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Auf der Suche nach den Netzwerken des "Zwickauer Terrortrios" stießen die Ermittler mehrfach auf Verbindungen ins sächsische Erzgebirge. Mindestens drei der mutmaßlichen Unterstützer stammen aus Johanngeorgenstadt. Manche nennen den Ort "Johannsibirsk" - Die Stadt liegt auf über 900 Meter Höhe. Die Winter in Johanngeorgenstadt sind lang und rau. Und auch die Bergbaugeschichte des Ortes dürfte zu dem Spitznamen beigetragen haben. Hier gruben die Kumpel im Dienst der Sowjetischen Aktiengesellschaft Wismut nach Uran. Die Vorkommen lagen unter der Altstadt so wurden in den 1950er Jahren weite Teile des historischen Stadtkerns kurzerhand abgerissen. Auch der Strukturwandel nach der friedlichen Revolution traf die Kleinstadt besonders hart: Der Ort an der tschechischen Grenze verlor die Hälfte seiner Einwohner. In einer depressiven Grundstimmung etablierte sich in den 90er Jahren eine rechtsextreme Jugendkultur, die sich über illegale Konzerte formierte und zunehmend radikalisierte. Arndt Ginzel und Thomas Datt haben in Johanngeorgenstadt recherchiert und rekonstruieren ein Milieu, in dem sich Rechtsradikalismus entwickelte. Arndt Ginzel und Thomas Datt sind auf investigative Recherchen spezialisiert. Sie arbeiten für verschiedene Magazine des MDR-Fernsehens und als freie Autoren für verschiedene Hörfunkstationen der ARD.

Produktion: MDR 2012