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Starterlaubnis für Ostern: Die vereinbarte Schlichtung senkt Streikgefahr an deutschen Flughäfen für das Osterwochenende und die Ferienwoche. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jens Meyer

TarifkonfliktLuftsicherheit: Tarifparteien einigen sich auf Schlichtung

26. März 2024, 15:27 Uhr

Vorsichtige Entwarnung für Flugreisende: In den Tarifverhandlungen für das Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen haben sich die Tarifparteien auf eine Schlichtung geeinigt. Auf Streiks um Ostern will Verdi verzichten. Es gibt jedoch noch weitere Tarifkonflikte im Luftverkehr. Auswirkungen jüngster Streiks in der Branche zeigen sich bei den Passagierzahlen.

Die Streikgefahr an den deutschen Flughäfen ist für die Osterfeiertage deutlich gesunken. Im Tarifkonflikt für die rund 25.000 Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsdienstleister haben sich die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber auf eine Schlichtung geeinigt. 

"Mit dieser Vereinbarung sind zumindest in unserer Branche am Osterwochenende und in der Ferienwoche danach weitere Streiks ausgeschlossen", sagte der Verhandlungsführer des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), Frank Haindl. Verdi selbst kündigte an, für die Dauer der Schlichtung auf Streiks zu verzichten. 

Schlichtungsempfehlung für 7. April geplant

Am vergangenen Freitag hatten die Arbeitnehmervertreter Verdi und der Beamtenbund dbb nach sechs erfolglosen Verhandlungsrunden ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen. Dieses soll nun am 5. April beginnen und spätestens am Sonntag, 7. April, soll eine Schlichtungsempfehlung vorliegen. Als Schlichter werde der ehemalige Bremer Finanz-Staatsrat Hans-Henning Lühr eingesetzt, teilten die Parteien mit. Die Empfehlung ist für beide Seiten nicht verbindlich.

Verdi fordert höhere Gehälter sowie unter anderem höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge für die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheit. Die Gewerkschaft hatte die Schlichtung vor einigen Tagen als letzten Ausweg zu einer Lösung bezeichnet. Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals hatten in den vergangenen Wochen in mehreren Wellen verschiedene deutsche Flughäfen zeitweise lahmgelegt. Das bei privaten Dienstleistern angestellte Personal kontrolliert im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. 

Weitere Tarifkonflikte im Luftverkehr

Neben der Luftsicherheit gibt es im Luftverkehr aktuell noch weitere Tarifkonflikte. Bei der Lufthansa läuft nach mehreren Warnstreikrunden seit Montag die Schlichtung für das Bodenpersonal. Hier soll es am Donnerstag Ergebnisse geben. Auch die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa haben bereits für höhere Gehälter gestreikt, ohne dass sich bislang eine Lösung abgezeichnet hat. Zudem verlangen Piloten und Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Discover eine Erst-Tarifierung der noch jungen Fluggesellschaft.

Merkliche Streikauswirkungen

Infolge der Streiks an deutschen Flughäfen sind nach Angaben des Flughafenverbands ADV im Februar rund 47.000 Passagiere weniger abgefertigt worden als im Vormonat. Insgesamt seien es im Februar 12, 2 Millionen Passagiere gewesen.

Für die ersten beiden Monate dieses Jahres nennt der ADV jedoch eine Steigerung der Passagierzahlen zum Vorjahreszeitraum um 13,2 Prozent auf 24,5 Millionen Menschen. Zum Vorkrisen-Niveau fehlten weiterhin 22,4 Prozent. 

AFP/dpa/REUTERS (lik)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 26. März 2024 | 15:00 Uhr