Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Der Berlinale-Film "Tandem" wurde an verschiedenen Orten in Leipzig gedreht – wie an der Nikolaikirche. Bildrechte: MDR/Razor Film/Daniel Pauselius

74. AusgabeBerlinale 2024: Zwei Filme aus Sachsen im Wettbewerb

15. Februar 2024, 05:00 Uhr

Die 74. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin wird am Donnerstag eröffnet. Vom 15. bis 25. Februar 2024 dreht sich in Berlin wieder alles um Film und Kino. Im Berlinale-Wettbewerb um den Goldenen Bären sind neben dem neuen Film von Andreas Dresen mit "Tandem" und "Architecton" auch zwei Produktionen aus Sachsen für den besten Film nominiert. Darüber hinaus gibt es weitere Filme, die in Sachsen-Anhalt, Sachsen oder Thüringen gedreht oder produziert wurden.

  • Im Wettbewerb der 74. Berlinale sind zwei Filme aus Sachsen für den besten Film nominiert.
  • Auch andere Berlinale-Filme wurden in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen gedreht oder produziert.
  • Der neue Kinofilm von Andreas Dresen "In Liebe, Eure Hilde" ist im Rennen um einen Goldenen Bären.

Die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin beginnen am 15. Februar 2024. Bei dem zehntägigen Festival laufen insgesamt 236 Filme aus 80 Ländern in verschiedenen Wettbewerben und Reihen. Eröffnet wird die Berlinale in diesem Jahr mit der Literaturverfilmung "Small Things Like These" von Tim Mielants. Die irisch-belgische Produktion ist einer von insgesamt 20 Filmen, die im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren.

Nominiert sind im Haupt-Wettbewerb auch zwei Filme aus Sachsen. "Tandem" (Originaltitel: "Langue Étrangère") von Claire Burger ist eine französisch-deutsch-belgische Koproduktion, die hauptsächlich in Leipzig gedreht wurde. Das Coming-of-Age-Drama mit Nina Hoss und Chiara Mastroianni erzählt die Geschichte der 17-Jährigen Fanny, die für einen Schüleraustausch von Straßburg nach Leipzig kommt. Dort trifft das schüchterne Mädchen ihre Brieffreundin Lena. Um sie zu beeindrucken, erfindet sie ein anderes Leben.

"Langue Étrangère/Tandem" könnte auf der Berlinale 2024 einen Goldenen Bären gewinnen. Bildrechte: MDR/Les Films de Pierre

Berlinale-Film von Leipziger Produktionsfirma

Auch der Dokumentarfilm "Architecton" von Victor Kossakovsky geht ins Rennen um einen Goldenen Bären. "Der Film stellt die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen, wenn auf der Erde neun Milliarden Menschen leben", sagt André Naumann, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), die den Film finanziell unterstützt hat. Produziert wurde "Architecton" von der Leipziger Produktionsfirma Ma.ja.de. Die Bild- und Tonpostproduktion fand in Sachsen und Sachsen-Anhalt statt.

Auf der Berlinale werden noch weitere Filme gezeigt, die einen Bezug zu Mitteldeutschland haben – etwa weil sie in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen gedreht oder dort produziert wurden. "Besonders freue ich mich, dass sechs Filme, an denen die MDM beteiligt ist, auf der Berlinale gezeigt werden, beziehungsweise im Wettbewerb stattfinden", betont der Chef der Mitteldeutschen Medienförderung.

Dazu zählt mit "Baldiga – Entsichertes Herz", ein weiterer Dokumentarfilm, der in der Sektion "Panorama Dokumente" läuft und auf der Berlinale Weltpremiere feiert. Regisseur Markus Stein und der Leipziger Drehbuchautor Ringo Rösener widmen dem 1993 verstorbenen Künstler Jürgen Baldiga ein filmisches Porträt. Der Fotograf und AIDS-Aktivist kämpfte gegen die Stigmatisierung homosexueller Lebensentwürfe.

Besonders freue ich mich, dass sechs Filme, an denen die MDM beteiligt ist, auf der Berlinale gezeigt werden, beziehungsweise im Wettbewerb stattfinden.

André Naumann, Geschäftsführer Mitteldeutsche Medienförderung

Drehorte in Halle und Gera

Als Eröffnungsfilm im Wettbewerb "Generation Kplus", der internationale Produktionen zeigt, läuft "Sieger sein" von Soleen Yusef. Der Film erzählt von einem kurdischen Mädchen, das mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen ist und anfängt, in einer Mädchenfußballmannschaft zu spielen. Der MDR war an der Produktion beteiligt, wie auch beim Film "Treasure", der im Rahmen der "Berlinale Special Gala" läuft. Die deutsch-französische Koproduktion der Regisseurin Julia von Heinz handelt von einer US-amerikanischen Journalistin, die sich mit ihrem Vater in Polen auf die Spuren ihrer jüdischen Familie begibt. Die Hauptrollen übernahmen Lena Dunham, Stephen Fry und Zbigniew Zamachowski. Gedreht wurde unter anderem in Halle und Gera.

Kinofilm von Soleen Yusef „Sieger Sein“: Der Film erzählt die berührende Geschichte von Mona. Bildrechte: MDR/ Stephan Burchardt / DCM

"The Editorial Office" von Roman Bondarchuk feiert in der Berlinale-Reihe "Forum" Premiere. Erzählt wird die Geschichte eines Naturforschers, der in der Steppe der südlichen Ukraine Zeuge eines Verbrechens wird und versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Der Film wurde von Elemag Pictures aus Gera koproduziert.

Neuer Dresen-Film als bester Film nominiert

Auch Andreas Dresens neuer Film "In Liebe, Eure Hilde" wurde von der Jury für den Wettbewerb um den Goldenen Bären nominiert. Der Film des in Gera geborenen Regisseurs erzählt die tragische Geschichte von Hilde Coppi, die in der NS-Zeit Mitglied der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" war. Es ist Dresens erster Film, der in dieser Zeit spielt. Die Hauptrolle ist mit Liv Lisa Fries besetzt – bekannt aus der Serie Babylon Berlin. Der Film feiert auf der Berlinale Premiere.

Quelle: MDR (Lars Tunçay), Pressemitteilung Mitteldeutsche Medienförderung
Redaktionelle Bearbeitung: lig

Mehr zum Thema

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Aufgefallen - Das Kulturmagazin | 12. Februar 2024 | 20:00 Uhr