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BildergalerieMahmoud Dabdoub: Jahre des Wandels in Leipzig

Mauerfall und Wiedervereinigung verändern schlagartig die Lebenswelt der Ostdeutschen. Der Fotograf Mahmoud Dabdoub hat die Wendezeit in Leipzig in Bildern festgehalten. Wilde Jahre des Aufbruchs und der Umstellung.
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Ein vertrauter Anblick wie aus den Tagen der DDR: Die Sonne brennt und Kinder kühlen sich ab: Außen mit Wasser und innen mit Eis und zwar gleichzeitig! Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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"So ein Käse", dachte ich, als ich hörte, ich soll in einem Altersheim fotografieren, wie eine niederländische Käsefirma Werbung macht. Doch dann bin ich überrascht: Die Stimmung bei den Bewohnern ist bestens, die Fröhlichkeit der Werbegruppe ansteckend. Offenbar ist der Käse aus der Hand blondbezopfter "Holländerinnen" eine Abwechslung im Heimalltag. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Ich telefoniere jetzt! Da können die Kohlenmänner mit ihren Kohlen poltern wie sie wollen: Es wird telefoniert um jeden Preis! Ich kenne das gut, oft kämpfte man anfangs der 90er-Jahre mit dem Lärm außerhalb der Telefonzellen. Aber das war egal, denn man konnte jetzt telefonieren und zwar wann man wolltel! Wenn ich aus der DDR zuhause im Libanon anrufen wollte, musste ich mindestens zwei Stunden Wartezeit in der Hauptpost einplanen. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Vom Leben im Container. Bevor ich das Asylbewerberheim im Süden Leipzigs betrete, muss ich mich registrieren lassen und erklären, zu wem ich will. Dass ich Pressefotograf bin, verschweige ich wohlweislich, meine Kamera steckt in einer Tasche und hängt nicht wie sonst immer vor meiner Brust. Die Unterkunft der Männer erschüttert mich: Zugige Bauwagen, ein kleiner Elektroherd, Sanitäranlagen in einem anderen Wagen. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Die Dresdner Frauenkirche - Anfang der 90er Jahre noch ein Haufen Schutt. Damals ahnte keiner, dass all die Steine Jahre später wieder zu einem baulichen Schmuckstück zusammengefügt werden sollten. Mich beeindruckte nur, wie nahe ich mich der Geschichte fühlte, so als sei seit der Bombardierung Dresdens nur ein Wimpernschlag Zeit verstrichen. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Trockenschwimmen. Witzig, dieser Herr in kurzen Hosen zu Besuch bei Obelix! Er ist auf Kontrollgang, das Bad ist gleich Anfang der 1990er Jahre frisch saniert worden. Ich persönlich mag keine Schwimmbäder, zu viele Menschen, zu wenig Kleidung. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Was für ein Gegensatz: Werbung für Luxusschlitten und davor das Trabi-Skelett - fiel offenbar nicht nur mir ins Auge... Dabei hätte eigentlich das Motiv sogar ohne die Graffiti-Bemerkung funktioniert. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Räder aus vorm Schlafen gehen! Ein Autoschlafplatz, wie das kleine Schild mit dem Bett anzeigt. Doch der Schein trügt. In der Nähe gibt es nämlich ein Krankenhaus. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Glück aus dem Container. Was, jetzt wühlen selbst Kinder im Abfall? Das will ich nicht glauben. Hungrig sehen sie nicht aus, eher ein bisschen abenteuerlustig. "Was sucht ihr beiden denn da im Müll?", frage ich die Jungs. "Sowas!" grinst einer der beiden und schwenkt triumphierend eine "Superillu". Diese neuen Zeitschriften mit all ihren nackten Frauen - Mann, wie diese Jungs sich freuen! Mir selbst ist das Foto Jahre in seiner Anzüglichkeit später noch peinlich. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Das Zeitungsmeer. Zeitschriften, Zeitschriften, Zeitschriften! Mir gefällt das Bild - so eine riesige Auswahl und der kleine Junge liest tief versunken in einer einzigen Zeitschrift und lässt sich auch von mir nicht stören. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Affen, Alf und Heilige! - Im Ernst, wer kauft bitte so hässliche Hunde, Affen oder Heiligen-Figuren - noch dazu für so viel Geld? Ich staune immer wieder, womit Leute in diesen Jahren des Wandels Geld machen. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Frechheit! - Das ist neu für mich: Ein verschmiertes Wahlplakat. Ich mag keine Respektlosigkeit und auch keine Verunglimpfung von Politikern. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Unglaublich, wie sich mein Leipzig Anfang der 90er-Jahre verändert! Überall wird gebohrt, abgerissen, neugebaut... Die Luft schmeckt staubig und das Brummen der Baumaschinen dröhnt lange im Kopf. - Dieses Bild habe ich von einem Plattenbau der Leipziger Innenstadt aus aufgenommen, der inzwischen auch abgerissen wurde. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Bonjour tristesse! Wenig inspirierend, der Leipziger Uni-Innenhof mit dem Glockenturm und der Holzbalkendekoration. Selbst die wenigen Studenten sehen so aus, als könnten sie gar nicht schnell genug aus dieser tristen Umgebung fliehen. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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"Die Kraft der Vision" - Vorhang auf, jetzt wird geträumt! Ein Sportwagen mitten in Leipzigs altehrwürdiger Mädlerpassage. Die Decke der Passage spiegelt sich auf der Kühlerhaube wieder - was für ein Motiv für einen Fotografen! Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Keine Nieten! Die Losbude war noch nicht fertig aufgebaut und man konnte noch nicht sehen, was es zu gewinnen gab. Trotzdem sammelten sich die ersten Neugierigen, die für zwei Mark pro Stück keine Niete ziehen wollten! Nur das gehörnte Plastiktier guckt ziemlich skeptisch. Ich selbst mag kein Glücksspiel, deshalb ist es mir ein Rätsel, wie man so leichtgläubig sein kann. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Auch Hütchenspieler sind neu im Stadtbild. Auf Kisten oder kleinen Tischchen, wurden Hütchen gemischt, unter einem der Hütchen verbarg sich eine Kugel. Passanten sollten erraten, wo die Kugel lag. Diese war nie unter dem erwarteten Hütchen und die Hütchenspieler strichen Geldschein umd Geldschein ein. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Mitten in der bröckelnden, verfallenden DDR quietschbunte Werbebilder - klar, dass ich das im Bild festhalte. Was für ein Kontrast! Ich wundere mich immer wieder, wie das kommt: Wissen die Produkthersteller wirklich, an welch unappetitlichen Orten sie für ihr Bier werben? Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Versteigerung! Ich versteh die Welt nicht mehr. Erst schmeißen die Leute alles weg, was an damals erinnert. Aber dann strömen sie zu einer Versteigerung des Fundbüros und ersteigern gebrauchte, gefundene, verlorene Dinge wie Schuhe, Schirme, Wecker, Autoradios und Autos. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Nichts geht mehr in dieser schmalen Straße, als dieses Metall-Ungetüm vor einer Brauerei angeliefert wird: Es fließt viel Geld in die Modernisierung und Bierdurst hängt ja nicht vom politischen System ab. Ich selbst mag auch nach 30 Jahren in Deutschland noch kein Bier. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Als Student kam ich auf dem Weg zur Hochschule für Grafik und Buchkunst fast täglich an der Albertina vorbei. Eines von vielen im Dornröschenschlaf versunkenen Gebäude der Stadt. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Der russische oder der chinesische Staatszirkus? Von wegen Zirkus! Ein Schuhhersteller aus dem Westen hat Anfang der 1990er Jahre in der Nähe des Leipziger Zentrums seine Zelte aufgeschlagen und verkaufte seine Schuhe in dieser Zeltlandschaft. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Schnäppchen von der Deutschen Bank. Was, die Deutsche Bank verkauft jetzt "Turbo-Sturmfeuerzeuge" und "Magic Uhren" und falsche Haare? Schlaue Geschäftemacher nutzen jede freie Fläche für ihre Schnäppchenmärkte. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Geparkt wird Anfang der 90er-Jahre überall. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Warum bis nach Mallorca fliegen - das glitzernde Meer liegt gleich hinter Leipzigs Neubaugebieten. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Aufregung um gelbe Zellen. Das ganze Dorf war auf den Beinen: Die erste neue Telefonzelle von Rückmarsdorf wurde in Betrieb genommen. Erst durfte der Bürgermeister anrufen, dann das Volk. Zur Feier des Tages kostete das Telefonieren nichts. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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(K)ein Mann in einem Käfig. Warum ich den Obdachlosen mit der Schnapsflasche fotografiert habe? Eigentlich ist mir so etwas peinlich. In meiner Heimat gilt ein ungeschriebenes Gesetz: In der Öffentlichkeit bewahrt man Würde. - Doch so eine Bildkomposition ist für einen Fotografen unwiderstehlich: Ein schlafender Mann hinter einem Baustellengitter - ein öffentlicher Käfig, in dem ein Plakat für eine Reisemesse wirbt. Das spiegelt die Verrücktheiten dieser Zeit bestens wieder. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Komm doch, du Scheißkrieg! - Man kann jetzt jeden Tag demonstrieren und protestieren, wann man will und wo man will. Man kann auch Bänke beschmieren und sich öffentlich politisch äußern. Man kann sich nach so viel Protest überall aber einfach auch mal ausruhen! Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Es ist kein gestochen scharfes Bild, aber eins, das mich immer noch berührt. Ein Fußgängertunnel in Leipzig, hier war es zugig und kalt. Ein kleines "Zigeuner"- Mädchen bettelte auf einem Kissen um Almosen. Was mich erschütterte: Passanten gingen vorüber, die Mienen wie versteinert. Einzig ein vielleicht gleichaltriges Mädchen beachtete das Mädchen. Ich wüsste zu gern, was es denkt. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Überall in der Stadt stolpere ich über solche Abrisshäuser mit wilden Mülldeponien. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Anschluss an die neue Zeit. Die gräbt sich regelrecht in die ehemalige DDR: Die Kabelschlangen sehen beinahe so aus, als wollten sie die Bauarbeiter umschlingen. Die Männer wirken in all der Kabelflut regelrecht altmodisch. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Nichts geht mehr in dieser schmalen Straße, als dieses Metall-Ungetüm vor einer Brauerei angeliefert wird: Es fließt viel Geld in die Modernisierung und Bierdurst hängt ja nicht vom politischen System ab. Ich selbst mag auch nach 30 Jahren in Deutschland noch kein Bier. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Zukunft gibt es nur im Fernsehen. Wenn man dieses Haus anschaut, könnte man glauben, RTL hat recht. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Warum bis nach Mallorca fliegen - das glitzernde Meer liegt gleich hinter Leipzigs Neubaugebieten. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Die Sinti- und Roma-Familien waren Anfang der 1990er-Jahre neu im Stadtbild. Ich lerne etwas Verblüffendes kennen: Aberglauben im Alltag. Ladeninhaber klemmten Besen in die Türen - damit keine "Zigeuner" ihre Geschäfte betreten. Angeblich meiden Hexen und Teufel Besen. Verrückt - bedeutete das im Umkehrschluss, die Ladenbesitzer glaubten, Sinti und Roma seien Hexen und Teufel? Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Leipzigs Universitätsbibliothek Albertina wird nun saniert. Der Baustart 1992 war verregnet. Besonders gut gefiel mir die neugierige alte Dame, die so ungeniert die wichtigen Herren anschaute. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Müllauto?! Vielleicht schmunzeln Sie spontan, wenn Ihnen das Wort "Müllauto", bei diesem Anblick einfällt. Ich nicht! Das soll wohl Kapitalismuskritik sein?! Nicht nur die Sauerei an sich ärgert mich. So viel Neid und Aggression! Der Besitzer muss kein übler Mensch sein, nur weil er sich für diesen Wagen entschieden hat. So ein Verhalten finde ich bis heute einfach schändlich. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Das fünfte Rad am Wagen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass mir ein herrenloser, schrottreifer Wagen vor die Linse kommt. Aber stopp! Hier ist das Prinzip verkehrt - dem Wagen fehlen keine Räder, er hat einen platten und irgend jemand hat offenbar ein Ersatzrad spendiert. Nett. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Alles muss raus - Bilder von Genossen, Schränke, Ordner, die alte Zeit wird entsorgt. Das ist das eine, was ich in diesen Umbruchjahren beobachte. Das andere ist die Faszination am Vergangenen - immer wieder sehe ich große oder kleine Menschen, die in Container greifen, manche sogar hineinsteigen, um dieses oder jenes Stück Vergangenheit in die Zukunft mitzunehmen. Ich kann das gut verstehen. Als mein einstiger Arbeitgeber "Neueste Nachrichten" sein Inventar austauschte, habe ich selbst zugegriffen: In ehemaligen Redaktionsschränken mit Rolltüren bewahre ich bis heute mein Foto-Archiv auf. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Man möchte dieses steinernen Figuren fragen: Worauf warten Sie denn hier? Zwischen den starren Baustellencontainern wirken diese Figuren lebendig, wie Darsteller auf einer Bühne oder Passanten an einer Bushaltestelle. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Räder aus vorm Schlafen gehen! Ein Autoschlafplatz, wie das kleine Schild mit dem Bett anzeigt. Doch der Schein trügt. In der Nähe gibt es nämlich ein Krankenhaus. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Partyzeit! Hinterhöfe, in denen blitzblank gewienerte Autos parken? Nicht Anfang der 1990er-Jahre! Hier in Leipzig Connewitz brannte die Luft, die nirgends angekündigten Hinterhofpartys mit DJs und Livemusik dauerten bis in die frühen Morgenstunden und waren noch über viele Straßen weiter zu hören. Auch in meiner Wohnung - und die lag zwei Häuserblöcke weit weg. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Der Weltkrieg hat begonnen - das Plakat gegen den Krieg am Golf 1991 wirkt im Zusammenhang mit den Brunnenfiguren eindringlich. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Vom Soldaten zum Zivilisten. Die russischen Soldaten ziehen ab aus Leipzig. Am Anfang noch stramme Marschordnung, die Letzten schlendern schon Richtung Freiheit. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Fleisch für mich, Wolle für Dich! - Das war der Deal mit einem Bauern in der Nähe von Leipzig, er bekam Wolle und Innereien, wir das Fleisch. Etwa alle zwei Monate fuhr ich mit einem Freund aufs Land, um ein Schaf nach moslemischem Ritual zu schlachten. Das war jedes Mal ein Fest für uns! In der Ende der DDR hatten wir moslemische Studenten nur Hühnchen gegessen, wenn wir einmal Fleisch essen wollten. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Neu für mich: Ausländer sind offenbar nur gern gesehen auf Werbeplakaten. Anfang der 90er-Jahre schubste eine Jugendliche meine Frau aus der Straßenbahn, und schrie uns hinterher: "Ausländer raus!" Ich versuche meine Frau zu beruhigen, "die sind nicht alle so!", die Bahn schloss die Türen, die Jugendliche fuhr davon. Bildrechte: Mahmoud Dabdoub
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Herzlichkeit mit Banane. Deutsche erzählen es und manche Ausländer erzählen es auch: Angeblich nehmen nur die Menschen in südlichen Ländern spontan fremde Kinder auf den Arm. Ich habe das Gegenteil erlebt - diese Marktfrau war so entzückt über meine kleine Tochter und beglückte sie spontan mit... na klar - einer Banane! Bildrechte: Mahmoud Dabdoub