Plakat an Brücke mit der Aufschrift: "Ohne diese Brücke ist die Nutzung dieser Talsperre als Hochwasserschutzanlage staatlicher Rechtsbruch!"
Das Plakat an den Resten der Linkenmühlenbrücke.  Bildrechte: MDR/Hartmut Holzhey

Hohenwarte-Stausee Banner an ehemaliger Linkenmühlenbrücke hängt wieder

10. August 2023, 08:50 Uhr

Der frühere Landrat Hartmut Holzhey fordert mit einem Banner den Wiederaufbau der Linkenmühlenbrücke am Hohenwarte-Stausee. Nachdem das Banner vergangene Woche von der Wasserschutzpolizei entfernt wurde, hat Holzhey es nun wieder angebracht.

Der frühere Saalfelder Landrat Hartmut Holzhey hat das Banner zum Wiederaufbau der Linkenmühlenbrücke am Hohenwartestausee in Altenroth wieder aufgehängt. Vergangene Woche wurde es von der Wasserschutzpolizei entfernt. Grund: "wildes Plakatieren". Nach eigenen Angaben erhielt Hartmut Holzhey das drei mal sechs Meter Banner ohne Kommentar von der Polizei zurück.

Mit der Aufschrift: "Ohne diese Brücke ist die Nutzung dieser Talsperre als Hochwasserschutzanlage staatlicher Rechtsbruch!" fordert er den Wiederaufbau der Brücke, die kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs von deutschen Truppen gesprengt wurde.

Nach Angaben von Holzhey hat der Stausee keine Betriebserlaubnis. Die sei beim Planfeststellungsverfahren in den 1930er-Jahren nur mit einer funktionierenden Brücke an der Linkenmühle erteilt worden. Nach seiner Ansicht ist mit der Sprengung der Brücke  im Jahr 1948 die Betriebserlaubnis erloschen. 

Erinnerung an Brückensprengung 1945

Im April dieses Jahres wurde im Beisein hunderter Zuschauerinnen und Zuschauer mit Böllerschüssen und einem Zeppelin an den 78. Jahrestag der Brückensprengung erinnert.

Linkenmühlenbrücke als Chance für den Tourismus

Die Landkreise Saale-Orla-Kreis und Saalfeld-Rudolstadt erhoffen sich durch einen Wiederaufbau der Brücke einen Schub für den Tourismus. Die Landräte beider Kreise und das Ministerium stuften zudem die Brücke im Sommer 2022 als touristisch wichtiges Projekt ein.

Unklar bleiben jedoch Planung und Finanzierung einer neuen Brücke. Da die Brücke keine Landesstraßen verbinde, sei die weitere Planung Aufgabe der Kreise. Nach Angaben des Saalfelder Landratsamtes soll die neue Brücke mindestens zwölf Millionen Euro kosten. Für die Zufahrtsstraßen müssen mindestens zehn Millionen Euro eingeplant werden.

Mehr zum Hohenwartestausee und Linkenmühlenbrücke

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MDR (uwk/awi)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 09. August 2023 | 16:30 Uhr

70 Kommentare

Harka2 vor 40 Wochen

@Lavendel
Die Brücke über die Saale hat man nicht nur nicht gebraucht, die Anwohner wollten sie auch gar nicht. Aktuell ist der Urlauberort für seine ruhige Lage bekannt, die Ruhe ist im gesanten Saaletal ein Touristenmagnet. Anders als im Rheintal fährt dort auch nicht alle paar Minuten ein scheppernder Güterzug vorbei, es gibt keine Autobahnen, keinen Durchgangsverkehr und keine Industrie im Bereich der Saaletalsperren. Man will dort keinen Durchgangsverkehr und die schmalen Zufahrtsstraßen könnten den auch nicht bewältigen. Das Banner vor Ort entspricht nicht der Meinung der Mehrheit der dortigen Bevölkerung sondern nur der Meinung eines Ex-Politikers, der zunehmend in die Reichsbürgerszene abtrifftet.

Harka2 vor 40 Wochen

@Tamico161
Und damit liegen sie so was von falsch. Auf dem von ihnen angesprochenem Airport ist bei weitem mehr los, als sie denken. Kleiner Tip: Es gibt nicht nur Linienflüge, der Charterflugverkehr ist dort dominanter.

Lavendel vor 40 Wochen

Der Bau dieser Brücke würde eine Nord-Süd Lücke im Niergendwo schließen. Die nächsten Brücken in O/W Richtung sind nicht fürchterlich weit weg, aber vermutlich dauert es in dem durchschnittenen Gelände und bei der beschriebenen Straßenqualität gefühlt eine Ewigkeit, bis man diese in 3 bis 12 km Luftlinie befindlichen Brücken / Querungen erreicht.

Klar kann man diese Brücke dort wieder auf bauen. Der Bund der Steuerzahler listet ja jedes Jahr diverse Nonsensprojekte auf. Bevor man aber beginnt Geld in der Saale zu versenken sollte man klären, woher dieses kommt. Die populistischen Vorstellungen des Ex Landrates der von Rechtsbruch fabuliert und verspricht es gäbe diese Brücke für umsonst, sind aus meiner Sicht nicht hilfreich. Fehlt eigentlich nur noch, dass man damit droht die Rechten zu wählen, wenn die Brücke nicht wieder aufgebaut wird.... blöd nur, dass es deren ideologische Vorgänger waren die sie gesprengt haben... also droht man vielleicht besser doch nicht damit.

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