#blickzurück: Kalenderblatt der GeschichteDas geschah am 19. Oktober
Inhalt des Artikels:
1813: Ende der Völkerschlacht
Am 19. Oktober 1813 endet die bis dahin größte und blutigste Schlacht der Weltgeschichte: die Völkerschlacht bei Leipzig. Die verbündeten Heere Russlands, Preußens, Österreichs und Schwedens erringen beim Kampf auf deutschem Boden den entscheidenden Sieg über Napoleon und dessen Alliierte, darunter auch die Sachsen. Die Völkerschlacht tobt vom 16. bis 19. Oktober und kostet zwischen 90.000 und 120.000 Soldaten aus über einem Dutzend Ländern das Leben. Zum Gedenken an die Gefallenen und Verwundeten wird später ein Denkmal gebaut, das genau 100 Jahre später, am 18. Oktober 1913, eingeweiht wird.
1913: DLRG wird in Leipzig gegründet
Am 19. Oktober 1913 wird in Leipzig die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz: DLRG, gegründet. Ihr Ziel: Menschen vor dem Ertrinken retten und möglichst vielen das Schwimmen beibringen. Auslöser für die Gründung war eine Tragödie auf Rügen, bei der 16 Menschen ertranken, darunter sieben Kinder. Die Organisation hat es jedoch nicht immer leicht. Schon kurz nach der Gründung liegt das Vereinsleben brach. Im Ersten Weltkrieg sterben viele Mitglieder an der Front oder durch Hunger, Kälte und Krankheiten. Ende der 1920er-Jahre spielt der Rettungsgedanke in Schulen, bei der Polizei und Feuerwehr eine immer größere Rolle und sorgt somit für einen großen Aufschwung. Im Dritten Reich erfolgt 1933 die Gleichschaltung durch Eingliederung im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen. In dieser Zeit arbeitete die DLRG eng mit NSDAP, Hitlerjugend, Wehrmacht und SS zusammen. Mit der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 zerbricht die DLRG. Doch bereits 1946 nehmen die Mitglieder in der britischen und in der amerikanischen Besatzungszone ihre Arbeit wieder auf. Anders sieht es in der sowjetischen Zone und späteren DDR aus. Im Osten wird die DLRG nicht anerkannt. Heute gilt die DLRG als größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Sie ist im Katastrophenschutz und der Luftrettung aktiv und hilft beispielsweise bei Zugunglücken.
1984: Polnischer Priester wird ermordet
Am 19. Oktober 1984 entführen und ermorden drei Offiziere des polnischen Staatssicherheitsdienstes den 37-jährigen Oppositionellen Jerzy Popiełuszko. Der römisch-katholische Priester hatte in der Warschauer Stanisław-Kostka-Kirche regierungskritische Messen gehalten. Tausende hörten den monatlichen Predigten zu. Elf Tage nach seinem Verschwinden wird die Leiche Popiełuszkos aus dem Weichsel-Stausee bei Włocławek geborgen. Die polnische Bevölkerung ist schockiert über den Geheimdienstmord und demonstriert gegen die kommunistische Staatsmacht. Das Regime muss schließlich handeln und stellt die Täter vor Gericht. Sie erhalten Haftstrafen zwischen zehn und 25 Jahren.
1991: Stiftung für das sorbische Volk gegründet
Am 19. Oktober 1991 wird im Landkreis Bautzen die Stiftung für das sorbische Volk ins Leben gerufen, um die sorbische Sprache und Kultur zu fördern und zu verbreiten. Viele kennen das westslawische Volk durch Traditionen und Bräuche, wie Osterreiten oder Eierkratzen. Rund 60.000 Sorben und Wenden leben etwa in Deutschland. Erstmals seit ihrer Gründung wird der Stiftung seit 2021 mehr Geld zur Verfügung gestellt. Bis 2025 erhält sie jedes Jahr 23,92 Millionen Euro. Mit dem Geld soll unter anderem die digitale Präsenz der sorbischen Kultur gestärkt werden. Die Stiftung arbeitet beispielsweise an einer Online-Strategie für den Erhalt der sorbischen Sprache.
1992: Gert Bastian und Petra Kelly tot aufgefunden
Am 19. Oktober 1992 werden "Die Grünen"-Politiker Petra Kelly und Gert Bastian tot in ihrem Bonner Reihenhaus aufgefunden. Das Paar gehörte zu den Vorreitern der bundesdeutschen Friedensbewegung der frühen 1980er-Jahre und Mitgliedern der Partei "Die Grünen" im Bundestag. Nach politischen Rückschlägen und persönlichen Problemen zogen sich Bastian und Kelly immer mehr ins Private zurück. Sie isolierten sich von politischen Weggefährten und Freunden. Laut Obduktion erschoss der ehemalige Bundeswehrgeneral Gert Bastian erst seine Lebensgefährtin im Schlaf und dann sich selbst. Das Motiv und die genauen Hintergründe der Tat konnten bis heute nicht abschließend geklärt werden. Die Tragödie hatte sich bereits am 1. Oktober 1992 ereignet.
2020: Dock3 Lausitz eröffnet
Am 19. Oktober 2020 wird im Industriepark Schwarze Pumpe in Sachsen und Brandenburg das neue Kompetenzzentrum "Dock3 Lausitz" feierlich eröffnet. Es bietet Startups und Unternehmen ideale Bedingungen, um den Strukturwandel in der Lausitz wegen des Kohleausstiegs mitzugestalten. Der Industriepark Schwarze Pumpe beheimatet 125 Unternehmen und 5.000 Mitarbeitende. Deshalb finden die Nutzerinnen und Nutzer des "Dock3 Lausitz" potenzielle Kunden und Kooperationspartner aus vielfältigen Branchen direkt "vor der Haustür". Betreiber des Dock3 ist die ASG Spremberg GmbH.