ausnutzen.
Die heutige BW ist noch immer meilenweit von der Leistungsfähigkeit der BW oder der NVA der 80er entfernt.