Die Visegrád-Staaten Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei beschließen im Frühjahr 2016, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Zäune sollen sie aufhalten.
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Ungarn begann 2015 Zäune zu bauen, um sich vor den Flüchtlingen abzuschotten. Warum? Aus Angst oder Fremdenhass? Die ungarische Kulturjournalistin Agnes Szabó mit einem Erklärungsversuch.
Mit der Absegnung einer Verfassungsänderung durch das Parlament wollte Premier Orbán im Herbst 2016 durchsetzen, womit er beim Referendum gescheitert war: einer Begrenzung der Flüchtlingszahlen. Doch er scheiterte.
Angst vor Flüchtlingen, Angst vor dem Islam. Alles Fremde wird abgelehnt. Viele Tschechen meinen, ihr Land sollte keine Flüchtlinge aufnehmen. Ein Bericht aus dem Herbst 2015.
Im ersten Halbjahr 2016 kamen 900 Flüchtlinge nach Tschechien. Das sind 0,02 Prozent der Pragbesucher im vergangenen Jahr. Mehr als jeder zweite Tscheche fühlt sich trotzdem bedroht von den Fremden.
Im Sommer 2015 kamen Hunderttausende Flüchtlinge nach Europa. In der polnischen Asylstatistik machte sich das allerdings kaum bemerkbar. Ganze 6.700 Menschen haben bis Ende August 2015 um Schutz in Polen ersucht.
2016 war die Zahl der in Polen aufgenommenen Flüchtlinge überschaubar. Von ihnen bleiben dürfen nur wenige. 2015 wurden fast alle Asylverfahren eingestellt oder abgelehnt.
Im christlich-orthodoxen Bulgarien ist jeder siebte Einwohner muslimischen Glaubens. Viele Bulgaren empfinden die Muslime als Bedrohung und sind entschieden gegen die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge.
Früher war die bulgarisch-türkische Grenze Teil des "Eisernen Vorhangs". Heute ist sie EU-Außengrenze - mit 30 Kilometer "Schutzwall".
Die Mehrheit aller Slowaken hat Angst, dass Flüchtlinge Terror in ihr Land bringen. Besonders viele Fremde kamen allerdings nicht: Wie die Lage im ersten Halbjahr 2016 aussah.
Im September 2016 kamen in Deutschland vermehrt tschetschenische Flüchtlinge an. Grund: Tschetschenen-Führer Kadyrow unterband jede noch so kleine Kritik an Moskau.